„Ich glaube, ich war schwer zu überzeugen. Ich war sehr wenig an der Christlichen Wissenschaft interessiert. Und letztlich war es so: Meine Mutter war staatlich geprüfte Krankenschwester und mein Vater hat in der Pharmazie gearbeitet. Ich hatte also zweifellos eine medizinische Anschauung. Als ich meine Frau traf, dachte ich, dass das, was sie mir über die Christliche Wissenschaft erzählte, sehr seltsam sei. Aber ich sagte mir: „Was soll‘s, ich heirate sie trotzdem — oder sie heiratet mich trotzdem.“
Was hat ihn dann doch überzeugt? Was brachte David Robertson, der in einer Methodistenfamilie aufgewachsen ist, dazu, die Christliche Wissenschaft zu studieren?
„Ich glaube, es war hauptsächlich die Art und Weise, wie meine Frau Alice mit unseren drei Kindern umging, wie sie die Probleme handhabte, die auftraten“, sagte Mr. Robertson, als ich vor kurzem mit ihm sprach. „Das veränderte mein Denken und ich begann mich zu fragen: Was geht hier vor?“
Mr. Robertson sah, wie seine Frau ihre Söhne mit „sanfter Überzeugung“ aufzog. „Mit der Art von Fürsorge, die so viel tiefer geht als Disziplin. Es war so eine liebevolle Art, sie großzuziehen. Und sie sind ganz gewiss an dieser besonderen Art der Erziehung gewachsen.“
Sie können in den Worten von Mr. Robertson ein kleines Geheimnis lesen. Etwas, das diejenigen von uns, die die Christliche Wissenschaft studieren, genauso sicher wissen wie die Tatsache, dass es im Sommer in Alabama heiß ist: Die Christliche Wissenschaft öffnet im Leben der Menschen Kanäle des Guten, die weit über die Heilung des Körpers hinausgehen.
Aber natürlich verließ sich die Familie Robertson auch bei körperlichen Herausforderungen vertrauensvoll auf die Christliche Wissenschaft. Mr. und Mrs. Robertson erlebten, wie ihre Kinder von gängigen Kinderkrankheiten, darunter Masern, Halsentzündung und Windpocken, geheilt wurden. Und so veränderte Mr. Robertson schließlich seine Berufslaufbahn, als er sah, wie Gott ihn und seine Lieben mit Wohltaten umgab — seine Familie schützte, führte und versorgte. Er verließ 1987 seine langjährige Arbeit bei IBM, um in die öffentliche Heilpraxis der Christlichen Wissenschaft einzusteigen. Und 1991 wurde er Lehrer der Christlichen Wissenschaft.
Jetzt teilt Mr. Robertson seine Zeit auf zwischen der Stadt Stanfordville, New York, wo er seine Kinder großgezogen hat, und Cedar Island. North Carolina, USA; einer kleinen Fischergemeinde am Atlantischen Ozean. „Jede Gegend hat ihren eigenen besonderen Charme“, sagt Mr. Robertson. „Und es macht Freude, die verschiedenen Kulturen und Anschauungen der Menschen in den beiden Gegenden zu erleben.“
In der folgenden Unterhaltung spricht Mr. Robertson darüber, wie Mary Baker Eddys Entdeckung weit mehr als einfach nur eine Wahlmöglichkeit der persönlichen Gesundheitsfürsorge oder ein „alternatives Heilsystem“ darstellt. Die Christliche Wissenschaft wirkt, für den Einzelnen und für die ganze Menschheit, wie ein „Rundum-Mittel“ — „ein 360 Grad-Mittel“ der geistigen Umwandlung, der Harmonie und des Segens.
Mr. Robertson, Sie haben gesagt, dass Sie bereit sind, zwei wichtige Fragen zu erörtern. Eine entspringt einer Zeile des New Age Autors Eckhart Tolle. Die andere beruht darauf, ein präzises Bild des vollen Potenzials und Wertes der Christlichen Wissenschaft zu zeichnen.
Richtig. Das klingt gut.
