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Die Wahrheit über die Christian Science.

Aus der Juli 1907-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Cosmopolitan


[Charles A. Murray, siebenter Graf von Dunmore, geboren im Jahre 1841, ist ein hervorragender schottischer Pair und Baron in Groß-Britannien. Er diente mit Auszeichnung in der britischen Armee und war viele Jahre lang Kammerherr der Königin Victoria. Er ist auch ein berühmter Jäger und Reisender, und hat verschiedene Bücher über Indien und Centralasien veröffentlicht. Mit seiner Familie zusammen ist er ein treuer Anhänger der Lehren der Christian Science, und der folgende Artikel erklärt die Gründe seines Glaubens. Er hat einen großen Einfluß gehabt auf die Verbreitung der Christian Science durch ganz Britannien, wo sie jetzt verhältnismäßig größere Fortschritte macht, als in Amerika, und eine seiner Töchter, Lady Victoria Murray ist eine Heilerin der Christian Science in Manchester, England. Lord Dunmore verbringt einen großen Teil seiner Zeit auf seinem prächtigen Landsitz von beinahe achtzig tausend Morgen Landes in Inverneß-shire, Schottland.]

Jede politische und religiöse Bewegung von irgend welcher Bedeutung ist ausnahmslos ein wichtiger Faktor in der Gestaltung der Weltgeschichte geworden; und wie jede politische Bewegung ihr Haupt gehabt hat, so hatte in gleicher Weise jede religiöse Bewegung ihren Führer, von den Zeiten Mose an, bis zu den Tagen Mrs. Eddys.

Es herrscht kein Zweifel, daß jeder Umstand, welcher mit Religion verbunden ist, heutigen Tages von tiefen Denkern beiderlei Geschlechts fleißiger erforscht wird, als je zuvor. Das ist nichts mehr und nichts weniger als die geistige Regsamkeit des menschlichen Geistes, welcher sich in seinen Ergründungen jener Wahrheit fühlbar macht, welche den menschlichen Gedanken erhebt und menschliche Bestrebungen läutert. Folglich, als die wichtigste religiöse Bewegung, welche die Menschheit seit der Begründung des Christentums selbst erlebt hat, nämlich die Christian Science, der Welt offenbart wurde, da war es zur selben Zeit von Gott beschlossen, daß der Offenbarer dieser großen Wahrheit eine Frau sein sollte, fromm, selbstlos und mit einem geistigen Verständnis jener Gesetze, welche auf Christus und seine Lehren Bezug hatten, wie sie in der Bibel gefunden werden — eine Frau, deren liebevolle, aufopfernde Natur der Welt stets ein hervorragendes Beispiel sein sollte, welchem ein jeder folgen kann. So war Mrs. Eddys Mission bestimmt, eine Mission der Liebe zu werden, in der wahren geistigen Auffassung, der Bezeichnung, und daß sie jene Mission gewissenhaft erfüllt hat, und noch in edler Weise erfüllt, das ist während der ganzen Zeit ihres Amtes nicht nur ihren unmittelbaren Nachfolgern, sondern der ganzen Welt reichlich bewiesen worden.

Den ersten Beweis, welcher mir von der heilenden Kraft der Christian Science gewährt wurde, erhielt ich im Sommer 1892 in Kaschmir. Meine Frau, die zu jener Zeit sehr unter einem Rückenmarksleiden litt, und die seit einer Reihe von Jahren nicht fähig gewesen war, ihre Füße auf den Boden zu setzen, wurde buchstäblich durch das Lesen des Lehrbuches der Christian Science „Science and Health with Key to the Scriptures“ von Mary Baker G. Eddy, dem Rachen des Todes entrissen. Dieses Buch war ihr von einer Dame geliehen worden, welche wie sie selbst Indien während des heißen Wetters verlassen hatte, um das angenehmere Klima Kaschmirs aufzusuchen.

