In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift legt Mary Baker Eddy Ideen dar, die sie in der Bibel gefunden hat. Eine davon besagt, dass Krankheit „Irrtum“ ist. Mit Bezug auf Jesu Gleichnis vom Unkraut und vom Weizen, wo das Vergängliche vom Dauerhaften getrennt wird (siehe Matthäus 13), definiert sie Unkraut als „Sterblichkeit; Irrtum; Sünde; Krankheit; Leiden; Tod“ (S. 595).
Doch wie kann man behaupten, dass Krankheit Irrtum sei? Da Gott das vollkommene, unendliche Gute ist, ist alles Ihm Unähnliche unrechtmäßig und falsch. Schon der Gedanke an Krankheit ist grundlegend fehlerhaft, unnatürlich und irrig, da dieser Gedanke annimmt, Krankheit sei legitim und wirklich. Das menschliche Gemüt – nicht Gott, das göttliche Gemüt, – kennt anscheinend Krankheit. Krankheit sieht zwar aus und fühlt sich an wie eine menschliche „Wirklichkeit“ – und wer Krankheit erlebt, verdient auch alles Mitgefühl –, doch wir meistern Krankheit in dem Maße, wie wir erkennen, dass sie nur eine falsche Sichtweise ist, die man weder fürchten noch nachempfinden muss. Und so zeigen wir das höchste Mitgefühl. Jesus veranschaulichte das durch das Heilen von Krankheit und Sünde.
Dem herkömmlichen Denken zufolge wird Krankheit nicht unbedingt als falsch betrachtet, sondern einfach als normaler Teil biologischen Lebens. Die Christliche Wissenschaft lehrt, dass das wahre Leben eines jeden von uns der Ausdruck oder die Widerspiegelung Gottes, des göttlichen Lebens, des unendlichen Geistes, ist und dass Gottes Wille für Seine gesamte Schöpfung ausschließlich Harmonie ist. Dieses Wissen verleiht uns den moralischen Mut, Furcht weder zu akzeptieren noch uns einer Krankheit zu überlassen, sondern ihr mental mit moralischer Autorität entgegenzutreten und gegen sie aufzubegehren. Dieser gedankliche Protest, eine Form von Gebet, verhindert und heilt Krankheit.
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