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Sei du selbst

Aus der Juni 2001-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


in der achten Klasse merkte ich, dass es mir leichter fiel mich gegenüber auszudrücken. Cool, dachte ich. Ich mehr Spaß und gefundene Freiheit. Aber ich bekam auch immer öfter Ärger, weil ich in der Schule den Unterricht störte. Zuerst dachte ich, da ist doch nichts dabei und das ist kein Problem. Aber denkste!

Mir fiel auf, dass die Schüler, mit denen ich schwatzte, im Allgemeinen nicht so gute Zensuren bekamen. Und weil ich mich mit anderen unterhielt, verpasste ich so Einiges, z. B. wann die Hausaufgaben fällig waren. Meine eigenen Leistungen ließen immer mehr nach, bis sie eines Tages so schlecht waren wie nie zuvor. Da musste ich mir überlegen, warum.

Vielleicht war der Grund dafür, dass ich zu viel schwatzte. Aber ich redete ja, weil ich dachte, damit bringe ich meine Individualität zum Ausdruck. Ich wollte doch nur „ich selber” sein. Das war doch etwas Gutes. Wie sollte das denn schlechte Folgen haben und zu schlechten Leistungen führen? Mit diesen Gedanken schlug ich mich eine Zeitlang herum.

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