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Mit einem Herzen voll innigsten Dankes gebe ich dieses...

Aus der Juli 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mit einem Herzen voll innigsten Dankes gebe ich dieses Zeugnis ab. Vor ungefähr ein und einem halben Jahre war es, da ich zum ersten Male einer Christian Science Versammlung beiwohnte. Der Eindruck, den ich empfing, war ein gewaltiger und ich erkannte, hier sei der Weg für mich zur Gesundheit und zum Frieden. Durch eine Reihe schwerer Schicksalsschläge alles dessen beraubt, was den Sterblichen das Leben lieb macht, stand ich allein, niedergeschlagen und entmutigt, mit dem Gefühl tiefster Vereinsamung, im Herzen jedoch das brennende Verlangen, meinem Leben einen würdigen Inhalt zu geben. Ich hatte mich deshalb humanitärer Arbeit gewidmet; aber die Befriedigung, die ich erhoffte, wollte nicht kommen. Dazu war ich fast aus jeder Arbeit durch Krankheit herausgerissen. Mein Hauptleiden bestand in einem großen Gewächs, zu dessen Entfernung ich mich im Laufe der Jahre fünfmal einer jedesmal lebensgefährlichen Operation unterzogen hatte; vier derselben brachten nur teilweise, vorübergehende Besserung, die letzte hingegen war gänzlich erfolglos. Die Folgen der Operationen mit ihren langen medizinischen Behandlungen, sowie sonstige, durch das Gewächs hervorgerufene Leiden waren zahlreich, darunter Schlaflosigkeit und große nervöse Reizbarkeit. Dazu war in den letzten Jahren, ehe ich zur Christian Science kam, ein schmerzhaftes Fußleiden hinzugetreten. Da ich durch meine Tätigkeit in stetem Verkehr mit Ärzten stand, wurde mir alle Sorgfalt zuteil; es wurde alles versucht, jedoch vergeblich, und ich war genötigt, eiserne Einlagesohlen zu tragen.

So stand es mit mir, als ich zur Christian Science kam. Ich kaufte mir sogleich unser Lehrbuch „Science and Health with Key to the Scriptures“ und den Herold und las soviel es meine Zeit erlaubte. Bald darauf legte ich aus besserer Überzeugung meine Stellung als Oberin eines Lungensanatoriums nieder und ging nach Dresden, um Anschluß an die dortige Christian Science Gemeinde zu suchen. Körper und Geist, das erkannte ich bald, bedurften dringend einer Umwandlung, und ich bat deshalb eine Vertreterin der Christian Science um Hilfe. Meine körperliche Heilung geschah nicht plötzlich oder schnell, und manches Mal wollte ich mutlos werden; aber die liebevolle Geduld meiner treuen Helferin ermüdete niemals, und nach ungefähr dreiviertel Jahr waren meine alten Leiden überwunden. Was dem Messer des Chirurgen, den Heilmitteln der Medizin widerstanden, was mir den größten Teil meines Lebens verbittert hatte, mußte der Macht der göttlichen Liebe weichen. Das Gewächs war verschwunden und mit ihm die vielen kleinen Leiden; die eisernen Sohlen hatte ich längst beiseite gelegt, und meine Bewegungs- und Arbeitsfähigkeit sind jetzt größer als je zuvor. Frisch und fröhlich schaue ich nun ins Leben.

Ich bin unendlich dankbar, daß meine Heilung langsam und allmählich kam, denn dadurch wurde ich zu ernster, innerer Arbeit genötigt. Wäre die körperliche Heilung rascher vor sich gegangen, so hätte ich mich vielleicht nicht so innig bestrebt, die Grundursache all meiner Disharmonie zu suchen und dieselbe zu beseitigen, denn heute ist es mir klar, daß meine Fehler und meine falschen Anschauungen all die verschiedenen Leiden veranlaßten, und daß das Wachsen in der Erkenntnis der göttlichen Wahrheit und Liebe mir helfen wird, allen Irrtum zu überwinden und dadurch vollere Harmonie zu erlangen. Sorge, die stete Begleiterin meiner früheren Jahre, kenne ich nicht mehr. Ich weiß, Gott sorgt für alle Seine Kinder, wenn sie nur nehmen wollen, was Seine Liebe ihnen schon bereitet hat. Ich weiß auch, daß Er mir nahe ist zu aller Zeit, und daß ich in der selbstlosen Liebe zu meinen Mitmenschen meine Familie finden soll. Außer allem Erwähnten habe ich noch viele Beweise der göttlichen Liebe gehabt und erfahre sie täglich mehr und mehr.

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