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Prediget das Evangelium und heilet die Kranken.

Aus der Juli 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

The World’s Work


Christian Scientisten halten es nicht für ihre Aufgabe, diejenigen zu kritisieren, die auf ihre eigene Art und Weise die menschlichen Leiden zu lindern suchen. Erstens haben sie, wie der scharfe Denker Lindsay neulich zugab, „ein herrliches Vertrauen” auf die Wahrheit und halten sich daher, theoretisch wie praktisch, an den wichtigen Ausspruch Gamaliels, daß die Ergebnisse menschlicher Weisheit „untergehen” werden, daß man aber nichts, was von Gott kommt, „dämpfen” kann. Zweitens haben sie stets als Warnung den Verweis vor Augen, welchen Jesus dem geliebten Jünger gab, als dieser zu ihm sagte: „Wir sahen einen, der trieb Teufel in deinem Namen aus, welcher uns nicht nachfolget; und wir verboten’s ihm darum, daß er uns nicht nachfolget.” Jesus antwortete: „Ihr sollt’s ihm nicht verbieten. Denn es ist niemand, der eine Tat tue in meinem Namen, und möge bald übel von mir reden.” Wenn nun Dr. McComb und diejenigen, welche ihm beistimmen, den Rat Gamaliels angenommen hätten, oder wenn sie dem Befehl Jesu gehorsam gewesen wären und hätten die Kranken auf ihre eigene Art und Weise geheilt, ohne sich aufzuhalten und ihre Nachbarn, die anderer Ansicht sind, anzugreifen, so hätten sie die Erfahrung gemacht, die Lot machte, als er mit Abram auf der Ebene zwischen Beth El und Ai stand: sie hätten eingesehen, daß in der Welt für einen jeden Raum ist. Da es ihnen aber nicht möglich war, das Evangelium nach ihrer Auffassung zu predigen, ohne zugleich zu erklären, Christian Science sei eine Verfälschung desselben, und da sie nicht umhin konnten, Funktionsstörungen zu heilen, ohne zu behaupten, Christian Science könnte keine organische Krankheiten heilen, so wird es nötig, ihre Argumente einer Prüfung zu unterwerfen; nicht etwa, um ihre Wirksamkeit herabzusetzen, sondern um die falschen Ansichten über Christian Science, welche sie verbreiten, zu berichtigen.

Dr. McComb ist einer der Gründer der sogenannten Emanuel-Bewegung. Er und seine Anhänger behaupten, im Gegensatz zur Christian Science stütze sich ihre Lehre „offen und ehrlich” auf die Bibel. Sobald wir aber näher auf diese Behauptung eingehen, befinden wir uns einer Bibelerklärung gegenüber, die mit Matthew Arnolds Theorie übereinstimmt, und die er „das Eindringen des Aberglaubens” nennt. Es ist die Theorie, daß sich die Erzählungen von den Wundertaten, wie sie in den Evangelien aufgezeichnet sind, nach und nach entwickelt hätten; daß Heilungen, die man ganz gut als Resultate mentaler Einflüsse erklären könne, mit der Zeit zu Wundertaten herangewachsen seien, die in der Totenerweckung und dem Gehen auf dem Wasser gipfelten. Diese Stellung nimmt Dr. McComb im Wesentlichen ein, denn er behauptet ganz entschieden, geistige Heilung — und damit meint er Heilung durch Suggestion — beschränke sich auf Funktionsstörungen; Christian Science habe deshalb noch niemals ein organisches Leiden geheilt und werde niemals ein solches heilen. Wenn eine derartige Lehre sich „offen und ehrlich” auf die Bibel stützt, so muß wohl eine zugestutzte Ausgabe gemeint sein. Erst vor kurzem schrieb Dr. Shaw einen Brief an die „Daily Mail,“ in welchem er erklärte, kein Arzt habe das Recht, irgend eine Krankheit als unheilbar zu bezeichnen. Obschon er nicht zu den Christian Scientisten gehöre, so glaube er doch an das, was er für den Hauptgrundsatz ihrer Lehre halte und was in den folgenden Worten kurz zusammengefaßt sei: „Siehe, des Herrn Hand ist nicht zu kurz, daß er nicht helfen könne.” Dr. McComb scheint jedoch hiervon nicht überzeugt zu sein, denn er erklärt, es stehe nirgends geschrieben, daß Jesus Schwindsucht, Nervenfieber oder Diphtheritis geheilt habe. Er gibt zu, Jesus habe, „wie berichtet,” Aussätzige geheilt, welche die Ärzte unserer Zeit als unheilbar ansehen würden; „aber,” fährt er fort, „wir dürfen nicht vergessen, daß es in früheren Zeiten zwei Arten von Aussatz gab, eine heilbare und eine unheilbare.” Ferner sagt er: „Wenn wir z. B. annehmen, daß der Aussatz, welcher dem Bericht in den drei ersten Evangelien zufolge in Kapernaum geheilt wurde, dieser Art [heilbar] war, so wird es uns klar, weshalb der Aussätzige zu Jesu kommen und sich unter das Volk mischen durfte.” Wer dieser Annahme beistimmt, ist genötigt, noch weit mehr anzunehmen. Konnte Christus Jesus auf dem Wasser gehen und den Sturm stillen, so ist es offenbar nicht unwahrscheinlich, daß er die sogenannte unheilbare Art des Aussatzes heilen konnte. War er hingegen nicht imstande diese Art zu heilen, so ist nicht anzunehmen, daß er imstande war, die Toten zu erwecken.