Tolle sagt: „Der materielle Körper ist nicht mehr als eine Sinnestäuschung dessen, was wir sind.“ (Eckhard Tolle, Eine neue Erde: Bewusstseinssprung anstelle von Selbstzerstörung) Er greift hier eine Kernidee der Christlichen Wissenschaft auf — etwas, was Mary Baker Eddy schon im 19. Jahrhundert entdeckt hat. Was natürlich die Frage aufwirft: Wenn nun der materielle Körper eine Sinnestäuschung dessen ist, wer wir sind, wer sind wir dann? Könnten Sie dies ein wenig aufklären?
Nun, ich denke, Tolle ist einer von vielen, die heute die herkömmliche Ansicht eines rein materiellen Körpers in Frage stellen. Es ist also eine spannende Zeit für Christliche Wissenschaftler zu erleben, wie sich das Denken für eine metaphysischere Grundlage des Lebens öffnet, gerade auch im Zusammenhang mit der Gesundheit des Menschen. Ich glaube, es gibt einige Statistiken, die aussagen, dass etwa 75% aller Menschen, die zum Arzt gehen, auch alternative Heilmethoden nutzen, und Gebet hat einen großen Anteil daran — einen Anteil, der gewachsen ist. Die Menschen scheinen mit jedem darüber zu reden, außer mit ihren Ärzten! Hier erweitert sich also das Denken. Menschen wachsen in dem Verständnis, dass zum Körper eine unglaubliche mentale Seite gehört.
Und wissen Sie, Sinnestäuschung ist ein Wort, das aussagt, dass das mentale Bild falsch ist, dass etwas im Denken falsch gesehen wird. In Tolles Aussage steckt also die Andeutung, dass der materielle Körper ein falscher mentaler Begriff darüber ist, wer wir sind. Aber ich denke, dass Mary Baker Eddys Entdeckung und Diskussion noch viel tiefer geht. Sie stellt die Wirklichkeit aller Materie in Frage. Sie sehen also, dass es beim wahren Verständnis der Wirklichkeit nicht nur darum geht, eine falsche Wahrnehmung der Körperlichkeit zurückzuweisen, sondern um eine grundsätzliche Zurückweisung, dass Körperlichkeit irgendetwas mit dem zu tun hätte, wer wir sind. Ich denke, es ist diese erweiterte Sichtweise, die den Weg für das menschliche Verständnis öffnet, das uns zu einem völlig neuen Verständnis unserer wahren Substanz erhebt, und daraus erwächst die Möglichkeit, uns zu heilen.
Deutet dieses erweiterte menschliche Verständnis nicht darauf hin, dass viele Menschen, und nicht nur Christliche Wissenschaftler, hinterfragen könnten, ob medizinische Behandlung einen Körper, der doch nur eine falsche Vorstellung — und deshalb nicht körperlich — ist, auf angemessene Weise heilen kann?
Als ich diesen Satz bei Tolle gelesen habe, dachte ich: „Ja, es ist sehr schwer, einer Sinnestäuschung eine Spritze zu geben! Wie gehen wir damit um?“ Arbeit für den Körper muss geistige Arbeit sein. Sie muss eine Korrektur dieser Sinnestäuschung darüber sein, wer wir sind.
Es gibt gerade eine große Suche danach herauszufinden: Was ist Materie? Wie steht sie lange genug still, damit ich sie erkennen kann? Freilich gab es Anfang 2010 in Bern, in der Schweiz, diesen Jubel, als der Teilchenbeschleuniger immer noch kleinere Teilchen von Energie erfolgreich verfolgen konnte. Teilchen, die so klein sind, dass fast nichts mehr da ist, was als Materie erkannt werden kann. Also ist die Suche sehr aktuell, sehr offen für das Verständnis, das die Christliche Wissenschaft vermittelt, dass der Körper und alle Körperlichkeit mentale Manifestationen sind. Deshalb können wir diese Sinnestäuschungen ändern und die Ergebnisse an unserem eigenen Körper sehen, unserer eigenen Wahrnehmung des Körpers, unserer eigenen Wahrnehmung dessen, was unser Leben ist.
