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Die innere Stimme.

Aus der Juli 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Aus einem an Mrs. Mary Baker Eddy gerichteten Brief von Rudolf Knur, einem Empfänger der Wohltaten der Christian Science in dem Staatsgefängnis in Canon City, Col., ging kürzlich hervor, daß Christian Science in Besserungsanstalten und Gefängnissen praktische Anwendung findet. Der Bries ist auf einem amtlichen Briefbogen des Gefängnisses geschrieben und lautet wie folgt:

Mrs. Mary Baker G. Eddy,
Brookline, Mass.

Hochgeehrte Führerin und Wohltäterin!

Da ich eben auf Ehrenwort aus dem Staatsgefängnis von Colorado entlassen werde, wo ich fünf Jahre lang gerechterweise wegen einer unehrlichen Handlung gefangen gehalten wurde, kann ich nicht umhin Ihnen mitzuteilen, wieviel ich dem Studium Ihres unschätzbaren Buches „Science and Health“ verdanke, denn es hat mir dazu verholfen, ein sündhaftes Leben und die Befriedigung, die es scheinbar gewährt, aufzugeben und mich einem Leben der Liebe und Gerechtigkeit zuzuwenden.

Das Studium ihres Buches hat in mir den Wunsch erzeugt, ein edles, reines und rechtschaffenes Leben zu führen. Zu verschiedenen Zeiten meines Lebens habe ich einen solchen Wunsch gehegt, konnte und wollte aber nicht auf die innere Stimme der Wahrheit hören (S. 323), die zu einem besseren und reineren Leben mahnte. Die religiösen Lehren meiner Jugend hatten mir bloß Furcht vor Gott eingeflößt, wie er mir dargestellt wurde. Wie ganz anders ist der Gott der Christian Science. Durch ein dreijähriges Studium der Christian Science kann ich in geringem Maße Ihre inspirierte Definition von Gott verstehen, wie dieselbe auf Seite 465 steht: „Gott ... Geist, Prinzip, Leben, Wahrheit, Liebe.” Leben ist Gott, und Gott ist gut. Ich bin Gott sowie Ihnen, hochgeehrte Führerin, aus tiefstem Herzen dankbar, in aller Aufrichtigkeit sagen zu können, daß ich eine geistige Entwicklung angetreten habe, die mich in den Stand setzt zu demonstrieren, daß Leben ewig ist (S. 246).

Ehe ich mit der Christian Science bekannt wurde, schmeichelte ich mir ein Ideal zu haben, das in dem Wunsche bestand, auf lauterem oder unlauterem Wege die Mittel zu einem schwelgerischen Leben zusammenzubringen. Dank dem göttlichen Prinzip, das alles umgestaltet, werde ich die Strafanstalt mit der Gewißheit verlassen, daß es mir „auf dem Pfad der Wahrheit” (S. 487) möglich fein wird, mich erniedrigender und zugleich abstoßender Gewohnheiten zu enthalten. „Heb dich weg von mir, Satan.” Leidenschaft, Haß und Rachsucht werden von nun an durch jenes göttliche Prinzip, das Liebe ist, verdrängt. Ich übersehe jedoch nicht die wichtige Tatsache, daß Vollkommenheit nur durch ein fortgesetztes Anwenden der Wahrheit erreicht werden kann.

Es soll das Streben meines Lebens sein, auf alle, mit denen ich in Berührung komme, einen guten Einfluß auszuüben. Ich werde mir stets bewußt bleiben, daß der Weg eng ist, daß ich aber unter dem Schatten der allmächtigen, unendlichen Weisheit nicht fehlgehen kann. Da ich mich der von Gott verliehenen Macht bewußt bin, kann der Erfolg nicht ausbleiben.

Ich bin froh, die von Kriminologen vorgebrachte Theorie widerlegen zu können, daß ein Verbrecher, nachdem er eine Zeitlang seinen verbrecherischen Neigungen gefolgt ist, seiner Lebensführung überdrüssig wird. Ich bin nur durch das Verständnis, das ich von der Wissenschaft des Seins erlangt habe, dieses sogenannten Lebens müde geworden; also nicht aus Furcht vor den schrecklichen Folgen, die es nach sich zieht, sondern weil Verbrechen und Laster jetzt für mich etwas Abstoßendes haben. Ich finde darin keine Befriedigung mehr.

Dafür, und für noch viel mehr bin ich, hochgeehrte Führerin, tief dankbar. Es soll mein fortgesetztes Bestreben sein, den Worten zu folgen, deren Sie sich in so trefflicher Weise in Ihrer Botschaft vom März 1899 bedienten: „Haltet Eure Gedanken so voll Wahrheit und Liebe, daß Sünde, Krankheit und Tod nicht eindringen können.”

Ich könnte ohne Aufhören über dieses herrliche Thema schreiben, werde aber nur noch hinzufügen: Gott segne Sie. Liebe wird Sie bewahren. Das Prinzip wird Sie leiten.

Ich schließe mit der Mitteilung, daß die Kirche in Canon City ein großes Werk in dem Gefängnis vollbringt. Die Gottesdienste und die Austeilung der Schriften erweisen sich als hilfreich und aufmunternd. Gott wird sie dafür segnen.

Gott segne Sie. Dies ist mein Gebet.

Der Ihre in Liebe und Wahrheit,

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