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Das zweite Jahrhundert Christliche Wissenschaft

Warum die Christliche Wissenschaft jetzt vonnöten ist

Aus der März 2011-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„What the world needs now is love, sweet love ..." — „Was die Welt jetzt benötigt, ist Liebe, süße Liebe ..." So heißt es in einem bekannten Song der 6oer Jahre, der nur ein althergebrachtes, tiefes Flehen widerhallen lässt. Liebe ist die naheliegende Antwort auf Leiden. Beständige, mutige, selbstlose Liebe tröstet jeden Tag zahllose Menschen.

Doch sogar die süßeste menschliche Liebe verspricht nicht, das Leiden zu beenden. Realisten würden sagen, dass das nicht möglich sei — allerdings mit Ausnahme einiger geistiger Realisten aus allen Zeiten. Sie haben erkannt, dass Leiden aufhören wird, sobald die Illusion von materieller Wirklichkeit dem Verständnis von Gottes vollkommenem geistigem Universum weilten, wird. Als sie auf Erden weilten, durchschauten Propheten wie Mose, Elia und Christus Jesus diese Illusion in solch einem Maß, dass sie Despoten unterwerfen, Krankheiten abwenden, Gepeinigte heilen und die Toten auferwecken konnten — nicht durch religiöse Ekstase oder Willenskraft, sondern durch ein geistiges Bewusstsein, das sie durch unaufhörliches, demütiges Gebet erlangten.

Was die Welt jetzt und auf ewig benötigt, ist wissenschaftliche Liebe (ja, die beiden Wörter passen zusammen), die in greifbaren, alltäglichen Erscheinungsformen beweist, dass die Schöpfung so unveränderlich gut ist wie das göttliche Prinzip, das sie verursacht. Schon allein die Hoffnung, dass sich diese Harmonie nun bis zu einem gewissen Grad realisieren lässt, lenkt die eigene Suche nach Lösungen für Leid in eine andere Richtung. Die Prophetin der heutigen Zeit, Mary Baker Eddy, schrieb: „Menschliche Theorien sind außer Stande, den Menschen harmonisch oder unsterblich zu machen, weil er es Christian Science zufolge bereits ist. Das einzige Erfordernis für uns ist, das zu wissen und Liebe, das göttliche Prinzip des wirklichen Menschen, in die Tat umzusetzen." (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 490)

Materialismus, der das exakte Gegenteil zur Christlichen Wissenschaft ist, hält daran fest, dass Materie das Fundament und die Entwicklungsmöglichkeit für alle Dinge ist. Dennoch verlangen die Menschen auch weiterhin nach Liebe und Verständnis, nach geistigen Dingen. Was können Christliche Wissenschaftler noch tun, um die unendlichen Wohltaten der göttlichen Wissenschaft, des Gesetzes der Liebe, einer Welt, die diese dringend benötigt, besser bekannt zu machen?

Eddys Schriften machen deutlich, dass die Antwort auf diese Frage ein besseres Heilen ist und um dies zu erreichen, ist es erforderlich, das Kreuz auf sich zu nehmen und Jesu Beispiel der geistigen Liebe noch getreuer zu folgen. Ein äußerst wichtiger Aspekt einer solchen Liebe ist es, Widerstand gegen das geistige Heilen, das Gottes Kraft bekannt macht, zu überwinden, einen Widerstand, dem sich Jesus stellte und der bis heute andauert.

Anhand dieses letzten Punktes ließe sich feststellen, wie sehr die Christliche Wissenschaft jetzt benötigt wird, wenn man betrachtet, wie leidenschaftlich manch einer argumentiert, dass dem nicht so sei. Um widerstreitende Argumente zu überwinden, ist es notwendig, ihnen entgegenzutreten. Ein Senior-Partner des jungen Rechtsanwalts Abraham Lincoln sagte ihm einmal, dass man, um einen Fall zu gewinnen, die Logik und die Leidenschaft der Gegner verstehen müsse. Hier sind einige Beispiele, wie dies getan werden könnte.

