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Titelartikel

Geschenke der Liebe

Aus der Dezember 2013-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Original in Portugiesisch

Auszug aus einer Radiosendung des portugiesischen HeroldCelebre o Natal todos os dias!“ [Jeden Tag Weihnachten feiern].


Vor ein paar Jahren, als ich Sonntagsschullehrerin war, fragte ich meine jungen Schüler einmal, was ihnen denn Weihnachten bedeute. Einstimmig antworteten sie, dass es zu Weihnachten Geschenke gibt.

Als Nächstes fragte ich die Klasse: „Wessen Geburt feiern wir zu Weihnachten?“ Da ich keine Antwort bekam, fragte ich nochmals, bis jemand schließlich sagte: Jesus! Dann erzählte ich ihnen die Weihnachtsgeschichte aus den Evangelien und erwähnte, dass da Weise kamen und dem Jesuskind Geschenke brachten. Die Kinder wollten dann wissen, was für Geschenke sie Jesus machen könnten. Und ich erklärte ihnen, dass Jesus zwar vor vielen Jahren gelebt hat, doch das schönste Geschenk, das wir einem anderen machen können, sei, dass wir unsere Gedanken rein halten – damit sie selbstlos, liebevoll und gut sind. Wenn wir unsere Freunde in der Schule gut behandeln, in der Mittagspause freundlich miteinander umgehen, wenn wir der Mama im Haus helfen, mit unseren Geschwistern geduldig sind und auf Mama und Papa hören, dann bringen wir den Christus zum Ausdruck, den Geist der göttlichen Liebe, den Jesus kundtat, und das ist das schönste Geschenk, das wir jemandem machen können.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt, dass Jesus „uneingeschränkt mit dem Christus, dem göttlichen Geist, ausgestattet war“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 30). Jesus zeigte uns durch sein heilendes Wirken und seine Lehren, dass Christus, Wahrheit, ewig ist und schon immer im individuellen Bewusstsein existiert hat.

Jeden Sonntag in jenem Dezember ermunterte ich meine Sonntagsschüler, mir über die Christus-Eigenschaften zu berichten, die sie ausdrückten, und über das Gute, das sie während der Woche getan hatten. So lernten sie, dass Weihnachten mehr ist als nur der Austausch von materiellen Geschenken oder die Feier einer menschlichen Geburt.

Den Christus, den Geist der göttlichen Liebe, zum Ausdruck zu bringen ist das schönste Geschenk, das wir jemandem machen können. 

Für viele allerdings ist Weihnachten eine Zeit, wo man materielle Geschenke macht, und manchmal sogar eine traurige Zeit. Da sind Menschen, die keine Familie in der Nähe haben oder nicht die Mittel haben, um Geschenke zu kaufen, oder die zu Weihnachten nicht das Geschenk bekommen haben, das sie, wie sie meinen, verdient hätten. Doch eine Erfahrung vor einiger Zeit hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, zu erkennen, dass der Christus immer gegenwärtig ist. Der Christus vertreibt Entmutigung, Einsamkeit und alle Begrenzungen des menschlichen Denkens, die uns davon abhalten, für die geistigen Gaben dankbar zu sein, die wir in unserem Leben schon besitzen – für all das Gute, das Gott uns gibt. Dankbarkeit zu pflegen ist wichtig, denn es öffnet uns die Tür zu mehr Gutem.

Früher habe ich Weihnachten immer bei meinen Eltern gefeiert. Meine fünf Geschwister und ich kamen, jeder mit seiner eigenen Familie, dort zusammen. Die, die am weitesten entfernt lebten, hatten eine Anreise von gut 500 Kilometern. Es war immer eine Freude, wenn jeder dann mit Ehepartner, Kindern und Enkeln ankam.

Doch in einem Jahr fehlte mein jüngster Bruder bei unseren Weihnachtsfestlichkeiten. Wir wurden freudig mit einer Umarmung von unserem Vater und mit Tränen von unserer Mutter empfangen, die pausenlos weinen konnte, wenn eines ihrer Kinder nicht da war. Das hat unserer Freude oft einen Dämpfer versetzt. Meine Mutter hatte das schon immer gemacht, und mir wurde klar, dass es Zeit war, ihr zu helfen, diesem Verhalten ein Ende zu bereiten.

Nach dem Lesen der christlich-wissenschaftlichen Bibellektion mit meiner Mutter und gemeinsamem Gebet am nächsten Morgen fragte ich sie, ob sie nicht glücklich über die fünf Familien sei, die sie umgaben. Ich sagte ihr, dass unsere ganze Familie trotz der Entfernung voneinander intakt sei, weil wir alle durch die gegenseitige Liebe, Freude und ein Gefühl von Brüderlichkeit miteinander verbunden waren. Die Freude, die uns diese Erkenntnis brachte, war spürbar.

Brüderliche Liebe, Freude und Dankbarkeit sind unschätzbare Geschenke, die dauerhaft sind und sich nie aufbrauchen.

Mit viel Liebe machte ich ihr klar, dass unser Weihnachten durch ihre Traurigkeit beeinträchtigt wurde. Ich bat sie: „Bitte, Mamilein, schenke uns dein Lächeln. Schenke uns deine Dankbarkeit für die fünf Kinder, die gesund und glücklich angekommen sind. Wichtig ist jetzt doch der christliche Geist der Liebe und des Wohlwollens.“ Sie verstand, was ich meinte, wischte die Tränen fort und riss sich zusammen.

Im Jahr darauf ging ich an Weihnachten mit ihr zu einer Nachbarin, die auch Tränen vergoss, weil eines ihrer Kinder bei den Feiern zum Jahresende nicht bei der Familie sein würde. Ich war überrascht, mit welcher Überzeugung meine Mutter zu ihr davon sprach, wie wichtig es ist, für die Kinder, die gekommen waren, Freude zum Ausdruck zu bringen, denn sie verdienten ihr Lächeln.

Von da an begrüßte meine Mutter uns bei unserer Zusammenkunft zu Weihnachten und verkündete immer, dass sie sich über die Kinder, die da waren, freute und Verständnis für die hatte, die es nicht schaffen konnten. Sie war frei von dem Glauben, dass unsere Familieneinheit von unserer persönlichen Anwesenheit abhängt, weil sie verstehen gelernt hatte, dass wir immer in Christus miteinander vereint sind, im Geist der göttlichen Liebe,
die die ganze Welt umfasst.

Einige Menschen sind daran interessiert, zu Weihnachten teure Geschenke zu bekommen, und manchmal wird eine Umarmung ohne ein hübsch verpacktes Geschenk als wertlos angesehen. Aber das Geschenk brüderlicher Liebe, Freude und Dankbarkeit bleibt für immer. Es sind unschätzbare Geschenke, die aus dem „großen Herzen Christi“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 568) kommen und sich nie aufbrauchen.

Wenn wir dieses Schenken pflegen, segnen wir andere und feiern an jedem Tag des Jahres Weihnachten.

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