Ich lernte Christian Science (Christliche Wissenschaft) kennen, als ich am absoluten Tiefpunkt meines Lebens war. Einfach ein freier Fall nach unten.
Innerhalb von drei Jahren waren nacheinander mein Vater, meine Schwester (sie hatte sich das Leben genommen) und meine Mutter verstorben. Kurz vor dem Tod meiner Mutter lernten wir durch unseren neuen Hausarzt die Christliche Wissenschaft kennen. Er meinte: „Ihr habt die richtige Einstellung. Ich habe da eine tolle Sache für euch, die sich Christliche Wissenschaft nennt."
Nach zwei Telefonanrufen hatten wir Kontakt zu einem Leseraum und ließen uns den Herold und das Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift schicken. Meine Mutter, die damals schon schwer krank war, las das Lehrbuch und meinte, das wäre starker Tobak, las aber weiter. Als meine Mutter schließlich starb, war sie die ganze Zeit ohne Schmerzen, ja sie „ging" einfach. Der Herold, den ich mir vorgenommen hatte, sprach mich gleich an. Die Heilungen und die Liebe, die aus den ganzen Berichten zu lesen war, fand ich toll! Vor allem die Heilungen sprachen mich an, da ich selber an Arthrose, Weichteilrheuma, Allergien und Depressionen litt. Da schien es ja doch noch etwas zu geben, was Heilung und ein „normales" Leben versprach.
In dieser Zeit hatte ich durch den Anruf im Leseraum auch eine langjährige Christliche Wissenschaftlerin kennengelernt, die mich unterstützte und anfing, mir die Lehre der Christlichen Wissenschaft zu erklären. Durch sie hatte ich die Gelegenheit, einen Vortrag der Christlichen Wissenschaft mitzuerleben und so Kontakt mit einem Praktiker aufnehmen zu können. Laut Christian Science und dem Praktiker war „dieser Gott" die reine Liebe. Ich war Sein Kind und dieser Gott würde mich lieben. Ja klar, ausgerechnet mich! Ich hatte mehr Angst als Zutrauen in diese Aussage und war immer dankbar, wenn ich es überhaupt schaffte, den Fuß vor die Tür zu setzen. Zu verstehen. dass Gott Liebe ist und Er mich tatsächlich liebt und diese Liebe beständig ist und nicht einfach wieder so verschwindet, das war wirklich ein Ringen und Kämpfen, bis ich das für mich glauben und verstehen konnte.
Die ersten Ergebnisse der Zusammenarbeit mit dem Praktiker waren, dass das Haus meiner Eltern wider Erwarten schneller verkauft werden konnte als gedacht und ich in der Nähe meines Bruders eine Wohnung fand, die allen Kriterien des Arbeitsamtes entsprach. Da ich zu dieser Zeit wegen meiner Erkrankungen noch nicht arbeiten konnte, hatte ich Gelegenheit, zum ersten Mal die Bibel kennenzulernen und sie mit Hilfe von Wissenschaft und Gesundheit auch ein kleines bisschen verstehen zu können. Dass ich mal die Bibel lesen würde! Jedes andere Buch hätte ich mir vorstellen können, aber nicht die Bibel! Eine meiner Lieblingsstellen wurde: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit." (Jesaja 41)
Ich hatte schon erlebt, dass ich durch die Gebete des Praktikers Hilfe bei Schmerzen und Angstattacken bekommen hatte, und eines Morgens wachte ich auf und noch im Halbschlaf war da eine Stimme, die sagte: „Du kannst dich wieder bewegen — und das ohne den geringsten Widerstand." Na, dachte ich, das probiere ich gleich mal aus. Ich bewegte die Hände, die Arme, die Beine in jede Richtung, die mir einfiel, und es ging! Ohne Schmerzen und ganz harmonisch! Das war vielleicht ein Gefühl, ich konnte wieder lange Strecken laufen, meine Wohnung und meine Fenster putzen — und das ganz ohne Medikamente!
Wie ein Zahnrad ins andere greift, so entwickelte sich für mich durch die Christliche Wissenschaft, dass ich wieder arbeiten gehen konnte. Ich konnte angefasst werden, ohne Schmerzen zu haben, ich verlor immer mehr meine Angst, zog noch einmal um und fand dort eine Arbeit, die ich mir vorher nie hätte vorstellen können, und begann eine ungeahnte neue Freiheit für mich zu entdecken.
Ich bin sehr dankbar, dass ich eine bessere und liebevollere Sichtweise von meiner wahren Identität bekommen habe, dass ich nicht unter Schmerzen, Angst und Niedergeschlagenheit leiden muss, sondern ein Leben mit viel mehr Liebe, Gesundheit und Entwicklungsmöglichkeiten besitze, ja, dass Gott das einzige Leben ist, dass ich die Widerspiegelung all dessen bin, was Gott ist; dass manches recht schnell von einem abfällt, dass es aber auch Dinge gibt, wo die Heilung scheinbar länger dauert und sich erst nach und nach entfaltet.
Ich bin sehr dankbar, dass ich eine bessere und liebevollere Sichtweise von meiner wahren Identität bekommen habe, dass ich nicht unter Schmerzen, Angst und Niedergeschlagenheit leiden muss.
„... Gott lässt die Reichtümer Seiner Liebe in das Verständnis und die Neigungen fließen, indem Er uns jeden Tag die nötige Stärke gibt." (WuG, S. 5) Für mich heißt das, dass Gott mir die Stärke und die Liebe gibt, viele negative Geschehnisse meines Lebens aus einer geistigeren Perspektive zu sehen, und mir die Kraft gibt, sie aufzulösen. Das Wichtigste für mich ist und bleibt die Liebe, die ich durch Gott erfahren habe.