Die englischen Ärzte hatten nicht nur die Krankheit meiner Frau für hoffnungslos erklärt, sondern sie gingen sogar so weit, das Todesurteil über sie auszusprechen. Es gab keinen Heiler der Christian Science im Lande, und die Christian Science war im Jahre 1892 so wenig außerhalb der Vereinigten Staaten und Canadas bekannt, daß keiner meiner Familie je zuvor davon gehört hatte. Jedoch, da war das Buch, und sie studierte es fleißig und durch dieses Studium lernte sie, daß es keine Notwendigkeit für sie gab zu sterben, daß es nur ein Leben gibt, und daß dieses Leben ewig ist. Sie lernte ebenfalls, daß der sterbliche Geist, wie er von den Ärzten ausgedrückt wurde, keine Macht hatte, irgend welches Gesetz zu machen, welches sie verurteilen sollte zu sterben. Sie lernte, daß sie von einem geistigen Gesetze und nicht von einem materiellen regiert und daß ihr Körper vom Geist und nicht von der Materie erhalten wurde. Sie war durch das Studium von „Science and Health“ fähig, sich die Wahrheit des Daseins zu verwirklichen, zu wissen, daß Gott Liebe ist, daß Er wirklich ein liebender Vater ist, welcher niemals beschloß, daß irgend welche Seiner Kinder sterben sollten. Und sie lebte!

Das war meine erste Erfahrung von der heilenden Macht der Christian Science, und ich habe seitdem noch viele Erfahrungen gehabt. Die nächste war mein eigner Krankheitsfall. Als ich ein Mitglied der Kirche der Christian Science wurde, hatte ich vier Jahre lang an einer Krankheit gelitten, welche, wie mir einer der hervorragendsten Chirurgen Londons sagte, unheilbar war. Ich war in Folge dessen unfähig, mir irgend welche anstrengende Bewegung zu machen. So bald als ich daher einsah, was die Christian Science bedeutete, übergab ich mich ohne Vorbehalt den Händen eines Mitglieds meiner Familie und wurde nach fünfwöchentlicher Behandlung vollständig geheilt. Dieses fand vor neun Jahren statt. Zwei Jahre nach meiner Heilung mußte ich mich in Schottland von einem Doktor untersuchen lassen, welcher zu einer Versicherungsgesellschaft gehörte, in deren Agentur ich mir eine Lebensversicherungspolice ausstellen lassen wollte; und als ich absichtlich seine Aufmerksamkeit auf die Tatsache lenkte, daß ich an einer physischen Krankheit gelitten hatte, und davon geheilt worden wäre, nahm er eine genaue Untersuchung vor, und erklärte ganz ausdrücklich, daß keine Spur derselben vorhanden wäre und behauptete, ebenso wie der Londoner Chirurg, daß eine derartige Krankheit unheilbar wäre. Bei einer anderen Gelegenheit kam ein andrer Chirurg, der mir gänzlich fremd war, und welcher von meinem Krankheitsfall gehört hatte, in mein Haus in London, und erbat sich die Erlaubnis, mich untersuchen zu dürfen, welche ich ihm im Interesse der Christian Science gab. Er erklärte mich ebenfalls für gänzlich gesund in dieser Beziehung, und nur nachdem ich ihm einen Brief gezeigt hatte, welchen mir der vorhergenannte Londoner Chirurg über meine Krankheit geschrieben hatte, wollte er es glauben, daß ich je an einer solchen Krankheit gelitten hatte. Dieser Brief ist noch in meinem Besitz. Ich kann hinzufügen, daß ich während der letzten zehn Jahre weder einen Tropfen Arzenei berührt, noch einen Doktor in mein Haus gerufen habe, und dasselbe kann von den anderen Familienmitgliedern während der letzten vierzehn Jahre gesagt werden.

