Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

„... oder lebst du schon?”

Aus der Januar 2011-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jedes Mal, wenn ich im Fernsehen die nun schon etwas überholte Werbung „Wohnst du noch oder lebst du schon?" sah, verspürte ich den Wunsch, tiefer über Leben im Sinne der Christlichen Wissenschaft nachzudenken.

Der Slogan geht von einem Möbelhersteller aus, der moderne nordische Möbel anbietet. Er suggeriert den Kunden, dass die von ihm angebotene Wohnraumeinrichtung eine höhere Lebensqualität mit sich bringt. Es leuchtete mir ein, dass neue Möbel die Lebensqualität steigern, indem sie ein Gefühl von Freiheit, Frische, Leichtigkeit, Lebendigkeit, Zweckmäßigkeit vermitteln können, weg vom „alten Zopf", von verstaubten, plüschigen, einengenden vollgepackten Wohnräumen, hin zu echter Behaglichkeit.

Ich persönlich finde die Werbung spritzig und originell. Was aber haben Möbel wirklich mit Leben zu tun?, fragte ich mich.

Ich habe durch die Christliche Wissenschaft gelernt, Leben mit der göttlichen Liebe in Verbindung zu bringen. Die Christliche Wissenschaft ist fest auf die Bibel gegründet. Wenn wir von dieser Basis aus über Leben nachdenken, so ist Leben, wie Jesus es meinte, etwas ganz anderes. Jesus betrachtete Leben immer als von Gott ausgehend. Das ist an vielen Beispielen in den Evangelien des Neuen Testaments und auch danach in der Apostelgeschichte und in allen Briefen des Paulus klar erkennbar. Die Evangelien beginnen mit der Geburt Jesu und sie nennen Gott seinen Vater. Das bedeutet doch, dass Gott Ursprung von Leben ist. Ja, Er ist das Leben selbst. Gott und Leben sind eins. Es ist von Gott, Geist ausgehend und dies trifft für alle Menschen zu. Im Gebet des Herrn bestätigen wir dies, indem wir beten „Unser Vater ..." Jesus wusste, dass Leben keinen Anfang und kein Ende hat. Daher konnte er seinen Jüngern die Zusicherung machen „... ich will euch wiedersehen ..." (Johannes 16) und bewies es in seiner Auferstehung von den Toten.

Mary Baker Eddy, die die Christliche Wissenschaft entdeckt und das Buch Wissenschaft und Gesundheit geschrieben hat, um ihre Erkenntnisse an die Menschheit weiterzugeben, sagt in diesem Buch „Leben ist göttliches Prinzip." (S. 468) Sie hatte gelernt, die Bibel von einer geistigen Perspektive aus zu verstehen. Leben ist also ein Gesetz Gottes. Im selben Buch schreibt sie: „Das ewige Prinzip des Menschen ist immergegenwärtiges Leben." (S. 312) Demzufolge hat Leben nichts mit einem materiellen Körper und auch nichts mit der Umgebung zu tun. Es ist gänzlich unabhängig von allen materiellen Umständen, Situationen oder Bedingungen. Leben ist Prinzip, es hat seine Grundlage in der Göttlichkeit.

Jesus erklärte, dass wahres Leben mit einer Kenntnis seines Vaters und seiner selbst in Beziehung steht. „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen". (Johannes 17) Wir begreifen das wahre Leben, wenn wir Gott besser verstehen lernen und wenn wir den Menschen also mit Leben identifizieren. Nur so können wir Leben verstehen.

Wie sich die Blume ganz natürlich dem Licht zuwendet, um mit Licht versorgt zu werden, so wird der Mensch von Gott versorgt, wenn er sich Ihm zuwendet. Wir erleben Gottes unendlicheVersor-gung ebenso, wie die Blume, die das Licht empfängt.

Mir wurde klar, dass wahres Leben und Lebensqualität eher von Gedanken und Eigenschaften abhängen, die wir denken oder ausdrücken, und von geistigen statt von materiellen Dingen und Bedürfnissen. In dieser Beziehung ging Jesus noch weiter, wennn er aus dem 5. Buch Mose zitierte: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht." Gott ist nicht nur Ursache und Inhalt unseres Lebens, sondern Er stillt auch unsere Bedürfnisse mit „... einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht". (Matthäus 4) Also leben wir, wie die Bibelstelle andeutet, wenn wir uns Gott öffnen, Ihm zuhören und entsprechend handeln. Auf diese Weise bringen wir uns mit Ihm in Einklang und werden immer besser erkennen, dass wir in Gott leben.

