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Warum ist das Pflegen in der Christlichen Wissenschaft wichtig?

Aus der Mai 2011-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In meiner Arbeit als Christian Science Pflegerin stoße ich nicht selten auf die etwas skeptische Frage, warum Christian Science Pflegen denn so wichtig sei, dass Mary Baker Eddy es sogar ins Kirchenhandbuch (KHB) übernommen hat (Artikel VIII 31). Ja, und sie hat das nicht auf Bitten hin oder allein aus menschlicher Barmherzigkeit getan, sondern diese Regeln „wurden von einer Macht veranlasst, die man nicht sein eigen nennen kann; ... Sie entsprangen der Logik der Ereignisse — dem unmittelbaren Verlangen nach ihnen als einem Hilfsmittel, das geboten werden musste, um die Würde unserer Sache zu wahren und um sie zu verteidigen; daher ihre einfache, wissenschaftliche Grundlage und ihre genauen Bestimmungen, die zur Demonstration der wahren Christlichen Wissenschaft so wichtig sind und die zum Wohle der Menschheit vollbringen werden, was absolute Glaubenslehren, die für künftige Geschlechter bestimmt sind, nicht erreichen mögen." (Vermischte Schriften) Im Kirchenhandbuch ist die Christian Science Pflege unter der Rubrik „Zur Anleitung der Mitglieder" im Artikel VIII, Disziplin beschrieben und verankert.

Hinter der Frage, warum braucht es die Christian Science Pflege, ist oft eine Furcht zu spüren, die unausgesprochen eine andere Frage in den Raum stellt, nämlich: „Heilt denn die Christliche Wissenschaft nicht mehr?"

Wir alle möchten schnelle vollständige Heilungen und Christian Science ist sicher immer in der Lage, das zu gewährleisten, nur brauchen wir manchmal etwas Zeit, bis wir das erfassen und unser Netz in die richtige Richtung auswerfen. Und vielleicht stellen wir dann fest, dass wir noch immer in zu seichten Gewässern sind und erst weiter rausrudern müssen, weg von falschen Stützen, um dann wirklich ungehindert in die Tiefe gehen zu können.

Oft ist es noch ungewohnt, uns im Geist voran zu bewegen, also geht es Schritt für Schritt und vielleicht nur mit jemandem gemeinsam. Manchmal brauchen wir Werkzeuge, um die Tiefe zu erreichen. Die Jünger hatten Netze geknüpft und gezielt beschwert ins Wasser gelassen. Für mich ist hier das Netz ein Symbol für die mentale Aufnahmebereitschaft. Daran muss gearbeitet werden, denn es muss fest sein. Manche neue ldee, die wir aufnehmen, kann das Denken zuerst schwer fassen, weil es nicht genug vorbereitet ist. Manchmal lässt es die ldee wieder los. Dann muss an der Herzensbereitschaft und Gedankenhaltung gearbeitet werden, dass sie elastischer und stabiler werden. Ideen müssen in die Tiefe unseres Denkens sinken können. Das dauert manchmal, weil es vielleicht auch noch Gegenströmungen zu überwinden gilt. Und doch sind es ganz wichtige Schritte auf dem Weg zum großen Fang, die wir geduldig und beharrlich tun sollten.

Ideen müssen in die Tiefe unseres Denkens sinken können. Das dauert manchmal, weil es vielleicht auch noch Gegenströmungen zu überwinden gilt.

Wenn in dieser Phase ein Problem uns in unserem normalen Tagesablauf einschränkt, brauchen wir eventuell spezielle Unterstützung. Unser Helfer auf dem gesamten Weg ist der Christus. Er ist die einzige antreibende, führende, haltende und stärkende Aktivität an unserer Seite. Diese Aktivität hat wie weißes Licht verschiedene Wellenlängen. Ein Prisma macht das deutlich. Schickt man weißes Licht durch ein Prisma, erscheinen auf der anderen Seite alle Farben des Regenbogens, die die Grundbestandteile des weißen Lichtes sind. Die Christusaktivität, die jemand für sich in Anspruch nehmen will, um ein Problem zu lösen, hat verschiedene Erscheinungsformen für die menschliche Wahrnehmung. Sie ist das Prisma und immer ganz transparent. Die einwirkende Christusaktivität kann nicht falsch umgelenkt oder abgehalten werden.

