Ein lang ersehnter Urlaub stand bevor. Alles war organisiert, nur der Garten musste noch für meine Abwesenheit vorbereitet werden. Leider hatte sich in den zurückliegenden Tagen und Wochen eine längere Trockenheit eingestellt. Also packte ich den Regner und die Schaltuhr aus. In brütender Hitze verlegte ich die Schläuche und testete am Abend mein Bewässerungssystem. Alles lief wunschgemäß und meiner Abreise stand nichts mehr im Weg.
Am nächsten Morgen empfingen mich statt des gewohnten Sonnenscheins dunkle Wolken, aus denen es kraftvoll regnete. Oh! War die ganze Mühe nun umsonst? Nein. Ich hatte alles vorbereitet, damit es meinen Pflanzen auch ohne mein unmittelbares Zutun und Eingreifen gut gehen konnte. Dabei hatte mich nicht die Furcht getrieben, sondern ich wollte tun, „was unter den gegebenen Umständen dem Rechten am nächsten kommt“, wie die Gründerin des Herold, Mary Baker Eddy, es in Vermischte Schriften 1883 1896 (S. 288) ausdrückt. Dort spricht sie über die Weisheit bei menschlichen Handlungen und stellt in Aussicht, dass diese Weisheit „von da aus … das unbedingt Rechte [vollbringt]“.
Ich habe diesen Satz vom ersten Lesen an geliebt. Natürlich erwarte ich immer und für jede Situation, dass ich nichts als Gottes umfassende Liebe und Fürsorge für jedes Seiner Geschöpfe erkennen und erleben werde. Und doch erscheint es mitunter weise, gewappnet zu sein und einem potenziell ungünstigen Verlauf der Dinge vorzubeugen, ohne deshalb Chaos und Desaster zu erwarten. Wir können vielleicht nicht immer alle Angriffsflächen für Störungen völlig ausschließen. Doch wir können immer das tun, „was unter den gegebenen Umständen dem Rechten am nächsten kommt“. Und damit sind wir immer auf der sicheren Seite, weil dieses Bestreben ein Ausdruck der Intelligenz und Weisheit des göttlichen Gemüts ist − und diese „das unbedingt Rechte“ mit sich bringen.
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