Widerstand aus Wissenschaft und Medizin

Einige behaupten, dass ein System aus dem 19. Jahrhundert, das vollständig auf Gebet vertraut, um den Körper zu heilen, im Licht des wissenschaftlichen und medizinischen Fortschritts antiquiert und unvernünftig sei. Wenn es nicht fundiert widerlegt wird, dann überzeugt dieses Argument leicht die allgemeine Öffentlichkeit. Die medizinischen Errungenschaften sind auf manchen Gebieten beeindruckend gewesen. Und trotzdem sagte mir ein hervorragend ausgebildeter und offensichtlich fürsorglicher Arzt vor kurzem bei einem Gespräch, dass er den ganzen Tag Patienten gehabt habe und dass er keinem von ihnen hatte helfen können. Der Kinderarzt einer Freundin sagte ihr, dass er es hassen würde, Kinder medizinisch zu behandeln. Viele stimmen darin überein, dass die Kosten für Medizin und die Abhängigkeit von Arzneimitteln über jedes vernünftige Maß hinaus gestiegen sind und dass kein Ende in Sicht sei. Neue Krankheiten oder neue Bezeichnungen für sie vervielfachen sich, während Generationen auf wissenschaftliche Durchbrüche warten, damit Heilmethoden für alte Krankheiten gefunden werden.

Es ist nicht logisch, dass eine metaphysische Methode, die von Jesus und vielen, die ihm nachfolgten, praktiziert wurde und die durch eine Vielzahl von Berichten über Heilungen von jeglicher Krankheit bezeugt wird, als unnötig abgetan wird. Vor über einem Jahrhundert beobachtete Mary Baker Eddy: „Dieses Zeitalter strebt nach dem vollkommenen Prinzip aller Dinge; es strebt nach Vollkommenheit in der Kunst, der Erfindung und Herstellung. Warum also sollte die Religion sich immer gleich bleiben, und warum sollten wir nicht ein vollkommeneres und praktischeres Christentum erlangen?" (Vermischte Schriften 1883-1896, S. 232)

Fweites Jahrhundert

Bis die Menschheit bereit ist, mehr über eine vollkommene Praxis des Heilens zu lernen, werden einfühlsame medizinische Bemühungen, Leiden zu mindern, vonnöten sein. Aber man kann die These aufstellen, dass die Hingabe zu einem Verständnis von Gott, welches die mentale, moralische und physische Gesundheit wiederherstellt und das schließlich die materielle Basis von Leiden beseitigen wird, sogar noch stärker gebraucht wird.

Liebe ist elementar beim Überwinden von ignorantem Widerstand gegen die Christliche Wissenschaft. Und Liebe muss sowohl mental als auch tätig verströmt werden. Das kann damit beginnen, dass man Dankbarkeit für die Rechtschaffenheit und für das Mitgefühl von so vielen, die im medizinischen/wissenschaftlichen Gebiet arbeiten bezeugt. Widerstand gegen eine geistige Methode des Heilens stammt nicht aus diesen guten Herzen, sondern aus dem Materialismus, der alle Gebiete des menschlichen Wissens unterwandert und begrenzt.

Christliche Wissenschaftler sind sich voll Demut bewusst, dass auch sie aus dem Glauben an Materie herauswachsen müssen. In der Tat — indem sie dem Verständnis geistiger Wirklichkeit folgen, fühlen sie ein tieferes Verlangen danach, lieber aus der Illusion des an Materie gebundenen Lebens auszubrechen, als zu versuchen, die Dinge darin zu verbessern. Und die Illusion gibt sich geschlagen, wenn wir uns an Christus halten, an diese rein geistige Idee des Lebens, und jene Gedanken abweisen, die uns davon wegführen, Gott und unserer eigenen gottgleichen Natur zu vertrauen. Jesus tat genau das, als er sich an die Heilige Schrift hielt und der Versuchung widerstand, an sich und an Gott zu zweifeln (siehe Matthäus Kapitel 4).

Liebe bezwingt auch bösartigen Widerstand gegen die geistige Idee. Gottes Macht ist eine Bedrohung für die materielle Gesinnung, welche Macht für eigennützige Motive anstrebt. Die Menschen, die die Christliche Wissenschaft strikt ablehnen, erkennen nicht, dass sie von einem unpersönlichen Hass auf Gott beeinflusst werden. Die Christliche Wissenschaft zeigt, wie wir die Wahrheit ausgießen können, die sowohl für die Fürsprecher eintritt, als auch ihre Gegner segnet — durch das Bekräftigen der Tatsache, dass das einzige Gemüt Gott ist und dass dieses Gemüt Liebe ist. Das Böse hat kein Gemüt, um seinen Vorsatz ausführen zu können und keine Macht gegen die Wahrheit, die jeden von materiellen Begrenzungen befreit.