Die Berichte in den Evangelien sind doch klar genug. Jesus „heilte allerlei Seuche und Krankheit im Volk,” organische Leiden sowohl wie Funktionsstörungen,— heilte sie ohne materielle Mittel. Dr. McComb beschränkt sich auf Funktionsstörungen, und selbst solche Fälle nimmt er nur auf den Rat zuverlässiger Ärzte und unter ihrer Mitwirkung an. Dennoch aber behauptet er, seine Lehre stütze sich „offen und ehrlich” auf die Bibel. Jesus heilte nicht nur selber die Kranken, sondern er erklärte auch, es sei die Aufgabe aller derer, die an ihn glauben, dieselben Werke zu tun, die er tat. Mit anderen Worten: er tat die Wunder nicht, um seine Gottheit zu beweisen, sondern um zu zeigen, welcher Art die Werke derer sein müssen, die behaupten an ihn zu glauben. Die Apostel nahmen dieses Kennzeichen als selbstverständlich an. Man hat oft versucht zu beweisen, daß Lukas seine medizinische Praxis nach seiner Bekehrung fortgesetzt habe, und daß er auf den Reisen des Paulus sozusagen dessen Leibarzt gewesen sei. Eine solche Behauptung ist geradezu lächerlich. Daß einer aus der kleinen Schar, die das Heilungswerk Jesu miterlebt hatte, oder der ein Mitarbeiter derer war, die sie miterlebt hatten, wieder zur Galle roter Skorpione, zu verkohlten Schlangenfleisch-Täfelchen und anderen derartigen Mitteln jener Zeit seine Zuflucht nehmen konnte, ist rein undenkbar. Kein Geringerer als Professor Harnack schreibt in Bezug auf Lukas, den Arzt, den Geliebten: „Zu dem Christentum scheint ihn sein ärztlicher Beruf geführt zu haben; denn er ergriff es in der Zuversicht, durch dasselbe noch in ganz anderer Weise als bisher Krankheiten heilen, böse Geister austreiben, vor allem aber auch als Seelenarzt wirksam sein zu können.” Nun entsteht die Frage: Gibt es eine Wissenschaft des Christentums? Das Christentum ist die Religion, welche Jesus lehrte, und wie wir bereits gesehen haben, bezeichnete Jesus die sogenannten Wunder als das Kennzeichen des Verständnisses seiner Lehren,— ein Kennzeichen, das „Jakobus, des Herrn Bruder,” mit den folgenden unzweideutigen Worten betonte: „Der Glaube, wenn er nicht Werke hat”— wenn er sich nur in der Theorie, aber nicht in der Praxis zeigt —„ist er tot an ihm selber.” Wissenschaft ist analysiertes, demonstriertes und exaktes Wissen. Das Wissen der Wahrheit — vom christlichen Standpunkte aus die Erkenntnis Gottes — ist doch gewiß das exakteste Wissen. Petrus und Paulus bedienten sich öfters des Ausdruckes: „Erkenntnis Gottes.” „Volle, exakte, wissenschaftliche Kenntnis Gottes” wäre vollständiger und genauer. Es ist sehr bedeutungsvoll, daß gerade diese beiden Apostel ihre Kenntnis Gottes durch Erweckung der Toten demonstrierten. Wie uns der hervorragende Gelehrte und Theologe Bischof Wescott aus Durham versichert, macht der Verfasser des vierten Evangeliums einen Unterschied zwischen absoluter Wahrheit und relativer Wahrheit. In beiden Fällen kommt in der Übersetzung das Wort „Wahrheit” in Anwendung, anstatt, wie es richtig wäre, „die Wahrheit” und „Wahrheit,” beziehungsweise. Wenn wir deshalb das Neue Testament als Autorität anerkennen wollen, müssen wir zugeben, daß es eine Wissenschaft des Christentums gibt. Es liegt dies klar auf der Hand, und Mrs. Eddy sagt deshalb: „Das Christentum muß Wissenschaft und die Wissenschaft muß Christentum sein, denn sonst wäre das eine oder das andere nutzlos („Science and Health,“ S. 135).