Ich bin jedoch nicht nur für die physischen Vorteile, die ich durch die Christian Science empfangen habe, so dankbar, sondern vielmehr für die große Veränderung, welche sie in meinem Heim und in meinem täglichen Leben hervorgerufen hat. Diesen Gegenstand weiter auszuführen, ist nicht möglich, noch ist es wünschenswert, weil es oft Zufälle und Episoden im Leben eines Mannes gibt, welche zu heilig sind, um sie vor den Augen der Welt bloßzulegen, so sehr er auch wünschen mag, der Welt den Nutzen seiner Erfahrung zukommen zu lassen. Es mag genügen zu sagen, daß so weit ich persönlich in Betracht komme, ich behaupten kann, daß ich niemals die Bedeutung wahren Glückes kannte, bis ich ein Christian Scientist wurde. Die Vergnügungen, Erholungen, Neigungen, und Bestrebungen, die mir in den alten Tagen als das Einzige erschienen, was das Leben lebenswert machte, hatten niemals, das weiß ich jetzt, den wahren Klang des Glückes in sich; sie gaben mir nur eine falsche Art der Befriedigung, welche ich in meiner Unwissenheit dessen, was das Leben wirklich ist, irrtümlicherweise für Glück hielt Die Welt, die mir einen Tag so voll von dem erschien, was ich falscherweise für Freude und Glück hielt, pflegte mir am nächsten Tage düster und elend zu erscheinen, voller Zweifel und Mißklang, während es heute keinen Schatten der Ungewißheit über der Welt gibt, wie sie mir in der Christian Science offenbart wird, sondern ein dauerndes Gefühl des Friedens, des Sonnenscheins, des Glückes und der Liebe. Selbst Geldschwierigkeiten können keine Macht haben, den Gleichmut des Christian Scientisten zu stören, wenn er einmal dahingelangt ist, sich zu verwirklichen, daß Gott und nicht der Mensch die Quelle aller Hilfe ist.

Die Christian Science lehrt uns, uns bei allem auf Gott zu verlassen. Sie definiert die Beziehungen zwischen Gott und dem Menschen und zeigt den Menschen als untrennbar von seinem Schöpfer. Sie definiert Gott als den einen unendlichen Geist, und den Menschen als die unendliche Wiederspiegelung dieses Geistes. Wie alle genauen Wissenschaften, stützt die Christian Science sich nicht auf Theorie als ein Zeugnis ihrer Wahrheit, sondern auf Beweis und ist durch unbestreitbare Demonstrationen unterstützt und muß durch dieselben unterstützt werden. Ungeachtet der Tatsache, daß der Beweis in der Heilung besteht, ist doch die Heilung selbst, um Mrs. Eddys Worte anzuführen, „nur das Signal zu Gedanken und Handlung in dem höheren Bereich der unendlichen Güte” (Rudimental Divine Science, S. 9). Ich sage das, weil ich glaube, daß die Idee sehr vorherrscht, daß die Christian Science einfach ein neu-entdecktes Heilverfahren für physische Krankheiten ist, und daß sie nur eine unbedeutende oder gar keine ethische Seite hat, und es ist diese irrtümliche Idee, welche so viel Feindschaft in dem Geiste derjenigen erregt, die davon als von der neuen Religion oder der neuen Heilmethode durch den Glauben sprechen, und die kaum wissen, daß sie, weit davon entfernt eine neue Religion zu sein, die älteste christliche Religion der Welt ist, insofern, als sie einfach in einem klaren Verständnis der Religion Christi besteht, die Jesus vor beinahe zweitausend Jahren selbst ausübte. Diejenigen, welche die Christian Science studieren, merken bald, daß die Heilung physischer Krankheiten nur ein kleiner Teil der ganzen Christian Science ist.

Es gibt noch eine persönliche Erfahrung, welche ich mich gezwungen fühle, mitzuteilen, nicht so sehr, als ein Zeichen der heilenden Macht der Christian Science für physische Krankheiten, sondern, mehr als ein Beweis ihrer Wirksamkeit, jene verwickeltste aller Gemütsbewegungen, nämlich die Furcht, zu überwinden und zu vernichten.

