Gegenüber dem Regal mit den Kochbüchern steht in der Küche von Heloisa Gelber Rivas in Boston eine Reihe der wahren „Kochbücher“ — Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, die Bibel, Konkordanzen und ein Liederbuch der Christlichen Wissenschaft. Tatsächlich stehen sie in jedem Zimmer ihrer Eigentumswohnung, eine alte Gewohnheit aus der Zeit, als der verstorbene Ehemann von Mrs. Rivas, Horacio, Erster Leser in der Mutterkirche war und das Ehepaar in der Wohnung des Ersten Lesers in der Commonwealth Avenue in Boston wohnte. Sie lacht: „Es war ein großes Haus. Also hatte ich einen Satz Bücher neben jedem Telefon. Auf diese Weise waren die Bücher genau da, wo ich war, wenn jemand anrief.“
Gleich nach dem College verließ Mrs. Rivas ihr Heimatland Brasilien und machte Boston schnell zu ihrer Heimatstadt. Sie fing als Übersetzerin in der Mutterkirche an, hatte während vieler Jahre verschiedene Posten in der Mutterkirche, von der Mitarbeiterin des Chefredakteurs der Herolde der Christlichen Wissenschaft zur Chefredakteurin, bis zur Präsidentin der Mutterkirche. In ihrer jetzigen Stellung ist sie Co-Managerin des Vortragsrates. Sie spricht fließend Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch, Italienisch und Deutsch. Ihre Vortragsreisen führten sie kürzlich unter anderem nach Deutschland, Angola, ganz Asien und durch die Vereinigten Staaten von Amerika.
Vor kurzem fand Mrs. Rivas Zeit, sich mit mir in ihrem Zuhause in der Beacon Street zu treffen, von der sie eine Vogelperspektive auf den Charles River hat. Wir sprachen über ihre Liebe, das Wort zu verbreiten — was für diese hingebungsvolle Praktikerin und Lehrerin der Christlichen Wissenschaft so selbstverständlich ist.
Jesus sagte: “Geht hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.“ (Markus 16) Mrs. Rivas, was bedeutet für Sie als langjährige Vortragende der Christlichen Wissenschaft, das Evangelium zu, „predigen“? Und was bedeutet es für diejenigen von uns, die keine Vortragenden sind?
Wörtlich verstanden bedeutet das Evangelium zu predigen, den Menschen die guten Nachrichten über Jesus zu erzählen. Er verlangte dies von all seinen Nachfolgern. Manche predigten wirklich, indem sie die Geschichte öffentlich auf Marktplätzen oder bei geselligen Zusammenkünften erzählten. Aber viele andere predigten, indem sie in Einklang mit dem lebten, was er sie gelehrt hatte. Und ihr Leben war ein handfester Beweis für das, was sie gelernt hatten. Nicht nur weil sie eine neue Auffassung über „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ hatten. Sondern auch, weil ihre neue Art zu denken die Bedingungen Verbesserte, in denen die Menschen lebten. Jesus sah und lehrte, dass die geistige Wirklichkeit über Gott und den Menschen immergegenwärtig, vollkommen und harmonisch ist. Und die Kranken wurden von ihren Krankheiten geheilt und die Harmonie wurde wieder hergestellt. Jeder, der die Botschaft des Evangeliums mit anderen teilt, predigt gewissermaßen das Evangelium. Vortragende der Christlichen Wissenschaft bringen ihren Zuhörern die Neuigkeit von der Wissenschaft des Heilens und ihrer unendlichen Möglichkeit, das Denken der Menschheit zu einer höheren Auffassung über Gott zu heben. Jesus predigte und heilte individuell und allgemein, vor einer Menschenmenge, aber er stieg nicht zum Standpunkt ihres Denkens herab. Er hob sie auf seinen Stand. Wir müssen das ebenfalls so machen. Jesus „predigte“ nicht im buchstäblichen Sinne oder hielt ständig irgendwelche Ansprachen. Aber er erkannte die geistige Identität eines jeden Menschen, den er traf. In diesem Sinne besteht Predigen nicht nur aus Worten, sondern daraus, die Worte zu leben. Und diese Worte werden weiterhin die Gedanken der Menschheit beeinflussen. Die Wahrheit, die Jesus lehrte, klingt immer noch nach: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“ (Matthäus 24)
Als Praktikerin der Christlichen Wissenschaft beruht lhre heilende Arbeit hauptsächlich auf stillem, wirksamem Gebet. Eine heilige Entfaltung. Was geschieht, wenn jemand anruft und Sie haben das Gefühl, dass er Sie eigentlich um Rat bittet?