In der Zeitschrift „World’s Work“ stellt ein Herr Hart die Behauptung auf — wozu er natürlich das Recht hat —, die Emanuel-Bewegung sei sowohl christlich als wissenschaftlich. Leider konnte er aber nicht umhin, von seinem Thema abzuweichen und zu erklären, Christian Science sei weder das eine noch das andere. Die Basis seiner Behauptung ist so eigentümlich, daß sie der näheren Erörterung wert ist. Er erklärt, die Emanuel-Bewegung sei „christlich, weil sie die Wirklichkeit der Sünde, und wissenschaftlich, weil sie die Wirklichkeit der Krankheit” lehre. Nun halten aber selbst Hindus, Mohammedaner und Anhänger des Konfuzius die Sünde für wirklich, haben also, soweit dieser Punkt in Betracht kommt, ebensoviel Recht, als Christen angesehen zu werden wie Dr. McComb und seine Anhänger, während die Idealisten, welche die Wirklichkeit der Krankheit und Sünde leugnen, aus eben diesem Grunde unwissenschaftlich und unchristlich genannt werden müßten.

Tatsächlich hat Mr. Hart keine Ahnung von der Bedeutung des Wortes „Wirklichkeit,” wie Christian Science es anwendet. Von dem Standpunkte der Christian Science aus ist Sünde der Ausdruck alles dessen, was Gott nicht ähnlich ist. Diese Definition ist sehr umfassend; sie schließt nicht nur Begehungssünden, sondern auch Unterlassungssünden in sich,— nicht nur die Dinge, welche offenbar nicht hätten getan werden sollen, sondern auch diejenigen, welche aus Unwissenheit nicht getan wurden. Wenn sich z. B. ein Mensch schwer versündigt hat und infolgedessen krank wird, so nennt ihn die ganze Welt einen Sünder. Nun ist es aber Tatsache, daß niemand, der wirklich „gesinnet” ist „wie Jesus Christus auch war,” aus irgend einem Grunde krank sein kann. Kein Mensch ist weniger dazu geneigt, Sünde zu ignorieren und zu entschuldigen als ein Christian Scientist. Er weiß genau, daß niemand ganz von derselben frei ist,— daß, „so wir sagen, wir haben keine Sünde, so verführen wir uns selbst”; nichtsdestoweniger kann er nicht einsehen, warum er in seinem Kampf mit derselben ihr Macht zuschreiben sollte; warum er ihre Unzerstörbarkeit dadurch verkünden sollte, daß er sie als wirklich hinstellt. Wenn Sünde wirklich wäre, so hätte sie ihren Ursprung in Gott; man könnte ihr unmöglich entgehen, es sei denn, man zerstörte einen Teil der Erkenntnis der Allwissenheit. Dasselbe Argument gilt in Bezug auf Krankheit. Wenn Krankheit wirklich wäre, so hätte sie ihren Ursprung in Gott. Es wäre dann wohl kaum christlich, einen Arzt zu rufen — der möglicherweise Gottesleugner ist —, damit er das zerstöre, was Gott gesandt hat; ja es wäre sogar sehr unwissenschaftlich. Es erinnert uns dies an die bekannte Erzählung von Mutter Partington, wie sie am Strande des Ozeans stand und die herannahende Flut mit ihrem Scheuerlappen aufwischen wollte. Das Wasser stieg immer höher und Mutter Partington zog sich endlich zurück. Der Erzähler dieser Begebenheit berichtet uns, einer Pfütze gegenüber sei sie die rechte Person gewesen, mit den Elementen hätte sie sich jedoch nicht abgeben sollen.