Es geschah im Jahre 1899 auf einer der Inseln im südlichen Stillen Ozean, wo ich zu der Zeit lebte, da ich persönliches Interesse an einigen Minen hatte. Ich war ungefähr zweihundert und fünfzig Meilen von der sogenannten Hauptstadt der Insel entfernt, und war im Begriff, in wichtigen Geschäften nach dorthin zurückzukehren, als der kleine Dampfer, welcher anlegte, um mich an Bord zu nehmen, die Nachricht von einem heftigen Ausbruch der Pest in der Hauptstadt brachte. Der Kapitän des Dampfers bat mich inständig, nicht daran zu denken, dorthin zu reisen; die Beamten meines Bergwerks sagten: „Bleiben Sie hier oben bei den Minen, wo Sie ganz sicher sein werden;” und die Furcht flüsterte mir ins Ohr: „Bleibe hier; warum dorthin fahren, dich anstecken und dann sterben?” Ich fühlte mich in der Tat sehr geneigt, dort zu bleiben, wo ich war, aus Furcht, daß die Pest Besitz von mir ergreifen könnte. Dennoch wußte ich, daß die Pflicht mich ins Hauptquartier rief. In einem Zustand bemitleidenswerter Unentschiedenheit ging ich nach meiner kleinen Hütte bei den Minen, und das erste, was mir ins Auge fiel, war „Science and Health,“ welches auf dem Tische lag. Eine leise anschuldigende Stimme schien in mir zu flüstern: „Bist du ein Christian Scientist oder ein Feigling?” Ich wußte, was ich in dem Augenblicke war, und ich wußte, daß es Furcht war, die ich zu bekämpfen hatte. Furcht, die Pest zu bekommen und zu sterben, denn eine Genesung von der Pest ist selten. Ich nahm das kleine Buch vom Tisch, und es schien sich ganz natürlich bei dem folgenden Paragraphen zu öffnen: „Furcht begründet sich auf falschen Glauben über Leben und Gesundheit und wird auch unzweifelhaft durch die allgemeine aber irrtümliche Annahme fortgepflanzt und unterhalten, daß Krankheit, Schmerz und Leiden eine Einrichtung Gottes sind, und daß der Mensch machtlos ist, sich gegen dieselben zu schützen. Aber hier kommt die Christian Science und zeigt, wie der Mensch die Herrschaft über Schmerz und Krankheit gewinnen kann, und gerade in dem Verhältnis, in welchem er dieses Verständnis erlangt, wird er allmählich jedes Bewußtsein der Furcht verlieren, und fähig sein mit dem Evangelisten zu sagen: ‚Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibet die Furcht aus.‘”

Nachdem ich das gelesen und durchdacht, hatte ich einen heftigen Kampf mit meiner Furcht zu bestehen, aber gegen Abend war sie ganz überwunden, und ich ging an Bord des Dampfers während die wundervollen Worte des 91sten Psalms mir in den Ohren erklangen: „Denn Er errettet dich vom Stricke des Jägers und von der schädlichen Pestilenz. ... Es wird dir kein Übles begegnen, und keine Plage wird zu deiner Hütte sich nahen. Denn er hat Seinen Engeln befohlen über dir, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen.”

Am nächsten Tage brach die Pest an Bord des kleinen Dampfers aus, und während vier Tage und vier Nächte war ich in diesem von der Pest heimgesuchten Schiff eingeschlossen, dessen Mannschaft aus Chinesen bestand, die beinahe alle von der Krankheit befallen wurden und meistens in einigen Stunden starben. Wieder wandte ich mich an die Christian Science um Hilfe und dieses Mal kannte ich keine Furcht. Darauf war ich sieben langweilige Monate lang gezwungen, in dieser von der Pest heimgesuchten Stadt zu leben, während Leute meiner Bekanntschaft um mich her starben. Wir waren vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten; Australien, das nächste Festland war sechzehn hundert Meilen entfernt und sandte keine Schiffe nach der Insel bis die Pest ausgestorben war. Ich bin ganz überzeugt, daß wenn nicht die Christian Science gewesen wäre, hätte ich niemals diese schrecklichen sieben Monate durchleben können.