Jeder Praktiker macht das, wozu er von Gott inspiriert wird. Was für den einen Patienten richtig ist, ist vielleicht nicht das, was ein anderer braucht. Der Praktiker ist kein Berater. Siene Aufgabe ist es, die geistige Wahrheit, die geistige Tatsache über den Menschen zu erkennen. Und die Wahrheit ist, dass der Patient nur Seinem oder lhrem Vater-Mutter Gott entspricht, untrennbar von dem göttlichen prinzip. In der Bibel steht: „Deine Ohren werden hinter dir das Wort hören:, Dies ist der Weg, den geh! Sonst weder zur Rechten noch zur Linken. "(Jesaja 30) Ich helfe dem Patienten gern, die Gedanken zu erkennen, die direkt von Gott Kommen — es ist nicht eine menschliche Stimme, die ihnen sagt, was sie tun sollen oder wohin sie gehen sollen. Sie kommen als unmittelbare Erkenntnis, die unzweifelhaften Frieden mit sich bringt, als ein Gefühl, dass ihre Entscheidungen absolut richtig sind. In Wissenschaft und Gesundheit steht: „Kommunikation geht immer von Gott aus zu Seiner Idee, dem Menschen.“ (S. 284) Das ist wahre Kommunikation und sie steht jedem zur Verfügung. Das Gefühl, dass Gott mit uns spricht, kommt ohne jeden Zweifel, ohne Schmetterlinge im Bauch. Und es führt immer in die richtige Richtung.
Also, der Mensch ruft vielleicht an und verfolgt ein eigenes Ziel —, Soll ich meinen Mann nun verlassen? oder einen anderen Gedanken — und es ist lhre Aufgabe, die Gedanken des Patienten für eine erweiterte Sichtweise zu öffnen?
Meine Aufgabe ist es, zu wissen, dass der Mensch auf die Führung des göttlichen Gemüts lauschen kann, von dem er oder sie nie getrennt ist. Und der Patient kann dann entscheiden, was notwendig ist. Alle „realistischen“ Lösungen werden richtig sein, als ein Ergebnis des Wissens, dass wir nie von Gott getrennt werden können. Es liegt Liebe und Mitgefühl darin, den Gedanken im Bereich der geistigen Tatsache über den Gottes-Menschen aufrecht zu erhalten. Der Praktiker verlässt nie den Bereich der geistigen Wirklichkeit, um einen Rat zu einer menschlichen Lage zu geben, sondern er hilft dem Patienten, sich auf die Tatsache zu verlassen, dass „Gott nicht getrennt ist von der Weisheit, die Er verleiht.“ (WuG, S. 6)
Meine Aufgabe ist es, zu wissen, dass der Mensch auf die Führung des göttlichen Gemüts lauschen kann, von dem er oder sie nie getrennt ist. Und der Patient kann dann entscheiden, was notwendig ist.
In der Bibel finden wir so viele Beweise für augenblickliche Heilung. Was ist mit lang andauernden Fällen? Ganz gewiss erwartet der Praktiker bei jedem Fall augenblickliche Heilung.