Mr. Hart beschreibt Dr. McCombs Methode als „die feine und wohltuende Kunst, dem Körper ein besseres Betragen einzureden.” Diese Beschreibung wäre sehr zutreffend, wenn Krankheit Wesenheit besäße und wenn es nicht äußerst schwierig wäre, die träge Materie, unter dem Namen Körper bekannt, zu hintergehen. Außerdem hat eine solche Heilmethode eine schlimme Kehrseite. Jede falsche Vorspiegelung wird früher oder später für das erkannt, was sie ist, und der Augenblick der Entdeckung ist für den Schuldigen nicht gerade angenehm. Nachdem nun Mr. Hart auf diese Weise zu seiner eigenen Zufriedenheit bewiesen hat, daß Christian Science weder christlich noch wissenschaftlich sei, gibt er einen weiteren Grund an, warum ihre Lehren unecht seien, indem er auf die Tatsache hinweist, daß sich Christian Scientisten für ihre Heiltätigkeit bezahlen lassen. Dann fügt er mit der größten Seelenruhe hinzu, die Emanuel-Bewegung habe „mit solchem Unsinn und solcher Charlatanerie nichts gemein.” Nun nimmt aber jeder Geistliche und jeder christliche Arzt für seine Dienste Geld an. Man versündigt sich also nur dann gegen die Lehren des Christentums, wenn man das Gebot Jesu, das Evangelium zu verkündigen, mit seinem Gebot, die Kranken zu heilen, verbindet. Bei dem heutigen Stand unserer westlichen Zivilisation könnte ein Christian Scientist unmöglich von Ort zu Ort und von Haus zu Haus reisen und seine Wohnung bei denen aufschlagen, die seiner Hilfe bedürfen,— in der Weise, wie den Jüngern zu Jesu Zeiten geboten wurde: „Wo ihr aber in eine Stadt oder Markt gehet, da erkundiget euch, ob jemand darinnen sei, der es wert ist; und bei demselben bleibet, bis ihr von dannen ziehet.” Andere Zeiten, andere Sitten. Der Christian Scientist folgt den Sitten und Bräuchen des Landes, in welchem er wohnt. Sein Honorar, das immer mäßig ist, wird dem Unbemittelten gegenüber oft bedeutend reduziert und in vielen Fällen ganz erlassen. Die Behauptung, es widerstreite dem Geist des Christentums, für solche Dienste Zahlung anzunehmen, kann aus dem Neuen Testament klar und deutlich widerlegt werden. Jesus sagte: „Ein Arbeiter ist seines Lohns wert.” Paulus schreibt sehr deutlich über diesen Punkt an die Kirche in Korinth und schließt mit folgenden Worten: „So wir euch das Geistliche säen, ist’s ein groß Ding, ob wir euer Leibliches ernten?”

Die wirkliche Antwort, ja die unwiderlegbare Antwort auf die Kritik gegen Christian Science liegt jedoch in der Tatsache, daß Hunderttausende von Menschen durch Christian Science geheilt worden sind,— nicht nur von Krankheit und Schmerzen, sondern auch von Kummer, Sünde, Armut, Furcht und Verzweiflung. Diese Leute haben sich nicht „einreden” lassen, daß sie gesund und glücklich seien. Nein, sie haben an sich die Heilung erfahren, auf welche Jesus Bezug nahm, als er sagte: „So ich aber durch Gottes Finger die Teufel austreibe, so kommt ja das Reich Gottes zu euch.” Keinem Menschen hat man je, keinem Menschen wird man je einreden, daß er den Frieden Gottes, „welcher höher ist denn alle Vernunft,” erlangt habe.