Es gibt einen kurzen Absatz in Mary Baker Eddys Schriften über einen Preis von 100 Pfund Sterling, der ausgesetzt worden war für eine Arbeit über „Naturwissenschaft ... — eine Arbeit, die der Tendenz dieses Zeitalters entgegenwirken sollte, physische Wirkungen eher physischen Ursachen zuzuordnen als einer endgültigen geistigen Ursache ...“ Dieser Abschnitt endet damit, dass Eddy sagt, dass dieser Preis „einer von vielen Fällen [ist], die zeigen, dass die Christliche Wissenschaft das Sehnen der Menschheit nach Geistigkeit stillt.“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 111) Darauf sehe ich alle diese modernen Dinge hindeuten — auf dieses Sehnen. Und die Christliche Wissenschaft ist die Antwort auf diese Sehnsucht.
Sie sagten, dass eine völlig neue Sichtweise unserer wahren Substanz uns zu der Fähigkeit führt, uns selbst zu heilen. Erklären Sie uns das doch bitte etwas näher, Mr. Robertson. Wie führt uns die Erkenntnis, dass unsere Substanz 100% geistig ist und überhaupt nicht materiell, dahin, die Form und die Funktion des anscheinend materiellen Körpers zu verändern?
Ich denke, dass die Fähigkeit sich selbst zu heilen, mit diesem Sehnen des Einzelnen beginnt. Mit dieser Wahrnehmung: „Ich bin mehr als das, was Körperlichkeit über mich andeutet.“ Ich denke, wenn jemand seine Gedanken dann darauf richtet zu fragen: „Was bin ich denn dann?“, und der Mensch anfängt, die mehr geistigen Aspekte seines Lebens zu betrachten — „Ich bin ein ehrlicher Mensch. Ich bin ein wohltätiger Mensch. Ich bin ein mitfühlender Mensch“ —, dann beginnt er sich immer mehr mit diesen Aspekten als seiner wahren Identität zu identifizieren und immer weniger mit: „Ich bin 1,60 m groß, blond und blauäugig“ usw. Ich glaube, es geht eine Veränderung vor sich in der Art und Weise, wie die Menschen beginnen, sich zu identifizieren. Das beginnt damit, dass sie sich mit den Eigenschaften Gottes — Weisheit, Freundlichkeit, Stärke, Harmonie und so weiter identifizieren. Das führt natürlich zu einer Wahrnehmung ihres eigenen geistigen Wertes und ihrer eigenen geistigen Herrschaft, frei von körperlichen Begrenzungen. Dann ist das noch natürlichere Ergebnis, dass sie, wenn sie einer Herausforderung gegenüberstehen, diese Eigenschaften, ihre eigene einzigartige Individualität nutzen, um eine Änderung des Denkens herbeizuführen. Sie ändern die falsche Vorstellung darüber, wer sie sind, in die wahre Vorstellung darüber, wer sie sind, und diese wahre Vorstellung bringt — und manifestiert sich in der Tat als — körperliche Veränderung und Heilung. Heilung erfolgt durch diese langsame Erkenntnis oder durch die augenblickliche Erkenntnis — je nachdem, was der Einzelne erlebt —, dass diese Eigenschaften Gottes das bilden, was wir wirklich sind. Diese Erkenntnis bringt zuerst Veränderung im Bewusstsein und dann natürlicherweise im Körper, der das ausdrückt, was wir denken.
Mit anderen Worten, der Körper ist eine Projektion des Denkens. Etwa so wie im Film. Wenn wir im Kino einen Film anschauen und eine Störung erscheint auf der Leinwand, etwa ein Staubkorn, dann wissen wir, dass es sinnlos wäre, zur Leinwand zu gehen, um zu versuchen, diesen Fleck zu beseitigen. Wir müssten also zum Projektor gehen. Wir müssten den Staub von der Linse wegwischen.