Wie sich die Blume ganz natürlich dem Licht zuwendet, um mit Licht versorgt zu werden, so wird der Mensch von Gott versorgt, wenn er sich Ihm zuwendet. Wir erleben Gottes unendliche Versorgung ebenso, wie die Blume, die das Licht empfängt. Dies durfte auch ich immer erfahren, wenn ich es tat.

Wir alle haben Bedürfnisse im täglichen Leben. Sie scheinen materiell zu sein, aber in Wirklichkeit liegt ihnen eine geistige Bedeutung zu Grunde. Jesus bewies, dass auch Dinge, die gebraucht wurden, wie der Wein zur Hochzeit, der Steuergroschen, die Speise für viele, in dem Augenblick bereit standen, als er sich an Gott wandte.

Wenn wir das besser verstehen, werden auch wir alle Fragen des täglichen Lebens Gott anvertrauen und dann erkennen, dass Gott uns nicht nur mit solchen Gaben des Geistes versorgt, wie „... Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, usw. (siehe Galater 5), sondern dass Gottes Versorgung alle Bereiche des Lebens einschließt, uns also allumfassend versorgt.

Ich habe gelernt, nicht kleingläubig zu sein, sondern meinen geistigen Sinn, den Sinn für Gottes Gegenwart und Sein Wirken zu schärfen, und ich erlange dadurch ein sich ständig erweitertes Verständnis von Gottes Fürsorge und Liebe zu Seinen Kindern.

Auch der Apostel Paulus hat das in seinem Leben erlebt. Er war geistig gesinnt, sein Denken war auf Gott ausgerichtet, Geistigkeit ist der Zustand der entsteht, wenn wir in unserem Denken Geist—Gott—immer mehr Raum geben. Dies empfiehlt uns Paulus, wenn er schreibt „... lebt im Geist ..." (Galater 5). Uns wird dann bewusst, dass wir bereits jetzt im Geist leben.

Ich habe erkannt, dass Gott unsere Bedürfnisse schon kennt, ehe wir Ihn bitten, und dass er uns keinen Stein gibt, wenn wir um Brot bitten. (Siehe Matthäus 6) Gottes Versorgung bezieht unser ganzes Leben, alle Umstände, Situationen und Bedingungen auf geistige Weise mit ein und wir können es Ihm bedenkenlos und zuversichtlich anvertrauen. Ich habe gelernt, nicht kleingläubig zu sein, sondern meinen geistigen Sinn, den Sinn für Gottes Gegenwart und Sein Wirken zu schärfen, und ich erlange dadurch ein sich ständig erweitertes Verständnis von Gottes Fürsorge und Liebe zu Seinen Kindern. Dadurch kann ich diese Fürsorge und Liebe Gottes in allem erfahren, was mein persönliches Leben betrifft. Ich erlebe dies seit vielen Jahren, ob es sich nun um den zwischenmenschlichen Bereich, um finanzielle Versorgung, um die Klärung scheinbar misslicher Situationen, um Verlust oder um die Lösung physischer Probleme handelt.

Die Bibel definiert Gott als Liebe. (1. Johannes 4) Wenn unser Leben von göttlicher Liebe erfüllt ist, erleben wir wahres Leben. Mary Baker Eddy beschreibt dies in einem Gedicht: „Durch deine [Gottes] Liebe leben wir, da Liebe Leben ist ..." (Lied 32, Liederbuch der Christlichen Wissenschaft). Sie gibt uns an anderer Stelle die Empfehlung: „Leben ist ewig. Wir sollten dies ausfindig machen und beginnen, es zu demonstrieren." (WuG, S. 246) Das ist die Lehre der Christlichen Wissenschaft.

Die anfängliche Frage „Lebst du schon?" würde ich heute dankbar mit einem Ja beantworten: Ja, ich lebe in Gott, in der Liebe und in einem wunderbaren Gefühl von Geborgenheit, die ich im göttlichen Leben finde.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Januar 2011

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.