Das Verfahren, welches Suggestion genannt wird, ist keine neue Entdeckung. Nur das Bestreben, sie mit dem Christentum zu identifizieren, ist neu. Man definiert Suggestion am besten als die Anmaßung des menschlichen Geistes, Gutes und Böses zu bewirken. Diese Anmaßung ist jedem Leser des Alten Testaments bekannt, denn sie wird im jehovistischen Teil des Hexateuchs die Frucht „von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen” genannt. Ihr Genuß hatte den Tod zur Folge. Suggestion ist die von den Magiern und Zauberern des Ostens angewandte Methode. Auf diese Methode nahmen die Juden Bezug, als sie Jesu die Beschuldigung entgegenschleuderten: „Er treibt die Teufel nicht anders aus denn durch Beelzebub, der Teufel Obersten.” Jesu Antwort gilt für alle Zeiten als die Antwort des Christen: „Ein jeglich Reich, so es mit ihm selbst uneins wird, das wird wüste, und eine jegliche Stadt oder Haus, so es mit ihm selbst uneins wird, mag’s nicht bestehen. ... So Ich aber die Teufel durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch kommen.” Das Reich Gottes ist niemals durch mentale Suggestion zu einem Menschen gekommen und wird nie auf diese Weise zu ihm kommen. Wenn Suggestion wirklich Macht hat, dann ist das Übel eine Macht geworden, denn Suggestion kann zu sehr bösen Zwecken angewandt werden. Zum Glück ist Übel keine Macht. Man kann weiter nichts Wahres vom Übel sagen als daß es eine Lüge ist. Die vermeintliche Macht des Übels entsteht dadurch, daß man sich von einer Lüge täuschen läßt.

Die Basis der geistigen Heilung ist die Tatsache, daß die Ursache aller Wirkungen geistig und nicht materiell ist. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 207 von „Science and Health“: „Die geistige Wirklichkeit ist die wissenschaftliche Tatsache in allen Dingen.” In dem Maße, wie die Welt dies begreift, wird es ihr klar werden, warum Mrs. Eddy darauf besteht, daß Jesus der wissenschaftlichste Mensch war, der je gelebt hat.

Der schottische Philosoph David Hume definiert das Wort Wunder als „die Übertretung eines Naturgesetzes infolge einer besonderen Willensäußerung der Gottheit”; Jesus hingegen sah das Wunder an als eine Demonstration der Tatsachen des geistigen Gesetzes. Er verstand das Gesetz besser, als irgend eine anderer, weil er Gott, die Wahrheit, besser verstand als irgend ein anderer. Und weil er die Wahrheit besser verstand, konnte er seine Kenntnis derselben in höherem Grade demonstrieren. Er erklärte: „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.” Ferner sagte er: „Du sollst Gott, deinen Herrn lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen deinen Kräften.” Gott ist so gewiß Wahrheit, als Er Leben und Liebe ist.

Neunzehnhundert Jahre nach der Himmelfahrt, als der Materialismus den ungenähten Rock geteilt hatte, so daß die Kirchen auf der einen und die Hospitäler auf der anderen Seite der Straße standen, kam eine Frau, die so rein war, daß sie des Meisters Lehren verstehen konnte; so demütig, daß sie imstande war, dieselben der Welt mitzuteilen; so selbstlos, daß sie vermochte, inmitten der Opposition, die sie hervorgerufen hatte, standhaft zu bleiben. Heute muß die Welt zugeben — wenn sie es auch manchmal zögernd und in halb spöttischem Tone tut —, daß Mrs. Eddy auf ein verlorenes Element der Wahrheit hingewiesen hat; morgen wird sie zugeben, daß Mrs. Eddy die Wahrheit als Ganzes klar dargelegt hat.

Copyright, 1909, by Mary Baker Eddy.
Verlagsrecht 1909, von Mary Baker Eddy.

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