Menschlicher Wille, Kritiksucht, Neid, Ungeduld, Lieblosigkeit, Selbstgerechtigkeit, Eigenliebe, Furcht, Zweifel usw. mögen das Prisma vorübergehend trüben, können aber unsere Wahrnehmung nicht dauerhaft davon abhalten, den heilenden Einfluss zu erfassen.

Wenn diese Ablenkung gegebenenfalls berichtigt ist, dann kann durch unser transparentes Prisma der Christus in unserer Erfahrung in verschiedenen Aspekten, wie z.B. der Praktikertätigkeit, der Christian Science Pflege, der Bibellektion, unseren Zeitschriften, dem Gottesdienst, der Zeugnisversammlung, der Musik, dem Leseraum, der Sonntagsschule usw. erschienen. Sie alle wirken zusammen und wie weißes Licht nicht weiß ist, wenn auch nur eine Wellenlänge fehlt, so ist das Spektrum nicht vollständig, wenn eine Aktivität fehlt. Jede Heilung ist individuell und bedarf unterschiedlicher Intensität der einzelnen möglichen Aktivitäten. Einer hat seine Heilung im Leseraum, der andere beim Studium der Lektion oder beim Hören des Solos usw. Alles ist wichtig, nichts ist austauschbar und zu allem hört das reine Herz den Vater, Gott, sagen: „sehr gut." (1. Mose 1:31)

Ein Beispiel für die Wichtigkeit guter, individueller christlich-wissenschaftlicher Pflegearbeit ist für mich in der Bibel der Bericht über den Umgang mit einem Gelähmten. Vier Männer, Brüder oder eben Christian Science Pfleger, transportieren ihn zu dem Haus, in dem Jesus sich aufhält, heben ihn auf das Dach, öffnen es und lassen ihn runter gezielt vor Jesu Füße. (siehe Markus 2)

Natürlich können Sie jetzt sagen, na, das ist doch symbolisch gemeint. Ja und nein: Für manche Situation ist es wichtig, dass jemand aus seinem gewohnten Denkmuster geholt wird, was auch bedeuten kann, er kommt mal weg von seinem Zuhause. Gut, muss man aufs Dach klettern mit ihm? Ja und nein: Er muss irgendwohin, wo das Problem von oben gelöst wird, vom Standpunkt der Vollkommenheit aus, nicht von unten, also vom Untersuchen des Problems her. Sonst erfährt er womöglich nie eine wirkliche Heilung. Also ist es praktisch, in so einem Fall ein christlich-wissenschaftliches Umfeld zu wählen und ihn dorthin zu transportieren. Sein Empfang ist dann „oben durch", im geöffneten, empfänglichen, erhobenen Denken, das seine Vollkommenheit als bestehende Tatsache bereits von Anfang an anerkannt. Die Situation wird „von oben" geregelt und punktgenau versorgt. Seinen Platz hat ein Gast natürlich zu Füßen des Christus, was sich hier ja in einem bereiteten Platz ausdrückt. Wer tut das? Der Christus, unter anderem durch den/die Christian Science Pflegerin. Der Christus versorgt er ihn, bis er wieder auf eigenen Füßen steht, sein Bett wieder selber macht und gehen kann.

Es ist wichtig, dass wir diese Hilfe annehmen und auf diesem Weg unsere Heilung finden. Wir sind es wert, liebevoll und umsichtig betreut zu werden. Weder Scham noch falschem Stolz sollte es erlaubt werden, eine Heilung zu verhindern. Es geht beim Christian Science Pflegen immer nur um das Heilen. Und wichtig zu verstehen: Ein/e Christian Science Pflegerin ermöglicht immer den „Eingang von oben", er sieht nicht ein Problem, nicht eine kranke Person, hier ist kein Ansehen der Person, er hebt von Anfang an „alles aufs Dach seines Verständnisses", er geht von der Vollkommenheit des Menschen aus und unterstellt dann alles dem Christus.

Ein/e Christian Science Pflegerin ermöglicht immer den „Eingang von oben", er sieht nicht ein Problem, nicht eine kranke Person, hier ist kein Ansehen der Person, er hebt von Anfang an „alles aufs Dach seines Verständnisses", er geht von der Vollkommenheit des Menschen aus.

Ich finde das wunderbar und bin von Herzen dankbar, dass Mary Baker Eddy das als für uns wichtig erkannt und uns zur Aufgabe gemacht hat und uns so Gelegenheit gegeben hat, den Christus in allen Lagen als Erlöser erreichen und erleben zu können.

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