Widerstand aus der Theologie

Einige Theologen kritisieren die Christliche Wissenschaft, weil sie dem Heilen persönlicher Probleme zu viel und dem Lösen sozialer Krankheiten zu wenig Gewichtung zukommen ließe. Tatsächlich engagieren sich viele Christliche Wissenschaftler auf praktische Weise für die Verbesserung der Gemeinschaft. Andere finden, dass ihr effektivster Beitrag der ist, mit zutiefst fürsorglichem wissenschaftlichem Gebet die mentalen Ursachen sozialer Krankheiten zu heilen. Ihre Kirche ist speziell dafür ausgelegt, die Begabung auszubauen, geistig heilen zu können, sowie das Talent geistigen Heilens zu entwickeln, das die Ungerechtigkeit des Leidens beendet wird. Wir können alle mehr tun, sogar im kleinen täglichen Rahmen, um unsere Liebe für die Erde und deren Einwohner zu zeigen. Aber wir sollten auch wahrnehmen, was als versteckte Absicht hinter dem Bemühen, das christlichwissenschaftliche Heilen abzuschwächen, stehen könnte.

Maßgebliches christlich-wissenschaftliches Heilen ist jetzt vonnöten, weil es mehr als alles andere die Illusion von materieller Wirklichkeit zerstört. Die Neigung des Materialismus, diese Illusion aufrecht zu erhalten, möchte uns fortwährend mit Aktivitäten ablenken, die weniger anspruchsvoll und schließlich weniger lebensverändemd wären als das Heilen der Kranken und das Austreiben des Bösen. Jesu Herrschaft über die Materie zeigte, dass Leiden von der göttlichen Macht geheilt und sicherlich nicht als Bestrafung benutzt werden. Der Naturgewalt befahl dieser wissenschaftliche, liebende Heiler: „Schweig und verstumme!" (Markus 4), der menschlichen Gewalt: „Geh hin und sündige hinfort nicht mehr." (Johannes 8) und dem körperlichen Leiden: „Sei gesund von deiner Plage!" (Markus 5) — und das Böse hörte auf.

Die große Rolle der Christlichen Wissenschaft in ihrem zweiten Jahrhundert wird in einem öffentlichen, sichtbaren Heilen nach der Art von Christus liegen. Das wird von Christlichen Wissenschaftlern eine tiefere Hingabe zur Vergeistigung des Gedankens erfordern sowie die Bereitschaft, auf Materie basierende Herangehensweisen zu verlassen. Wir können Behauptungen, denen zufolge wir dies nicht tun könnten oder wollten, durch das tägliche Anerkennen unserer wahren Natur als Kinder Gottes überwinden. Es gibt keine Macht, die uns dazu bringen könnte, den Tröster, der allein Armut, Ungerechtigkeit und physisches Leiden beendet, zu vernachlässigen.

Konflikt kann als die Leidenschaft des Bösen/Materialismus dafür verstanden werden, die zentrale Wahrheit der Christlichen Wissenschaft — die Einheit und Liebe Gottes, die in der Einheit und Liebe der Schöpfung widergespiegelt wird — zu leugnen.

Zwischenmenschlicher oder politischer Widerstand

Widerstand gegen die Christliche Wissenschaft nimmt auch die Form aller möglichen Arten von Streit an. Konflikt kann als die Leidenschaft des Bösen/Materialismus dafür verstanden werden, die zentrale Wahrheit der Christlichen Wissenschaft — die Einheit und Liebe Gottes, die in der Einheit und Liebe der Schöpfung widergespiegelt wird — zu leugnen. Spaltung gehört zu der Illusion des materiellen Lebens. Harmonische Vielfalt innerhalb der Einheit ist die Wirklichkeit geistiger Existenz. Sich von anderen abzuwenden beendet den Zwist nicht, auch wenn man sich das vielleicht davon versprochen hat. Liebe, die nicht im Stich lässt. schon. Christliche Liebe macht den Feind zunichte, der Familien, Gemeinden und Nationen trennen und schwächen möchte.

Die Christliche Wissenschaft hat uns das Werkzeug an die Hand gegeben, „Liebe, das göttliche Prinzip des wirklichen Menschen, in die Tat umzusetzen." Eine wichtige Arena für diese Praxis ist Kirche. Kirche ist umfassend genug, um gleichermaßen die Frische und jugendliche Spontaneität wie auch geistige Frömmigkeit und Reife einschließen zu können. Wenn wir nicht diese Eintracht jener ausarbeiten, die darin übereinstimmen, dass Gott das einzige Gemüt ist, was haben wir dann der Welt anzubieten? Einheit, die durch geduldige, christliche Liebe untereinander demonstriert wird, öffnet den Weg für das Heilen aller Missklänge.

Nie hat es eine größere Notwendigkeit für die süße Liebe wissenschaftlichen Christentums gegeben, um das Leiden zu beenden, welches Liebe nie verursacht hat. Eben weil sie das menschliche Bedürfnis stillt, wird Liebe fortfahren, die Christliche Wissenschaft und die Kirche zu erhalten, sowie jene, die sich verpflichtet haben, sie zu beweisen.

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