Die Grundlage der geistigen Arbeit des Praktikers oder des Gebets, ist die Allheit Gottes oder Seine Allgegenwart. In dieser Gegenwart gibt es keine Krankheit. Der Praktiker geht nicht von dem Standpunkt aus, dass Krankheit wirklich ist und allmählich verschwinden muss oder dass der Patient irgendetwas loswerden muss. Was aufgelöst werden muss, ist die menschliche Annahme eines Missklangs, der sich im menschlichen Bewusstsein abspielt. Und das benötigt keine Zeit. Das menschliche Denken erwartet einen Heilungsprozess. Aber was durch metaphysische Arbeit oder durch Gebet in der Christlichen Wissenschaft geschieht ist, dass die Suggestion der Krankheit ihren Halt im menschlichen Denken verliert. Das bedeutet, sie hört auf einzuschüchtern, wenn die Tatsache, dass Krankheit im göttlichen Gemüt nicht existiert, völlig anerkannt wird. Obwohl es manchmal so aussieht, als würde es Zeit brauchen, bis eine Heilung sich zeigt, geschieht das Erwachen zu der geistigen Tatsache der Gesundheit und Harmonie immer augenblicklich. Wenn es also so aussieht, als würde ein Fall lang dauern, sollten wir nie annehmen, dass jemand ein ungeheiltes Problem hat. Oder umgekehrt, wenn sich eines Tages eine wunderbare Heilung zeigt, würden wir dann sagen, hier ist ein geheiltes Problem?
Der Patient muss herausfinden, dass er oder sein ganzes Sein immer unversehrt war – und in diesem Augenblick unversehrt ist. Eine langsame Heilung ist eine langsame Erkenntnis, dass es nichts zu heilen gibt! Der Praktiker muss immer von dem Standpunkt der Vollkommenheit der göttlichen Schöpfung ausgehen, ganz egal, wie das menschliche Bild aussieht. Der Glaube an eine gute oder schlechte Vergangenheit oder an ein unvollkommenes Leben muss durch die Tatsache ersetzt werden, dass der Mensch und Gott untrennbar sind. Das ist wahres Leben.
Der Glaube an eine gute oder schlechte Vergangenheit oder an ein unvollkommenes Leben muss durch die Tatsache ersetzt werden, dass der Mensch und Gott untrennbar sind. Das ist wahres Leben.
Mary Baker Eddy machte in Wissenschaft und Gesundheit diese bemerkenswerte Aussage: „Wenn ein Patient aus Versehen eine Dosis Gift schluckt und daran stirbt, obwohl Arzt und Patient günstige Ergebnisse erwarten, so fragst du, ob der menschliche Glaube den Tod verursacht habe? Genau so ist es, und zwar ebenso direkt, als wäre das Gift absichtlich eingenommen worden." (S. 177) Sie öffnet unser Denken für etwas wirklich Erstaunliches, nicht wahr? Dass das „sterbliche Gemüt" nicht der persönliche Gedanke eines Menschen ist, sondern eine Vorstellung der ganzen Welt?