Und wenn wir den Staub der Materialität aus unserem Denken entfernen und die reine Geistigkeit scheinen lassen, wenn wir erkennen, dass wir Gottes Ausdruck sind, dann erlangen wir die Harmonie unseres Körpers wieder.
Wenn wir den Staub der Materialität aus unserem Denken entfernen und die reine Geistigkeit scheinen lassen, wenn wir erkennen, dass wir Gottes Ausdruck sind, dann erlangen wir die Harmonie unseres Körpers wieder.
Wenn wir jetzt dieser Frage „Wer sind wir?“ weiter nachgehen, finden wir in der Christlichen Wissenschaft wunderbare Antworten darauf. Eddy hat die Frage gestellt: „Was ist der Mensch?“ und sie in dem Kapitel „Zusammenfassung“ in Wissenschaft und Gesundheit beantwortet (S. 475). Diese Frage und diese Antwort sind für den Anfang eine sehr gute Stelle für jeden, der mehr über seine Identität erfahren will. Und für mich geht es bei Identität darum, dass Gottes Charakter, Gottes Ruhm, Gottes Sein in unser Bewusstsein fließen. Dieses grenzenlose Fließen der Attribute Gottes — der Attribute von Leben, Wahrheit, Liebe, Geist, Gemüt, Seele und Prinzip — bestimmt, wer wir sind.
Mr. Robertson, unsere zweite Frage ist sehr vielschichtig, aber ich fange mal so an: Manchmal wird die Christliche Wissenschaft ausschließlich als eine Religion bezeichnet, deren Anhänger „nicht zum Arzt gehen“. Was bedeutet, dass die Christliche Wissenschaft auf eine therapeutische Wahl der Gesundheitsvorsorge reduziert wird — also im Grunde darauf, wiederherzustellen und zu heilen. Aber die Christliche Wissenschaft steht für etwas, das viel größer ist. Sie zeigt den Menschen, wie sie die Segnungen erleben können, die damit einhergehen, in Einklang mit den geistigen Gesetzen zu leben, die der Wirklichkeit zugrunde liegen — Segnungen, die auf natürliche Weise einen normal funktionierenden Körper umfassen. Zum Beispiel stellen die Menschen fest, dass die Christliche Wissenschaft vorbeugende Gesundheitsfürsorge bietet, indem sie wie ein Schild wirkt, der sie vor allen möglichen Problemen schützt. Würden Sie einmal von diesem Gesichtspunkt ausgehend über die Christliche Wissenschaft sprechen?
Ja, natürlich. Ich glaube, man fixiert sich darauf, die Christliche Wissenschaft der Vorstellung der Boulevardpresse über die Christliche Wissenschaft anzupassen. Und das endet natürlich damit, eine Unterbewertung des Zwecks und der Ziele der Christlichen Wissenschaft und Mary Baker Eddys Streben für die Menschheit zu präsentieren. Ihr Bestreben geht weit über körperliche Heilung oder auch über Langlebigkeit hinaus, hin zur völligen Erneuerung der Menschheit, auch wenn körperliche Heilungen ein obligatorischer Teil dieser Erneuerung sind. Es ist interessant, dass in der Bibel so viele Heilungen als „Zeichen“ beschrieben oder bezeichnet werden, bei dem die Heilung selbst, obwohl sie wunderbar wichtig und wunderbar erleichtemd ist, in der Tat ein Zeichen für dieses größere Ziel ist. Sowohl Jesu Mission als auch Eddys Mission gingen meines Erachtens nach weit über die Heilung des Körpers als Selbstzweck hinaus. Vielmehr ist Heilung des Körpers durch metaphysische Mittel ein Weg, um auf die Erlösung der Menschheit hinzuweisen, auf die völlige Umwandlung der menschlichen Gesellschaft. Wir wissen, dass es viel mehr Heilungen von Jesus gibt, als in den Evangelien erscheinen — darauf deuten sowohl die Evangelien selbst hin (siehe Johannes 20:30 und Johannes 21: 25) als auch die jüngeren Evangelien, die entdeckt worden sind. Also war es vielleicht ein Versuch der Übersetzer der Evangelien, die Heilungen zusammenzustellen, die auf weit mehr als die Geschichte selbst hinweisen, sondern die auf das hindeuten, was die körperliche Heilung über die ganze Wahrheit der geistigen Identität und des geistige Seins der Menschheit beinhaltet.