Es gibt zweifellos Taufende von Leuten, die in gänzlicher Unkenntnis sind über die große Schuld der Dankbarkeit, für welche die Menschheit Mrs. Eddy wegen ihrer unermüdlichen Arbeiten, für ihre Wiederherstellung und Errettung verpflichtet ist. Und es gibt auch andrerseits Tausende von Leuten, die nicht Unkenntnis vorgeben können über die wunderbare Arbeit, die sie in der Welt vollbracht hat, aber die noch irgend ein Zeichen suchen — Skeptiker, die noch einen überzeugenden Beweis verlangen, daß sie selbst die Liebe und christliche Nachsicht ausübt, welche sie predigt. Diesen möchte ich einfach sagen, studiert für euch die Ereignisse der wenigen letzten Wochen und ihr werdet eure Antwort erhalten und euren Beweis finden, daß Mrs. Eddy christliche Nachsicht darin übt, daß sie davon Abstand nimmt, und nicht den grausamen herausgeforderten Angriffen, die von ihren Feinden auf sie gemacht worden sind, einen wohlverdienten Tadel zu erteilen, oder irgend welche bittere Antworten darauf zu geben, und daß sie dadurch zeigt, daß sie vollständig in den Fußtapfen dessen folgt, „welcher nicht wieder schalt, da er gescholten ward.” Durch dieses, ihr geduldiges, langmütiges und würdevolles Schweigen hat Mrs. Eddy die Achtung desjenigen Teiles der zivilisierten Welt gewonnen, der sie vorher nicht kannte; und sie hat außerdem die Liebe und die vermehrte Verehrung ihrer vielen Nachfolger erworben, — Nachfolger, die gern ihrem Beispiele nacheifern würden, wenn sie genügend geistiges Verständnis besäßen, sie zu befähigen, ihre Feinde zu lieben, wie sie es tut. Mrs. Eddy ist selbst so geistig gesinnt, daß sie fähig ist, diejenigen zu segnen, die ihr fluchen, denen wohlzutun, die sie hassen und verfolgen.

Wir hören aus glaubwürdigster Quelle, daß sie selbst als Kind, mit einem geistigen Bewußtsein erfüllt war, welches selten in einem so jungen Menschen gefunden wird, und daß sie in einem verhältnismäßig frühen Alter Naturwissenschaften, Logik und moralische Wissenschaften studierte. Einige Jahre darauf bewarb sie sich um die Mitgliedschaft in einer Kirchengemeinde, deren Pfarrer und Mitglieder an die Lehre der Vorherbestimmung glaubten. Gegen diesen schrecklichen Glauben protestierte das Kind und erklärte, daß sie niemals der Kirche beitreten könnte, wenn eine Annahme dieser Lehre ein Haupterfordernis der Mitgliedschaft wäre. Sie wurde jedoch schließlich mit ihrem Protest zusammen als Mitglied angenommen, und sie blieb ein Mitglied dieser Kirche bis sie die Christian Science entdeckte und ihre eigne Kirche gründete. Es war im Jahre 1866 als diese Entdeckung stattfand. Sie wurde durch einen Unfall hervorgerufen, durch einen Fall, der als verhängnisvoll betrachtet wurde, und von welchem sie genas, dadurch daß sie sich rückhaltlos auf Gott verließ.

Von der Wirkung auf die Ursache schließend, fühlte Mrs. Eddy sicher, daß irgendwo ein göttliches Gesetz hinter dieser Heilung liegen müsse, und da sie sich gezwungen fühlte, es für sich herauszufinden, zog sie sich für einen Zeitraum von drei Jahren von der Welt zurück, während welcher Zeit sie sich gänzlich einer Forschung der Heiligen Schrift hingab, um (mit ihren eigenen Worten zu sprechen) „um die Wissenschaft des Geistes” zu finden, „welche die Dinge Gottes nimmt, sie dem Geschöpfe zeigt, und welche das große heilende Prinzip — die Gottheit — offenbaren sollte.” Sie erklärt, daß die Bibel ihr einziges Textbuch war, daß sie ihr alle Fragen darüber beantwortete, wie sie geheilt worden war, „aber,” sagt sie, „die Heilige Schrift hatte für mich einen neuen Sinn, eine neue Sprache. Ihre geistige Bedeutung erschien; und ich erfaßte zum ersten Male den geistigen Sinn der Lehre und der Demonstrationen Jesu und das Prinzip und die Regel der geistigen Wissenschaft und des metaphysischen Heilens, mit einem Worte — die Christian Science” (Retrospection and Introspection, S. 39).

