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Herold classics

In dieser Serie veröffentlicht Der Herold der Christlichen Wissenschaft Artikel aus früheren Jahren der Christlichen Wissenschaft in Deutschland, die in den ersten Jahrzehnten in dieser Zeitschrift erschienen sind. Die Auswahl wurde im Wesentlichen durch unsere Leserinnen und Leser geprägt, die uns auf für sie hilfreiche und wertvolle Beiträge hingewiesen haben. Die Artikel sind Abschriften, da der direkte Nachdruck aus Gründen der besseren Lesbarkeit nicht sinnvoll erschien. Die Artikel sind unbearbeitet und geben den Text wieder, wie er in den damaligen Herold-Ausgaben erschienen ist. Da sich die Länge der Beiträge zum Teil erheblich unterscheidet, laden wir Sie ein, den Artikel vollständig gegebenenfalls in unserer Internet-Ausgabe unter www.heroldcw.com zu lesen.

Christlich-wissenschaftliche Behandlung

Aus der Januar 2010-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Behandlung kann in der Christlichen Wissenschaft in sehr weitem Sinne ausgelegt werden. Ihr beiläufiger Zweck ist, Sünde zu zerstören, den Leidenden Erleichterung zu schaffen und Harmonie in die menschlichen Angelegenheiten zu bringen. Doch ihr tieferes Endziel ist, das menschliche Selbst zu erwecken, damit es sich des weiten Reichs des Geistes, das ewig gegenwärtig ist, bewusst wird. Die Christliche Wissenschaft und ihre Ausübung ist die Wissenschaft der Krankheitsbehandlung durch das göttliche Gemüt; das menschliche Gemüt ist kein Faktor bei dieser Behandlung. Da das Ziel geistig ist, müssen auch die Mittel und Wege, dieses Ziel zu erreichen, geistig sein. Die Gedanken, welche die Behandlung ausmachen, entstammen dem göttlichen Gemüt oder Gott, und sie spiegeln dieses Gemüt wieder. Sie sind unschuldig, selbstlos, intelligent und erfüllt von dem liebreichen Wunsch zu segnen. Die Christlich-wissenschaftliche Behandlung ist mehr als eine bloß gedankliche Heilmethode; sie ist das göttliche Mittel, den Menschen als christusähnlich, vollständig und frei zu offenbaren.

In ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift widmet Mary Baker Eddy das Kapitel „Betätigung der Christlichen Wissenschaft“ der Belehrung hinsichtlich der Heilung und Behandlung. Hier erörtert sie die gedanklichen Ursachen körperlicher Beschwerden und zeigt, wie die Wissenschaft mental und geistig zur Heilung sterblicher Leiden angewandt werden kann. Der Anfang des kapitels handelt von der Heilung Maria Magdalenas durch Christus Jesus, von ihrer tiefen Reue und Bereitschaft zur Umwandlung, sowie von Jesu Barmherzigkeit, die alle Verdammung ausschloss. Sechs Seiten lang schreibt unsere Führerin über die geistige Einstellung, die für die Heilung notwendig ist, ohne auf den Buchstaben oder die Erklärungen, die nötig sein mögen, einzugehen. Sie sagt (Seite 365): „Besitzt der Wissenschafter christliche Liebe genug, um seine eigne vergebung und solches Lob zu gewinnen, wie der Magdalena von Jesus zuteil wurde, dann ist er Christ genug, um sich wissenschaftlich zu betätigen und seinen Patienten erbarmungsvoll zu verfahren, und das Ergebnis wird mit dem geistigen Vorhaben übereinstimmen.“

Man muss sich zuerst selbst von Sünde und Materialität freigemacht haben, ehe man bereit ist, andere von der Bürde der aggressiven Ansprüche des Bösen zu erlösen, indem man sich deren Unwirklichkeit vergegenwärtigt. Man muss seine eigene Vergebung erlangt haben, indem man die Annahme zurückwies, dass es ein böses sterbliches Gemüt gibt, und dass der Mensch weniger als Gottes Ebenbild ist. Man muss sich immerwährend klarmachen, dass es die Reinheit seiner eigenen ans Licht kommenden wahren wesenheit ist, was es ihm möglich macht, seinen Patienten so zu sehen, wie Gott ihn geschaffen hat – geistig rein und vollkommen.