Heilung des Körpers durch metaphysische Mittel ist ein Weg, um auf die Erlösung der Menschheit hinzuweisen, auf die völlige Umwandlung der menschlichen Gesellschaft.
Es ist sehr schwer für die Presse, diesen größeren Zweck zu erfassen, besonders dann, wenn ihr Hauptinteresse darin besteht, eine sensationelle Geschichte zu erzählen. Aber bei unserer Arbeit müssen wir wirklich daran festhalten. Und für mich ist dies ein grundlegender Teil einer christlich-wissenschaftlichen Behandlung. An dieser größeren Bedeutung dessen festzuhalten, was die Heilung beinhaltet, auch wenn das, worüber wir beten, sehr individuell sein mag, sehr viel mit uns selbst zu tun hat und im Augenblick sehr mühsam sein mag. In gewisser Weise gibt es wirklich keine private christlich-wissenschaftliche Behandlung, in gewisser Weise richtet sich die Behandlung auf eine universale Auffassung. Und wenn wir diese Vorstellung angreifen, wenn wir dafür einstehen, dass diese Vorstellung über Sterblichkeit und Materialität falsch ist, helfen wir jedem, der unter dieser Vorstellung leidet, nicht nur dem Patienten, mit dem wir gerade arbeiten. Jedem, der unter dieser Vorstellung leidet, wird geholfen, denn wir haben diese falsche Vorstellung demindert. Die Christliche Wissenschaft umfasst diesen erweiterten Begriff vom Zweck der Heilung. Ich habe erlebt, dass Patienten geheilt werden, wenn sie erkennen (selbst mitten in ihrem eigenen Fall), dass sie ein Teil dieses größeren geistlichen Dienstes für die Welt sind.
Und weil der Praktiker nicht nur für eine bessere Zukunft seiner Patienten argumentiert, sondern auch die falsche Vorstellung des Bösen für alle Menschen verringert, ist jede erfolgreiche christlich-wissenschaftliche Behandlung eine wunderbare prophetische Aussage der Hoffnung, die der Menschheit den Weg aufzeigt. Ein Praktiker der Christlichen Wissenschaft hat ein Amt inne, das der Welt einen großen Dienst erweist.
Und was Vorbeugung anbelangt, ist sie ein wesentlicher Teil unserer täglichen Praxis der Christlichen Wissenschaft, das ist sicher! Ich glaube nicht, dass wir je wirklich wissen können, wie viele Probleme uns durch unsere Sichtweise über uns selbst und die Welt erspart bleiben. Aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass unsere drei Söhne in einem Haushalt aufwuchsen, in dem es ein unglaubliches Gefühl von Harmonie und Freude in ihrem Leben gab. Und sie wuchsen mit einem wunderbaren Gefühl der Zusammengehörigkeit und Freundschaft untereinander auf, das immer noch besteht. Ich glaube, das Ergebnis war, dass sie nur wenig Kinderkrankheiten oder Unfälle hatten. Und die Christliche Wissenschaft hat uns geholfen, alles, was sie erlebt haben, schnell und direkt zu handhaben. Auch wenn es schwer ist, Dinge zu beweisen, die nicht passiert sind, habe ich das starke Gefühl, dass die Christliche Wissenschaft eine zuverlässige vorbeugende Fürsorge bietet, die uns vor vielen Gefahren und Problemen schützt.
Wie könnte jemand die vorbeugende Fürsorge erleben, von der Sie sprechen?