Diese Textstelle weist auf die Notwendigkeit hin, sich mit der menschlichen Vorstellung zu befassen, sie gedanklich zu behandeln. Es ist die Vorstellung von Millionen von Menschen, dass bestimmte Elemente, die sich in materiellen Substanzen befinden, gefährlich, giftig oder tödlich seien und jemandem das Leben nehmen könnten. Oder dass andererseits spezielle Substanzen die Gesundheit in einem kranken Körper wiederherstellen können. Es ist der allgemeine Konsens der Menschheit, dass diese Substanzen die Macht haben, das menschliche Leben zu beeinflussen. Die unharmonischen Gedanken in den Gemütern der Sterblichen -und die Gedanken, die allgemein akzeptiert sind – sind alles, was im sterblichen Gemüt besteht. Wenn ich über „gedankliches Behandeln" dieses Glaubens spreche, meine ich: gedanklich auf der gegenteiligen Vorstellung zu bestehen oder die Behauptung umzukehren, dass materielle Substanz Macht hätte. Das geschieht durch die gedankliche Gewissheit, dass es im Universum nur eine Intelligenz gibt, dass diese Intelligenz das unendliche Gemüt ist, das das ganze Universum regiert – und dass dieses Gemüt Gott ist. Weil dieses Gemüt unendlich und allerhaben ist, können wir uns weigern zu akzeptieren, dass es aus Bestandteilen gebildet ist, die sich gegenseitig angreifen. Also ist die einzige Substanz und Macht, die besteht, die Substanz und Macht Gottes, die nur Gutes hervorbringen kann. Diese geistige Tatsache anzuerkennen und zu erkennen und diesem unendlichen Gemüt zu vertrauen ist in der Christlichen Wissenschaft wissenschaftliches Gebet. Seine Auswirkung ist die Wiederherstellung der Gesundheit – es stellt die Normalität und Harmonie im menschlichen Leben wieder her. Oder anders ausgedrückt: Gebet bringt die Behauptungen des sterblichen Gemüts zum Schweigen.
Die Annahmen des sterblichen Gemüts haben keine Wirkung, wenn wir erkennen, dass sie tatsächlich nur Annahmen sind. Alles was nicht das Denken des göttlichen Gemüts ist, ist kein richtiges Denken.
Manchmal klingt sterbliches Gemüt so beeindruckend, als sei es die Christliche Wissenschaft gegen die bösen Mächte da draußen.
Grundlage eines jeden Gebets ist die Tatsache, dass es keine Macht gibt, die sich dem Guten, oder dem, was Gott ist, entgegenstellen kann. Wenn wir anerkennen, dass dieses Gemüt Gott ist und dass es allerhaben und unendlich ist, können wir nicht wirklich vor irgendeinem anderen Gemüt da draußen Angst haben, das das Falsche denken könnte. Wissenschaft und Gesundheit beschreibt das sterbliche Gemüt als die Vermutung, dass es ein Gemüt neben Gott, neben dem Guten gäbe, und dass an dieses so genannte Gemüt geglaubt wird, das sterblich ist anstatt unsterblich. Was bedeutet, dass seine Behauptungen wahr und richtig zu sein scheinen und in der menschlichen Erfahrung als Aufruhr und Unzufriedenheit oder als ein kranker Zustand auftauchen. Wir können es uns nicht leisten, davon beeindruckt zu sein. Es gibt keine geisterhafte Macht da draußen, die einen schlechten Einfluss ausübt. Und die Annahmen des sterblichen Gemüts haben keine Wirkung, wenn wir erkennen, dass sie tatsächlich nur Annahmen sind. Alles, was nicht das Denken des göttlichen Gemüts ist, ist kein richtiges Denken.
Mary Baker Eddy machte genau diese Aussage an einer anderen Stelle in Wissenscaft und Gesundheit: „Wissenscaftlich betrachtet gibt es kein sterbliches Gemüt, aus dem materielle Ansichten gemacht werden könnten, die der Illusion entspringen. Dieses falsch bezeichnete Gemüt ist kein Wesen an sich." (S. 399) Lassen Sie uns also sehr deutlich darin sein, dass es „da draußen" nichts gibt, das etwas Falsches denken und irgendwie Macht über uns ausüben könnte.
Wie ist es mit dieser allgegenwärtigen medizinischen Anwesenheit, die es auch „da draußen" zu geben scheint? Die täglichen Schlagzeilen und Anzeigen über Schlaganfälle, Herzinfarkte und Krebs? Befassen wir uns einmal damit, denn sie sind überall.