Ohne diese christliche Einstellung zu dem Problem kann man nicht erwarten, bei seinem Patienten bessere Gesundheit oder Harmonie herstellen zu helfen. Obwohl die christlichwissenschaftliche Behandlung niemals feststehend und unveränderlich ist, beruht sie immer auf dem Verständnis von der Allheit Gottes und der Vollkommenheit Seiner Schöpfung und von der Nichtigkeit der Materie und ihrer Unvollkommenheiten, wie kurz oder wie eingehend die Behandlung auch ausgearbeitet sein mag.

Ein jeder von uns ist allein mit Gott. Jeder ist verantwortlich für das, was er glaubt und als wirklich annimmt. Jeder muss lernen, die körperlichen Sinne, die sein eigen zu sein scheinen, zum Schweigen zu bringen, und den geistigen Sinn zu benutzen, um das wahre Sein und Wesen der Dinge zu erkennen. Mrs. Eddy sagt (Anfangsgründe der Göttlichen Wissenschaft, Seite 13): „Behaupten, dass Harmonie wirklich und Missklang unwirklich ist, und dann besondere Aufmerksamkeit dem schenken, was der Annahme des Hilfesuchers nach krank ist, ist wissenschaftlich; und wenn sich der Heiler die Wahrheit vergegenwärtigt, wird sie den Hilfesucher freimachen.“ Keine Annahme der Sterblichen kann einen daran hindern, einen Schimmer von den Tatsachen des wirklichen Seins zu erhaschen. Der Meister sagte seinen Jüngern, sie sollten sich nicht darüber freuen, dass ihnen die Teufel untertan wären, sondern vielmehr, dass ihre Namen „im Himmel geschrieben“ wären (Lukas 10:20). Seine Lehre, dass das Himmelreich inwendig in uns ist, deutet an, dass, wenn ein Wandel zum Guten in unserm Erleben stattfindet, dies einer inneren Umwandlung zuzuschreiben ist.

Keine Annahme der Sterblichen kann einen daran hindern, einen Schimmer von den Tatsachen des wirklichen Seins zu erhaschen.

Ein Wandel zum Guten im Denken unseres Patienten bedeutet, dass ein höherer Begriff in unserem eigenen Denken erlangt worden ist. Einen Kranken zu tadeln oder persönlich zu verurteilen zeigt unsere eigene, noch nicht geheilte, persönliche Auffassung von der Lage. Doch das demütige Gebet des Heilers um die Reinheit, die den Menschen im Ebenbild Gottes zu schauen vermag, verschafft ihm die christusähnliche Kraft, die das Böse überwindet.

Das Ideal eines Anhängers der Christlichen Wissenschaft ist, augenblicklich zu heilen – so beständig von dem göttlichen Geist erfüllt zu sein, dass er imstande ist, das mühelose Wirken des geistigen Lichtes, das den Irrtum zerstört, widerzuspiegeln.

Das ldeal eines Anhängers der Christlichen Wissenschaft ist, augenblicklich zu heilen – so beständig von dem göttlichen Geist erfüllt zu sein, dass er imstande ist, das mühelose Wirken des geistigen Lichtes, das den Irrtum zerstört, widerzuspiegeln. Doch bis dieses Endziel mit Sicherheit erreicht wird, sollte die Methode der wissenschaftlichen Beweisführung, die Mrs. Eddy mit solcher Sorgfalt für uns ausgearbeitet hat, in verständnisvoller Weise angewandt werden. Das fördert geordnete geistige Entwicklung und ist eine Notwendigkeit, wenn man dem Widerstand gegen die Wahrheit entgegentreten muss. Mrs. Eddy sagt in ihrem Buch „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften, Seite 352): „Durch die göttlichen Kräfte allein muss man entweder aus sich selbst herausgehen und so weit in Gott eindringen, dass sein Bewusstsein eine Widerspiegelung des göttlichen wird, oder man muss durch Argumente und das menschliche Bewusstsein von sowohl dem Bösen wie dem Guten das Böse überwinden."

