Nur wenige Monate nachdem ich die Christliche Wissenschaft zu studieren begann, reiste ich im Mai 1993 nach China, um eine Cousine zu besuchen, die dort lebte.
Mein Aufenthalt war für 20 Tage geplant, doch um den dritten Tag wurde mir schwindlig und übel. Da ich meine Reise auskosten wollte, bemühte ich mich ruhig zu bleiben und die Besichtigungen fortzuführen, obwohl ich mich nicht wohlfühlte. Doch im Laufe der Tage wurden die Beschwerden schlimmer und machten es mir unmöglich, meinen Aufenthalt in China zu genießen.
Ich stand am Beginn meines Studiums der Christlichen Wissenschaft und beschloss, wieder nach Hause zu fahren, um mein Verständnis der Christlichen Wissenschaft zu vertiefen und Heilung durch Gebet zu finden. Meine Cousine verstand meine Entscheidung, doch sie bat mich, einen Arzt aufzusuchen, bevor ich den 25‑stündigen Heimweg antrete. Ich stimmte zu. Der Arzt sagte, ich hätte eine Innenohrentzündung und verschrieb mir Medikamente. Meine Cousine drängte mich, die Medikamente einzunehmen, damit ich bleiben und den Rest meines Aufenthalts in China genießen könne. Doch ich erklärte ihr nochmals meine Entscheidung, mich auf metaphysische Behandlung zu verlassen.
Wir kamen zu einem Einvernehmen und nur zehn Tage nach meiner Ankunft in China kehrte ich nach Brasilien zurück. Zuhause angekommen bat ich sofort eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft, mir durch Gebet zu helfen. Ich erinnere mich lebhaft an die Ruhe und Zuversicht der Praktikerin. Diese waren so groß, dass ich, der ich neu in der Christlichen Wissenschaft war, völlig gewiss war, dass ich mich allein auf Gebet verlassen konnte und die Medikamente zur Linderung der Symptome nicht einnehmen musste.
Ich, der ich neu in der Christlichen Wissenschaft war, war völlig gewiss, dass ich mich allein auf Gebet verlassen konnte.
Die Praktikerin und ich beteten mit einigen Textstellen aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy wie dieser: „Experimente haben die Tatsache bestätigt, dass Gemüt den Körper nicht nur in einem Fall, sondern in jedem Fall regiert.“ (S. 162) Die Praktikerin stellte heraus, dass keine sogenannte Krankheit jenseits von Gottes Gesetz, dem Gesetz von Gesundheit und Harmonie, dem einzigen Gesetz, dem ich unterworfen bin, bestehen kann, da Gott immer die Herrschaft hat und Seine Gesetze des Guten mich und die gesamte Schöpfung regieren. Sie stellte außerdem fest, dass Gott das allhörende, allwissende Gemüt ist und ich in meinen Gebeten Gott nicht bitten muss, mich zu heilen, da Er weiß, was wir benötigen. Ich betete nicht darum, einen kranken Körper zu verändern, sondern erkannte an, dass Gesundheit nie aufgehört hatte, mein rechtmäßiger Zustand als Gottes Kind zu sein, geschaffen zu Seinem geistigen Bild und Gleichnis.
Es hat mir sehr geholfen, mit den folgenden beiden Versen aus den Psalmen in der Bibel zu beten: „Herr, mein Fels, meine Burg, mein Erretter“ (Psalm 18:3) und „Er zog mich aus der grausigen Grube und aus dem Schlamm und stellte meine Füße auf einen Felsen, damit ich sicher treten kann“ (Psalm 40:3). Ich fühlte mich etwas unsicher, dass ich wegen des Schwindels wieder die Balance verlieren könnte. Deshalb war es wichtig für mich zu verstehen, dass „der Herr mein Fels“ ist. Ein Stein ist stabil. Ich verstand, dass mir als Gottes Widerspiegelung niemals Gesundheit, Harmonie oder Balance fehlen könnten, weil Gottes vollkommenes, harmonisches und ausbalanciertes Wesen beständig und unveränderlich ist. Ich erkannte auch, dass keine materiellen Beschwerden uns berühren können, da wir eins sind mit Gott und als Seine vollkommene Idee in Gott leben. In diesen geistigen Wahrheiten fand ich Ruhe und freute mich an ihnen.
Im Laufe der Tage wuchs mein geistiges Verständnis und die Momente, in denen mir schwindlig und übel war, wurden weniger. Nach etwa einem Monat waren die Symptome völlig verschwunden und traten nicht wieder auf.
Wie wichtig ist es doch zu wissen, dass Gott uns immer beschützt und absolut nichts uns Schaden zufügen kann!
Porto Alegre
