Der Leitartikel dieser Ausgabe spricht davon, dass auch eine einzelne Person bei nationalen und internationalen Themen mit ihren Gebeten und ihrer Einstellung durchaus beitragen kann, dass Korruption und Mangel auf der Welt beseitigt werden können. Es kommt eben wirklich auf jeden Einzelnen an. Mir ist kürzlich etwas Ähnliches passiert. Ich hatte eine Zweigkirche der Christlichen Wissenschaft besucht, als mich eine Frau ansprach, die ich nicht kannte. Sie fragte mich, ob ich mich an das Eisessen im Frühling in einer Eisdiele in Hamburg erinnern könne. Also, ich esse wenig Eis, aber so beeindruckend kann das Eis nicht gewesen sein, als dass ich die Erinnerung daran besonders gepflegt hätte. Als ich noch versuchte, mich an die letzten Monate zu erinnern, fügte sie hinzu: „Na ja, das ist jetzt über 30 Jahre her.“ Und dann sprudelte es aus ihr heraus. Sie hatte in dieser Eisdiele gesessen, als eine Gruppe von etwa 20 Jugendlichen hereinkam und sich an drei oder vier Tischen niederließ. Ihr war besonders aufgefallen, dass diese Jugendlichen ausgesprochen höflich miteinander umgingen und dennoch viel Freude und Temperament zeigten. Und nachdem auch ich ein Eis bestellt hatte, hat sie mich offenkundig angesprochen und gefragt, welcher Organisation wir angehörten. Ich muss ihr wohl am Nächsten gesessen haben und habe ihr kurz erzählte, dass wir alle Christliche Wissenschaftler seien, die sich mal zu Ostern, mal zu Pfingsten in verschiedenen Städten treffen, um miteinander zu feiern, zu wandern und ab und zu eine Ansprache zu hören. Und dass zu dieser Wissenschaft auch Kirchengemeinden gehören mit Gottesdiensten und allem Drum und Dran. Sie fragte dann, ob es in Hamburg ebenfalls eine solche Gemeinde gebe, was ich bejahte. Ich habe ihr sogar eine Adresse gegeben und sie schrieb meinen Namen mit auf den Zettel. Wie gesagt, ich kann mich an diese wenigen Minuten nicht einmal mehr erinnern. Sie aber, so berichtete sie mir, ist einige Wochen später in diese Zweigkirche gegangen, hat den Leseraum und in der Folge auch Vorträge besucht und immer wieder in dem von ihr dann gekauften Werk Wissenschaft und Gesundheit gelesen und viel Gutes über die Jahre erlebt. Meinen Namen hatte sie sich in dieses Buch geschrieben, weil sie den Gedanken hatte, mich unter Umständen einmal wieder zu treffen. Was ja auch keine 35 Jahre später geschah. Sie dankte mir für das, was sie durch diese kurze Begegnung für ihr Leben gewonnen hatte. Sie umarmte mich und war dann ebenso schnell wieder verschwunden.
Man sieht: Auch kurze Begegnungen haben bisweilen eine gründliche Langzeitwirkung. Es kommt eben darauf an, solche Augenblicke zu nutzen, so wenig sie einem in Erinnerung bleiben mögen. Denn wir können nicht ermessen, was sie dem andern bedeuten. Ergreifen wir die Gelegenheiten, einem anderen etwas über die Christliche Wissenschaft zu erzählen, und glauben wir nicht, auf die wenigen Worte oder Augenblicke käme es ja nicht an. Doch, es kommt drauf an: siehe Seite 40!
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