Für mich kommt es darauf an, wie ich meinen Tag beginne, indem ich erkläre, dass ich als geistige Idee in die Welt gehen kann, ohne Schaden zu nehmen oder Probleme zu haben. Ich kann mit einem Gefühl meiner Geistigkeit — die von Geist, Gott, frei zu mir fließt und die mich schützt, — in meine Arbeit gehen, in meine Schule, überall dahin, wo ich hin muss, und nichts kann ohne meine Erlaubnis in mein Bewusstsein eindringen. Eddy sagte: „Steh Wache an der Tür des Denkens.“ (WuG, S. 392) Das ist der Schlüssel. Komm raus — übernimm als Erstes in der Früh die Kontrolle über dein Denken. Und als Letztes am Abend! Wir leben in einer Welt materiellen Feedbacks und mir gefällt der Gedanke des geistigen „Feed Forward“, eines geistigen Vorwärtsschubes, der vor all die materiellen Botschaften springt, die den Tag über an die Tür des Denkens klopfen. Also sage ich, gehe voraus, Carpe diem! Nutze den Tag. Nutze den Begriff, dass „ich in Frieden gehe“, dass „ich sein muss in dem, was meines Vaters ist.“ (Lukas 2), so wie es in der Bibel steht, und dass mir deshalb nichts schaden kann.
Es ist unser göttliches Recht, frei und sicher zu sein. Und Gott gebietet und liefert die Freiheit und die Sicherheit jedes einzelnen Menschen.
Was bewirkt die Christliche Wissenschaft noch, außer Krankheit zu heilen und Menschen vor Schaden zu bewahren? Ich denke zum Beispiel daran, wie sie den Menschen hilft, ihre „natürliche Sphäre der Einsicht und Scharfsichtigkeit“ (WuG, S. 128) zu atmen.
Ich habe bei IBM gearbeitet. Ich war in den Laboren und habe fortschrittliche Computerprogramme entwickelt, vor allem Software. Ich würde also sagen, dass IBM ein internationales Unternehmen ist, das unwahrscheinlich viele Kulturen und Individuen erreicht und der Herausforderung gegenübersteht, fortschrittliche Produkte entwickeln zu müssen. Wir können diese Spannung durch Kultur und Sprache auf verschiedene Weise sehen. Aber am meisten beeindruckt hat mich, dass ich viel ruhiger, viel produktiver in all diesen wechselnden Umgebungen arbeiten konnte, als ich die Christliche Wissenschaft und die Einheit des Gemüts immer besser verstand, die Gleichheit jedes Menschen. Mich am Tagesgeschehen zu beteiligen, zu reisen, verschiedene Kulturen zu besuchen — ich konnte all das mit einem Gefühl der Gelassenheit und Freude tun, wohingegen viele andere Leute damit Schwierigkeiten hatten.
Bei einer der letzten Erfahrungen, die ich bei IBM gemacht habe, mussten einige schwierige Rechtsfragen geklärt werden, die viele Regierungen in verschiedenen Ländern betrafen. Viel Feindseligkeit trat bei unseren Treffen zutage, besonders von einigen leitenden Angestellten bei IBM, die die Grauen des Krieges im Pazifik erlebt hatten. Aber mein Studium der Christlichen Wissenschaft half mir, „an der Tür des Denkens [Wache zu stehen]“ und mir einfach nur zu sagen: „Feindseligkeit und schreckliche Erinnerungen sind kein Teil der Wahrheit über den Menschen, kein Teil dessen, was wir hier gemeinsam zu tun versuchen, und dazu gehört, diese Dinge zu heilen.“ Und diese geistige Einstellung trug dazu bei, unglaubliche Harmonie in unsere Versammlungen zu bringen und Lösungen für unsere Rechtsfragen zu finden. Ich habe also ein starkes Gefühl dafür, dass jedes Gebet in dieser Richtung die Menschheit voranbringt.