Was überall auf der Welt auftaucht, ist ein einschüchternder Einfluss, der Angst verursacht und die Menschen dazu führt, Maßnahmen zu ergreifen, um sich vor all dem Bösen zu schützen, das angeblich in ihr Leben eindringen könnte. Und ein ängstlicher Mensch sehnt sich nach etwas, das ihm Frieden bringt, etwas, auf das er oder sie sich verlassen kann, um sich sicher und geschützt zu fühlen – etwas, das verhindert, dass man zum hilflosen Opfer von diesem oder jenem Unglück wird. Wenn wir damit anfangen, die Wissenschaft des Seins zu verstehen, die Wissenschaft unseres Sein, kümmern wir uns gewissenhaft um jede erdenkliche Not – ganz gleich, ob es sich um Gesundheit oder um etwas anderes handelt. Und wenn aus irgendeinem Grund etwas falsch zu laufen scheint, werden wir an dem Gedanken festhalten: „In Gottes Gegenwart bin ich geschützt." Dies bedeutet, „wirklich die Wahrheit zu kennen", dass Gott die einzige Macht und die einzige Gegenwart ist. Der Ausdruck „die Wahrheit zu kennen" ist kein christlich-wissenschaftlicher Jargon – er stammt aus Jesu Worten: „Und [ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen." (Johannes 8) Jesus kannte genau diese Wahrheit, als er sagte: „Das Reich Gottes ist mitten unter euch." (Lukas 17) Diese Art zu denken ist die beste Möglichkeit, sich um jede Herausforderung zu kümmern, weil wir von dem geistigen und mentalen Standpunkt der Wirklichkeit Gottes sprechen. Wir respektieren die Menschenfreundlichkeit der medizinischen Welt, aber die Christlichen Wissenschaftler wirken in einem ganz anderen Bereich.
Wir respektieren die Menschenfreundlichkeit der medizinischen Welt, aber die Christlichen Wissenschaftler wirken in einem ganz anderen Bereich.
Und es ist ein ganz anderer Bereich! Keine Alternative zur Medizin!
Die Christliche Wissenschaft ist nicht nur etwas, an das wir uns wenden, um Probleme zu lösen. Wir reden nicht davon, hier und da mal zu beten oder uns an Gott zu wenden, um Gesundheit, ein besseres Leben, finanzielle Sicherheit oder gute Beziehungen zu erlangen. Sie ist viel mächtiger als das. Sie ist wiederum die Erfüllung der Worte Jesu: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen." (Matthäus 24) Die Kraft seiner Worte spricht immer noch zum menschlichen Bewusstsein, und wird dies immer tun. Das ist der lebendige Christus, der immer zum menschlichen Bewusstsein spricht. Die Menschen suchen nach Antworten darauf, wer sie sind und welchen Sinn ihr Leben hat. Sie wollen herausfinden, dass es eine höhere, geistige Macht gibt, die das ganze Universum regiert. Sie haben die Intuition, dass Gott wirklich ist, aber sie suchen eine intelligente Weise, um Gott zu verstehen, anstatt nur zu glauben, dass Gott existiert. Die Christliche Wissenschaft erfüllt dieses Streben vollständig und gibt uns allen die geistige Stabilität, nach der wir uns sehnen.
Die Menschen suchen nach Antworten darauf, wer sie sind und welchen Sinn ihr Leben hat. Sie wollen herausfinden, dass es eine höhere, geistige Macht gibt, die das ganze Universum regiert.
Schauen Sie sich alle die Experimente und Theorien an, alle diese verschiedenen Formen, sich um den Körper zu kümmern, um Gesundheit zu erhalten oder Erleichterung zu finden – sie verändern sich ständig. Wenn wir uns die geistigen Fortschritte vor 500 Jahren ansehen, erscheinen sie uns jetzt primitiv, dumm. Nehmen wir die Medizin vor fünf Jahren, dann sehen wir das gleiche – in vielen Dingen unmodern und völlig überholt! Also werden alle diese Aussagen der modernen Technologien, die heute so sehr als Stand der Heilkunst gesehen werden und als in der Lage, „wahre Wunder" zu vollbringen, in sehr kurzer Zeit von anderen weiterentwickelten Technologien ersetzt werden Aber die Tatsache der Gegenwart Gottes ist unveränderlich – und sie muss geistig und mental anerkannt werden. Die Menschheit wird allmählich bereit werden zuzugeben, dass Gemüt Gott ist, und dann wird sie fähig sein zu erkennen, warum Jesu Worte nicht vergangen sind, trotz all der Veränderungen in der menschlichen Geschichte.
