Es war für mich eine Zeit großer äußerer Veränderungen. Seit langem hatte ich versucht, mein inzwischen viel zu großes Haus zu verkaufen, das mein Mann und ich vor über 30 Jahren mit viel Mühe und Kosten für unsere Familie gebaut hatten.
Viel wurde im Sinne der Christlichen Wissenschaft gebetet, um besser zu verstehen, was ein „Zuhause“ bedeutet. Dann war es so weit, das Haus hatte nun neue Eigentümer gefunden und der Auszugstermin rückte näher.
Während ich dankbar war für die gute Entwicklung und neue Erkenntnisse, begannen sich wenige Wochen vor dem Packen und dem geplanten Umzug von einem Tag auf den anderen gesundheitliche Probleme mit den aggressiven Symptomen einer schweren Grippe zu zeigen.
Zwischendurch, als sich die Schmerzen — besonders nachts — sehr in den Vordergrund drängten, dachte ich: ‚Ich will nur noch, dass das aufhört!‘ Dann kam der Gedanke: ‚Du könntest ein Schmerzmittel besorgen. Das wäre eine Erleichterung, dann könntest du dich besser auf die göttliche Wahrheit konzentrieren.‘ Mary Baker Eddy spricht in diesem Zusammenhang im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, vom „Gebrauch zeitweiliger ... Mittel“, zu denen Gott führen würde, wenn man einmal keine Hilfe finden würde. (Siehe S. 444) Ich fand es deprimierend so dazuliegen und mich durch Angst, Schwäche und Schmerzen so getrennt vom Guten zu fühlen. Auf einem Ohr konnte ich fast nichts mehr hören.
Gleichzeitig merkte ich, dass ich anfing, in die Versuchung abzurutschen, die Christliche Wissenschaft als Mittel anzusehen, einen physischen Zustand zu verbessern, was jedoch nicht der Ethik dieser Wissenschaft entspricht. Ich fühlte mich verzagt. Eine mögliche englische Übersetzung dafür ist u.a. „timid“. Ich schlug das Wort mit Concord nach, einer Konkordanz zu Mary Baker Eddys Schriften auf CD. Das fand ich sehr aufschlussreich.
Da ich mich nach einigen Tagen immer noch zu krank und zu geschwächt fühlte, meinen eigenen Fall mit Hilfe der Christlichen Wissenschaft selbst weiter zu behandeln, bat ich einen erfahrenen Praktiker und Lehrer der Christlichen Wissenschaft, mir zu helfen. Er war sofort bereit und selbst nachts, am Wochenende und auf einer Reise erreichbar.
Ich teilte ihm meine Gedanken zu „timidity“ mit; eine Depression machte mir zu schaffen.
Dies war seine Antwort: „Liebe bewegt alle Gemüter im Geist des ‚moralischen Mutes‘. Dieser ist die Gegentatsache zu timidity“.
Er sprach über Mut und moralisches Recht und über die gegenwärtige geistige Liebe, die schützt und befähigt, dieses Recht zu respektieren und ihm zu folgen.
Die Arbeit dieses geduldigen, verstehenden Praktikers war sofort deutlich spürbar. Mir wuchs neue Kraft zu und ich fand zum Vertrauen auf Gottes unmittelbare Gegenwart zurück. Dadurch wurde der — aus christlich-wissenschaftlicher Sicht — illusorische physische und mentale Zustand einer Krankheit überwunden.
Mary Baker Eddy schreibt im erwähnten Buch Folgendes (S. 392): „Die Furcht, die ein Element jeder Krankheit ist, muss ausgetrieben werden, um das Gleichgewicht für Gott wiederherzustellen. Durch das Austreiben des Bösen und der Furcht kann die Wahrheit den Irrtum überwiegen.“
Genau das habe ich durch die Krisenintervention dieses Praktikers erlebt. Fieber, Schmerzen und andere beunruhigende Symptome und Zustände verschwanden aus meinem Bewusstsein, lösten sich völlig auf. Ich wurde geheilt und das ohne auf medizinische Hilfsmittel zurückzugreifen. Auf solche zu verzichten, ganz im Vertrauen auf Gottes Allheit, und nicht etwa aufgrund menschlichen Eigenwillens, ist ein besonderes Geschenk. Es liegt natürlich in der Verantwortung jedes Einzelnen selbst.
Ein umfassenderes, wachsendes Verständnis der göttlichen Lebensgesetze und ihre praktische Anwendung liefern zweifelsohne Beweise der Wirksamkeit im menschlichen Erleben.
Mein Umzug, in dessen Vorfeld es auch noch terminliche Schwierigkeiten gegeben hatte, fand dann mit einer Woche Verzögerung statt, was aber letztlich sogar von Vorteil war, denn ich hatte gute Helfer, die vorher gar keine Zeit gehabt hätten.
Ich bin meiner Familie sehr dankbar, die mich jederzeit liebevoll unterstützt und versorgt hat. Ebenfalls dankbar bin ich für die Hilfsangebote, die aus meiner christlich-wissenschaftlichen Kirchengemeinde kamen.
Es ist wichtig, jede Heilungserfahrung aufzuschreiben, denn im Alltag vergisst man eventuell leicht, wie zuverlässig und wunderbar die Christliche Wissenschaft als Lebensweise und zur Lebensführung geeignet ist, da sie sich durch und durch als urchristlich, bibelgetreu und wirksam erweist.
Ich kann dem Psalm 40 nur zustimmen, wo es heißt: Herr, mein Gott, groß sind deine Wunder und deine Gedanken, die du an uns beweisest. Dir ist nichts gleich. Ich will sie verkündigen und davon sagen, wiewohl sie nicht zu zählen sind.