Ich erinnere mich auch an den Beginn eines Projektes, das viele technische Unbekannte beinhaltete, und dass ich sagen konnte: „Gut, wir brauchen eine Lösung dafür zu dem und dem Zeitpunkt und wir müssen das Problem in diesem Zeitraum lösen, und so weiter.“ Ich erinnere mich daran, dass ich einfach nur wusste, dass diese Probleme gelöst werden würden und dass ich sogar einem Mitarbeiter sagte: „Nein, wir wissen jetzt noch nichts darüber. Aber denken Sie einfach darüber nach, machen Sie sich Notizen, sammeln Sie weiterhin Gedanken dazu — dann werden wir eine Lösung dafür haben, wenn wir sie brauchen.“ Gemüt versorgt uns Tag für Tag mit dem, was wir brauchen. Wir müssen nur weit genug aus dem Weg gehen, damit dies geschehen kann, und dann haben wir dieses Gefühl der Mühelosigkeit.
Es war interessant, was geschah, als ich mich entschloss, IBM zu verlassen und in die öffentliche Heilpraxis zu gehen. Ich ging sehr methodisch vor. Und ich setzte mir das Ziel, in einigen Jahren aufzuhören und in der Zwischenzeit meine Finanzen zu ordnen. Ich glaube, dies waren meine produktivsten Jahre. Die Firma sah in mir sicher den besten leitenden Angestellten, der ich je war. Und das lag daran, dass ich aus der Wettbewerbsschleife ausgestiegen war und mich nicht um Termine und andere Dinge kümmerte. Ich war einfach völlig frei und tat meine Arbeit jeden Tag so gut ich konnte. Das trug mich auf wunderbare Weise. Aber als ich zu meinem Chef ging und ihm sagte, ich würde kündigen und ihm erklärte, warum, nahm er an, ich würde erwarten, dass die Firma „eingeht“. Ich will damit sagen, dass er es einfach nicht verstehen konnte, weil ich mich in der Zwischenzeit selbst so übertroffen hatte. Als ich also meine wahre Berufung erkannt hatte, war es so einfach für mich, mir nicht mehr über all die Dinge Sorgen zu machen, über die man sich normalerweise tagtäglich Sorgen macht. Ich arbeitete einfach auf die mir bestmögliche Weise und überließ es Gemüt, mich hindurch zu tragen.
Eddy hat gesagt, dass sie die Dinge am besten tun konnte, „wenn ich Mary aus dem Weg räume.“ (Siehe John Lathrop, We knew Mary Baker Eddy, S. 118) Und in diesen letzten Jahren bei IBM konnte ich mich wirklich „aus dem Weg räumen“. Deshalb war ich in der Lage, meine beste Leistung zu erbringen. Dann begleitete mich dieser Geist weiter, um als Praktiker im Journal zu inserieren, für die Mutterkirche in der Abteilung für Praktiker zu arbeiten und dann die Christliche Wissenschaft als Komitee für Veröffentlichungen in New York zu repräsentieren. Dies alles geschah dadurch, dass ich meinem Leben erlaubte zu fließen, dass ich Gemüt erlaubte, mich von einer großen Erfahrung zur nächsten zu tragen.
Gemüt versorgt uns Tag für Tag mit dem, was wir brauchen. Wir müssen nur weit genug aus dem Weg gehen, damit dies geschehen kann, und dann haben wir dieses Gefühl der Mühelosigkeit.
Mr. Robertson, jetzt haben wir schon viel beleuchtet, wie die Christliche Wissenschaft viel mehr darstellt, als nur „nicht zum Arzt zu gehen“. Wie es ihr möglich ist, die ganze Menschheit „von Sünde, Krankheit und Schmerz“ zu befreien. (Mary Baker Eddy, Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Lied 207), wie sie die Menschen vor Problemen schützt und sie in ihrem Leben vorwärts bewegt. Trotz allem bleibt das göttliche Heilen des Körpers, das so wesentlich für den ursprünglichen Ausdruck der Christenheit ist, ganz besonders wichtig. Woran liegt das?
An der nachdrücklichen Aussage, die jede körperliche Heilung dazu macht, dass wir uns darauf verlassen können, dass Gott alle unsere Bedürfnisse stillt. Wenn dies bewiesen wird, wirkt es beruhigend auf alle möglichen Herausforderungen, der die Christliche Wissenschaft heute gegenübersteht.