Mrs. Rivas, wenn Sie überall in der Welt Vorträge halten, müssen Sie feststellen, dass bei jedem Vortrag etwas Einzigartiges vor sich geht. Spielt da geistige Intuition eine Rolle – oder Spontaneität – wenn Sie dazu geführt werden, einen Gedanken zu verändern oder ihn mittendrin auszubauen?
Der Vortrag beinhaltet eine bestimmte Botschaft. Aber wenn ich zu Zuhörern spreche, spreche ich natürlicherweise die Gedanken der Anwesenden an. Es geht nicht darum, sie von etwas zu überzeugen oder sie zu bekehren. sondern eher um eine mutige Einladung zu denken, zu überlegen, herauszufinden, inspiriert zu werden. Ich spüre gerne die Reaktion der Zuhörer und ermutige sie mitzuwirken. Als Vortragende der Christlichen Wissenschaft sind wir nie an einen festen Text gebunden, obwohl jeder Vortrag eine Botschaft enthält, die sorgfältig vorbereitet wurde und die deutlich wird, aber nicht durch das Aufsagen eines festen Textes. Es ist wichtig, das Denken auf eine geistige Höhe zu heben.
Für wen ist ein Vortrag der Christlichen Wissenschaft eigentlich da – ist er nur für neue Zuhörer da?
Mrs. Eddy sagt, wobei sie den Apostel Johannes zitiert: „Er wird euch einen anderen Tröster geben, dass er bei euch sein in Ewigkeit.' Unter diesem Tröster verstehe ich die Göttliche Wissenschaft." (WuG, S. 55) Jeder hat das Recht zu verstehen, dass der Tröster hier ist und dass er Trost, Heilung und Sinn für das Leben des einzelnen Menschen bringt. Ganz egal, wie viel jemand schon die Bibel und die Werke Mary Baker Eddys studiert hat, gibt es etwas in jedem Vortrag, das er oder sie mitnehmen wird, und der Vortrag wird sie immer segnen. Wenn jemand eine falsche Vorstellung von der Christlichen Wissenschaft hat, muss ich meiner Meinung nach diesen Bereich nicht erforschen – ich muss nur liebevoll die richtigen Tatsachen darstellen. Und das ist wahr, ganz gleich, wohin ich gehe, ganz gleich, in welches Land, in welche Kultur oder in welche Zweigkirche.
Kirchenmitglieder spielen eine wichtige Rolle in einem Vortrag, weil sie die Sponsoren der Veranstaltung sind. Ihre Aufgabe ist es, empfänglich für die Ideen zu sein, die dargestellt werden.
Sie sagen also, dass ein Vortrag für die Öffentlichkeit Christliche Wissenschaftler einschließt.
Das Wort Öffentlichkeit bedeutet nicht: Die, die keine Christlichen Wissenschaftler sind. Eine öffentliche Veranstaltung steht jedem offen, ganz egal, wer es ist oder woher er kommt. Ein geschlossenes Umfeld oder eine ausgewählte Zuhörerschaft in einem Raum, in den keine Menschen von der Straße kommen dürfen, ist nicht öffentlich. Die Öffentlichkeit sind Menschen. Das schließt jeden ein. Ich habe des Wort Öffentlichkeit nachgeschlagen und eine einschlägige Definition ist: „... die Menschen als Gesamtheit."