Es ist unmöglich, den Wert der Resultate zu überschätzen, die während der Jahre ihrer Zurückgezogenheit gewonnen worden sind, weil Mrs. Eddy, als diese Jahre ihr Ende erreichten, nicht nur fähig war, der Menschheit die Wissenschaft des Daseins darzustellen, sondern daß sie auch in der Lage war, die frohe Botschaft zu verkünden, welche bestimmt war die Welt umzuwälzen; nämlich, daß sie das Prinzip, welches sie entdeckte, über jeden Zweifel hinaus demonstriert hatte.

Die Schnelligkeit des Wachstums dieser Wissenschaft, ist ungeachtet der verhältnismäßig kurzen Zeit, die seit ihrer Begründung verflossen ist, derartig gewesen, daß es heute in Amerika, Canada, Australien, England, Frankreich, Deutschland und Holland neunhundert fünf und neunzig Gemeinden der Christian Science gibt, welche Gottesdienst abhalten. Einige tausend wohlbefähigte Heiler verrichten edle Arbeit unter den Kranken, und in betreff derjenigen, welche durch die Praxis der Christian Science Wohltaten empfangen haben, wurde bei dem internationalen Congreß der Religionen im Jahre 1893 glaubwürdig berichtet, daß mehr als eine Million Krankheitsfälle bis zu dieser Zeit durch die Christian Science geheilt worden waren, und viele dieser Fälle waren vorher von der medizinischen Fakultät für unheilbar erklärt worden.

Es ist nur kurze Zeit her, daß ich das Vergnügen hatte, Mrs. Eddy in Pleasant View, Concord, New Hampshire, eine Zeitlang zu sehen und mich mit ihr zu unterhalten. (Und ich bin sicher, daß meine Leser mir vergeben werden, wenn ich hier zum Besten der Skeptiker erkläre, daß es bestimmt dieselbe Mrs. Eddy war, die ich so genau seit acht Jahren gekannt habe. Es gibt nur eine Mrs. Eddy in der Welt.) Sowie ich sie sah, wurde ich durch ihre gesunde und kräftige Erscheinung in Erstaunen versetzt, und ich beobachtete sie, als sie aus ihrem Wagen stieg und bemerkte, wie fest sie die Stufen zum Hausflur hinaufstieg.

Als ich in ihr Studierzimmer geführt wurde, stand sie ohne jede Anstrengung auf, um mich zu begrüßen und sprach mit mir über verschiedene Gegenstände, und ich war ebenso sehr betroffen über die außerordentliche Stärke ihres Geistes, wie ich es über ihr ungewöhnliches Gedächtnis war, denn sie rief Vorfälle in meine Erinnerung zurück, die sich vor acht Jahren zugetragen haben, als ich zuerst nach Concord ging, um sie zu besuchen. Ich habe verschiedene Male seit 1898 das Vergnügen gehabt sie zu sehen und ich habe sie niemals besser aussehend gefunden als das letzte Mal. Mrs. Eddy ist ebenso kräftig und gesund wie eine Frau in der Hälfte ihrer Jahre, und sie nimmt ein großes und lebhaftes Interesse an den hauptsächlichsten Tagesneuigkeiten. Die Arbeitslast, welche sie an einem Tage bewältigt, ist beinahe unglaublich, da sie tatsächlich alle ihre eignen Briefe ohne Brille schreibt und doch Zeit findet, treppauf und treppab zu gehen, um ihren Haushaltspflichten nachzukommen.

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