Die meisten Menschen werden zustimmen, dass es nicht natürlich ist, zu hassen, zu töten oder Korruption und Voreingenommenheit zu ignorieren, wo immer sie auftreten. Aber inmitten einer konfliktreichen Welt können diese Schlangen geschmeidig ihr Unwesen treiben und Uneinigkeit und Furcht hervorbringen.
Hamid Karsai, der afghanische Präsident, hat den westlichen Regierungen, den Vereinten Nationen und der britischen und amerikanischen Presse vorgeworfen, dass sie den Betrug entlarvt haben, der ihm einen überzeugenden Sieg in den Präsidentschaftswahlen des letzten Sommers beschert hätte. Bombenanschläge in Russland und Instabilität in Tschetschenien und Kirgistan, die Zusammenstöße zwischen den Rothemden und der Regierung in Thailand sind andere Beispiele, in denen Wahrhaftigkeit und Klarheit zweifelhaft erscheinen. Es gibt das anhaltende Ringen über die Wahlen im Irak und die Bemühungen des Iran, das Geschehen zu beeinflussen.
Folgt man Berichten über diese und andere Themen, kann sich eine Art Apathie entwickeln, die sich am Schlechten orientiert, statt ihm aktiv zu widerstehen. Aber die wichtigste Hilfe, die ein geistiger Denker leisten kann, besteht darin, diese Bedingungen nicht als gegeben hinzunehmen. Ebenso wie Heiler die Wirklichkeit der Materie im Gebet zurückweisen können, wenn es um physische Heilung geht, können sie auch die Wirklichkeit eines materiellen Denkens zurückweisen, das zu Krankheit im Weltgeschehen führt: zu Hass, Unehrlichkeit, moralischem Schwachsinn, Stolz, Ärger, Unruhe. Sie beschreiben das, was die Welt eben nicht darstellt.
Christi Jesu furchtlose Fähigkeit, durch den mentalen Nebel hindurchzublicken, der den Widerstand gegen Geist versteckt, wird in der Bibel gut beschrieben. Zu einem Zeitpunkt seiner Mission forderte er diejenigen, die seinen Lehren widersprachen, direkt heraus und seine freimütigen Antworten entfachten solchen Zorn, dass sie ihn zu töten versuchten. Dennoch berichtet das Lukas-Evangelium: „Er ging mitten durch sie hinweg.“ (Lukas 4)
Jesus verwahrte sich gegen die Gedanken der anderen durch seine Überzeugung, dass er im Himmelreich Gottes lebt, nicht inmitten von hasserfüllten, wütenden Sterblichen. Er war wortwörtlich nicht dort, in diesem Hass. Und die Apostelgeschichte berichtet, dass auch Jesu Jünger in Gefahr schwebten und doch in der Lage waren, rein und klar sodass sie aus dem Gefängnis und anderen Schwierigkeiten herausgehoben wurden.
Die heutigen Gefahren sind subtiler und schließen Apathie, konkreten und unbestimmten Groll ein, mangelnde Inspiration und fehlenden mentalen Frieden, Hoffnungslosigkeit, Rastlosigkeit — im Wesentlichen also die Atmosphäre von Instabilität sowohl zu Hause im eigenen Denken als auch draußen in Aktion. Diese Bewusstseinszustände argumentieren, dass wir in einer solchen Atmosphäre leben und dass dies die einzige Wirklichkeit sei, die bestünde.
Christian Science macht es möglich, die Überzeugung wiederzuerlangen, dass das Reich Gottes genau dort ist, wo wir tatsächlich leben. Man kann damit beginnen, das Denken dem Christus zu öffnen, der geistigen Auffassung über Gottes Schöpfung und unseren individuellen Platz darin. Der Christus ist die praktische Liebe Gottes, die sich in unserem Leben zeigt. Dies ist ein stabiler Felsen, auf dem wir stehen und von dem wir fordern können, die Beweise des göttlichen Reichs in Tätigkeit zu sehen, genau jetzt, im menschlichen Erleben.
Gott als das eine Gemüt anzuerkennen hilft uns, Einheit statt Zwietracht im eigenen Zuhause, im eigenen Land wie auch in anderen Nationen zu sehen und dafür zu beten. Diese Wahrheit, wie schwach sie einem erscheinen mag, kann ein machtvolles Licht auf die nationalen und internationalen Schwierigkeiten richten und den Weg zeigen, davon frei zu werden.
In ihren Schriften spricht Mary Baker Eddy oft machtvoll über Gottes Fähigkeit, Frieden und Stabilität zu errichten und die Menschenrechte zu schützen. Hinter all diesen Erklärungen steht die Überzeugung, dass die göttliche Regierung allerhaben ist. Und sie führt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift aus: „Es gibt keine Macht getrennt von Gott. Allmacht hat Allgewalt, und irgendeine andere Macht anerkennen hieße, Gott die Ehre zu versagen." (S. 228)
Einer materiellen Sichtweise folgend ist die Lage hoffnungslos oder es kann nur jemand ganz Besonderes Lösungen anbieten. Schüler der Christlichen Wissenschaft jedoch können erkennen, dass alle Menschen im Reich Gottes leben und in der Lage sind, zu erkennen, was in jeder gegebenen Situation wirklich gilt.
Innerhalb des göttlichen Reiches sind Frieden und Stabilität die Norm, wie auch Klarheit des Denkens, Freiheit von Furcht und die Überzeugung der göttlichen Gegenwart. Darin drohen weder Voreingenommenheit, Korruption noch Hass, weil Gott das einzige Gemüt, allmächtige Liebe ist. Die machtvolle Kombination zeigt, dass die glitschige Schlange sterblicher Gefahren sich als machtlos, leblos, unintelligent, unwichtig erweist. Und das ist es, was sie in der Tat ist.
Im göttlichen Reich gibt es keine Schlangen, die Hass, Furcht oder Verlust suggerieren können. Es gibt auch keine Menschen, die außerhalb oder innerhalb stehen. Im Reich Gottes gibt es nur eine Heimat: die Liebe Gottes für Seine Kinder. Diese Liebe ist in jedem von uns gegenwärtig, egal, wo in der Welt wir uns gerade befinden. Wir können niemals außerhalb der Liebe, außerhalb Gottes, sein und diese geistige Tatsache zu verstehen hilft unsere Gedanken klar und zielorientiert zu halten.