Ich will dazu ein Beispiel geben. Vor ungefähr zwei Jahren hat mich eine Frau angerufen und gesagt, sie hätte Knoten in der Brust. Die Schmerzen und die Beschwerden seien so intensiv, dass sie Probleme hätte, zur Arbeit zu gehen. Ich sah in ihrer Bitte um Hilfe einen Ruf danach, die Fraulichkeit und die Reinheit der Weiblichkeit zu verteidigen, geistige Eigenschaften, die dieser Frau und allen Frauen zu eigen sind. Vererbung spielte auch eine Rolle — ihre Großmutter war an den gleichen Symptomen verstorben. Was also zerstört werden musste, war der falsche Anspruch, dass eine Krankheit von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden könnte. Gemeinsam bekräftigten diese Frau und ich, dass jede Quelle von Irritation durch ungelöste Beziehungen, anhaltender Verbitterung, richtig gestellt und alle Irritation gelöst werden konnte. Ich erkannte, dass nichts wachsen konnte, was Gott, das Gute, nicht gepflanzt hatte. Eddys Aussagen über Gott — „Dein Reich ist gekommen“ und „Du bist immer gegenwärtig“, in ihrer geistigen Auslegung des Gebets des Herm (WuG, S. 16-17) — wurden zur Grundlage einer starken, gebetvollen Verteidigung für diese Frau. Nichts Böses konnte da eindringen, wo Gott die einzige Gegenwart ist. Ihre Angst machte Platz für Dankbarkeit für ihre reine, makellose Beziehung zu Gott, der göttlichen Liebe. Als sie erkannte, dass sie nie von etwas anderem als von Gott berührt werden konnte, verschwanden die Knoten und der Schmerz. Es hatte einen großen Bedarf gegeben, zu reinigen und zu bandagieren, aber der Bereich heilte vollständig ab. Sie sehen also, wie eine mentale Veränderung, die durch Gebet herbeigeführt wurde – durch die Erkenntnis, dass Gesundheit und Harmonie von Gemüt, nicht von Materie ausgehen, – sich in einer körperlichen Veränderung, einer physischen Vervollkommnung und Regeneration manifestiert.
In dem heilenden Gedicht, das „Zufriedenheit“ heißt, bittet Mary Baker Eddy uns, uns eine Welt vorzustellen, in der wir akzeptieren, dass die göttliche Liebe alle unsere Bedürfnisse stillt. Zufriedenheit ist ein Zustand, in dem alle unsere Erwartungen oder Bedürfnisse gestillt sind. Mir gefällt der letzte Vers am besten, der so lautet:
Die Zeiten gehen,
Gott bleibt bestehn,
in Herrlichkeit! In Ihm stets find,
oh Gotteskind,
Zufriedenheit, (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Lied 160)
Danach sehnen sich die Menschen. Nach dem Gefühl, dass sich jemand um sie kümmert, und nach Zufriedenheit.
Alle Gier, alle Bosheit, aller Neid, alle Krankheit — Böses jeglicher Art — verlieren alle Kraft, wenn wir anerkennen, dass alle unsere Bedürfnisse ständig durch die göttliche Liebe erfüllt werden — jetzt und zu allen Zeiten.
Das ist die Grundlage von Gebet, nicht wahr? Entschieden zu bekräftigen, dass Gott, unser göttliches Prinzip, unaufhörlich alle unsere Bedürfnisse stillt — und dann vertrauensvoll zu erwarten, wie diese metaphysische Tatsache sich auf praktische Weise in unserem Leben ausdrückt.
Ja, und deshalb ist dies die Grundlage für alles Heilen, alle Berichtigung und alle Harmonie. Alle Gier, alle Bosheit, aller Neid, alle Krankheit — Böses jeglicher Art — verlieren alle Kraft, wenn wir anerkennen, dass alle unsere Bedürfnisse ständig durch die göttliche Liebe erfüllt werden — jetzt und zu allen Zeiten.