Wenn wir durch Argumente und Beweisführung heilen, wie wir alle es manchmal tun müssen, so sollte unsere Behandlung dem besonderen Fall angepasst sein. Spezifische Behauptungen und Verneinungen sollten gebraucht werden, um die Gegenwart der Wirklichkeit und die Abwesenheit, die Nichtigkeit, des Irrtums zu beweisen. Je spezifizierter die Beweisführung ist, desto wirksamer wird die Behandlung. Christus Jesus besaß die intuitive Erkenntnis dessen, was dem Patienten not tat. Das keine menschliche, psychologische Kenntnis, sondern die Anwendung der Weisheit, die er von Gott widerspiegelte, und die es ihm ermöglichte, seine kurzen Argumente auf die Zerstörung des bösen Augenscheins zu richten.

Manchmal war der Irrtum, der dem Leiden zugrunde lag, eine Sünde, wie im Fall des Gelähmten am Teiche von Bethesda (Johannes 5:14), zu dem er sagte: „Sündige hinfort nicht mehr." Manchmal musste Furcht überwunden werden, wie in dem Fall, als er zu Jairus sagte (Lukas 8:50): „Fürchte dich nicht." Manchmal finden wir, dass der Meister die positivere Methode befolgte, das Gute aufzubauen, das der Patient schon demonstriert hatte, wie in dem Fall, als er zu den zwei Blinden, die ihm folgten, sprach (Matthäus 9:29): „Euch geschehe nach eurem Glauben."

In jedem Fall muss der Christliche Wissenschafter besonders erkennen und verneinen, was der Irrtum zu tun beansprucht, was dies auch sein mag – des Patienten moralisches Empfinden abzustumpfen, ihn durch Furcht zu beherrschen, ihn von Gott und seinen Mitmenschen durch geistige Mattigkeit in Banden zu halten. Und der Wissenschafter muss die Wahrheiten behaupten, die den Irrtum zerstören. Das „Ja, ja; nein, nein" Christi Jesu wird zur Behauptung und Bekräftigung der christlich-wissenschaftlichen Ausübung. Weder das eine noch das andere darf vernachlässigt oder ausgelassen werden.

Der Wissenschafter muss die Wahrheiten behaupten, die den Irrtum zerstören. Das „Ja, ja; nein, nein" Christi Jesu wird zur Behauptung und Bekräftigung der christlich - wissenschaftlichen Ausübung.

Das wichtigste von allem bei der wissenschaftlichen Heilung ist, die metaphysische Arbeit fortzusetzen, bis die suggestive Wirkung des Bösen überwunden worden ist durch die Vergegenwärtigung, dass Gott, der Geist, Alles ist und der einzige Heiler, und dass unsere Bemühungen nur ein Beweis von der Gegenwart des einen allmächtigen Guten sind. Dann, wenn die beruhigende, friedliche Atmosphäre des Geistes empfunden und die fühlbare Substanz der göttlichen Ideen tatsächlich berührt wird, können wir in der Gewissheit ruhen, dass Gottes Wille das Gesetz unseres gegenwärtigen Erlebens geworden ist. Wir werden gestärkt, zum vollen Gebrauch der christlich-wissenschaftlichen Behandlung als einem Mittel zur Erkenntnis der Gegenwart des Himmels in all seiner Vollkommenheit und Herrlichkeit vorzudringen.

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