Kirchenmitglieder spielen eine wichtige Rolle in einem Vortrag, weil sie die Sponsoren der Veranstaltung sind. Ihre Aufgabe ist es, empfänglich für die Ideen zu sein, die dargestellt werden. Die Anwesenheit der Sponsoren hilft dabei, eine lebendige, geistige Atmosphäre des Heilens zu schaffen, die von jedem zu spüren ist, der teilnimmt. Und es sollte selbstverständlich für sie sein, diese Wissenschaft mit den Menschen zu teilen, die bis jetzt noch nichts davon gehört haben oder die vielleicht falsche Auffassungen über die Christliche Wissenschaft hegen. Es muss also eigentlich ein Verlangen danach geben, Gäste bei einem Vortrag zu haben. Wenn nicht unser Herz vor Verlangen glüht, die Christliche Wissenschaft den Menschen unserer Stadt mitzuteilen, dann haben wir keinen richtigen Vortrag. Weil ein Vortrag kein privates Kirchentreffen ist.
Kommen wir darauf zurück, dass Sie sagten, Sie müssen nicht die falschen Vorstellungen über die Christliche Wissenschaft ausbreiten, sondern über die richtigen sprechen. Wie sprechen Sie die Meinung an, wir würden nur herumsitzen und beten, dass wir nicht da draußen an den sozialen Baustellen sind, dass wir nicht da draußen sind und etwas „tun"?
An mehreren Stellen in der Bibel lesen wir, dass Jesus sich von den Menschen zurückzog und betete. Mary Baker Eddy zog sich gelegentlich in die Einsamkeit zurück – sie ging in ihr Zimmer und verbrachte Stunden im Gebet. Beide, Jesus und Mary Baker Eddy beteten, um mit Gott zu kommunizieren, um sich selbst mit dem göttlichen Gemüt in Einklang zu bringen, um sich mit diesem Gemüt zu verbinden, das ihnen die geistige Nahrung gab, die ihre Taten bestimmte. Uns durch unseren Tag zu bewegen, unseren Aktivitäten nachzugehen, ist in Ordnung – aber während wir tätig sind, versuchen wir beständig die Wahrheit über die Tatsache zu wissen, dass es keine Trennung zwischen Gott und dem Menschen gibt. Dieses „Wissen“ segnet weit über das hinaus, was wir uns vorstellen können.
In der Bergpredigt, in der Bibel, steht über Jesus: „Er ging auf einen Berg und setzte sich; und seine Jünger traten zu ihm.“ (Matthäus 5) Mir hat immer die Passage „Und [er] setzte sich“ gefallen, weil das für mich bedeutet, dass er nicht nur körperlich dorthin ging. Er musste erst seinen Platz finden.
Ich denke, das Wichtigste, was wir tun können, ist viele Male am Tag die Möglichkeit zu ergreifen, um in das gleiche stille Gebet zu gehen, in diese stille Kommunion des Denkens, in dieses stille Einssein mit dem göttlichen Gemüt. Und zu wissen, dass Gott alles Gute ist. Wir müssen uns mit dem verbinden, was Gott weiß. Das wird zu dem Handeln nutzt und sie segnet. Humanitäre Anstrengungen, die Menschen unternehmen, sind wunderbar. Aber die Rolle des Christlichen Wissenschaftlers ist eine andere. Sie ist das Bewusstsein, dass das göttliche Prinzip tätig ist. Wie oft am Tag sollten wir beten? Wenn wir es viele Male am Tag für einige Sekunden tun, wenn wir uns einfach kurze Augenblicke nehmen, um zu wissen, dass Gott genau da ist, wo wir sind, und dass alles unter Seiner Kontrolle ist – wie viel Zeit braucht es, um sich das bewusst zu machen? Und wie weit kann dieser Gedanke reichen? Lassen Sie uns das tun, lassen Sie uns die Macht dieser Augenblicke fühlen, in denen wir Gottes wirkliche Gegenwart anerkennen. Als Jesus sagte: „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen“, (Matthäus 24) sagte er uns, dass seine Lehren und seine Macht zu heilen und zu retten nicht nur zu seiner Zeit galten. Sie gelten für immer.
