Ich gehe zur Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft, seit ich vier bin, und ich habe durch die Christliche Wissenschaft schon einige Heilungen erlebt. Ich wohne mit meiner Mutter in Frankfurt am Main.
Vor ungefähr drei Jahren, als ich in der neunten Klasse war, musste jeder Schüler ein Praktikum bei einer Firma oder in einem Betrieb machen. Um einen guten Platz zu finden, sollten wir schon ein Jahr vorher anfangen Bewerbungen zu schreiben. Ich bewarb mich bei mehreren Firmen, die mich interessierten, aber alle meine Bewerbungen wurden entweder ignoriert oder abgesagt. Für mich war das eine große Enttäuschung, weil ich mich in der Schule angestrengt hatte und dachte, meine Bewerbungen wären gut. Nach kurzer Zeit hatten alle meine Freunde Praktikumsplätze gefunden.
Bis zu den Herbstferien sollten wir eine Zusage für einen Praktikumsplatz haben. Ich schrieb weiter Bewerbungen, aber am letzten Tag vor den Ferien war ich der einzige Schüler in meiner Klasse, der keinen Platz hatte. Für Schüler, die keinen Platz finden, hält die Schule Plätze in Bäckereien, Metzgereien und ähnlichen Betrieben bereit. Aber da mich diese Arbeit nicht interessierte und ich die drei Wochen meines Praktikums nicht beim Metzger oder in einer Bäckerei verbringen wollte, war das keine Option für mich. Alle meine Freunde hatten Plätze, die ihren Interessen entsprachen.
Das alles erschien mir sehr unfair und ich hatte schon fast aufgegeben. Als unsere Lehrerin uns im Unterricht fragte, wer schon einen Platz hätte, meldete sich die ganze Klasse außer mir. Ich versuchte ihr zu erklären, dass ich schon fast 20 Bewerbungen geschrieben hatte, aber ich glaube, sie nahm mich nicht wirklich ernst.
Als ich in den Ferien meine Oma besuchte, schlug sie vor, dass wir uns an einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft um Hilfe wenden. Ich schrieb eine E-Mail an einen Praktiker und kurze Zeit später kam eine Antwort mit dem Versprechen, dass er für mich beten würde.
Ich konnte auf Gottes Anweisungen hören, da Er mich führt.
Meine Oma und ich beteten auch zusammen. Sie sagte mir, dass vor Gott alle gleich sind und niemand bevorzugt wird. In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift schrieb Mary Baker Eddy: „Liebe ist unparteiisch und universal in ihrer Anwendbarkeit und in ihren Gaben.“ (S. 13) Zusammen lasen wir in Wissenschaft und Gesundheit und in der Bibel darüber, wie Gottes Kinder gleich sind und unbegrenzten Zugang zu Gottes Liebe und Hilfe haben. Dieser Gedanke ermutigte mich.
Eine Stelle aus der Bibel ist mir besonders in Erinnerung geblieben: „Ich habe ihn erweckt in Gerechtigkeit, und alle seine Wege will ich eben machen.“ (Jesaja 45:13). Ich hatte mich eigentlich auf das Praktikum gefreut, weil ich gehofft hatte, die drei Wochen an einem interessanten Arbeitsplatz zu verbringen und etwas über das Arbeitsleben zu lernen. Diese Worte versicherten mir, dass ich auf Gottes Anweisungen hören konnte, da Er mich führt.
Wenige Tage zuvor hatte ich den Vater eines Freundes gefragt, ob er für mich einen Platz in der Firma, in der er arbeitet, finden könnte. Er hatte es versucht, aber nichts gefunden. Er hatte mir jedoch versprochen, es noch einmal zu versuchen. Nur wenige Stunden nachdem ich dem Praktiker die E-Mail geschickt hatte und meine Oma und ich angefangen hatten zu beten, bekam ich die Nachricht von meiner Mutter: Der Vater meines Freundes hatte einen Platz für mich gefunden!
Ich verbrachte mein Praktikum in einem Labor in der Qualitätskontrolle der Firma. Ich durfte einige interessante Experimente durchführen und ich lernte eine Menge über Biologie, was mir später im Unterricht einen Vorteil verschaffte. Mein Arbeitsplatz war nicht weit weg von zu Hause und ich konnte jeden Morgen mit dem Fahrrad hinfahren. Viele meiner Freunde kamen erst spät abends erschöpft nach Hause, während ich schon am frühen Nachmittag gehen durfte und somit auch Freizeit hatte. Nach wenigen Tagen wurde ich schon fast wie ein Assistent behandelt und konnte den Angestellten richtig helfen und ihnen die Arbeit erleichtern. Meine Kollegen waren sehr nett und ich hatte eine tolle Zeit. Am Ende bekam ich eine Eins für den zehn Seiten langen Bericht, den wir schreiben mussten.
Diese wundervolle Erfahrung zeigte mir, dass mit Gott nichts unmöglich ist. Er hält den richtigen Platz für alle Seine Kinder bereit. In der Bibel steht: „Ich erkenne, dass du alles vermagst, und nichts, was du dir vorgenommen hast, ist dir zu schwer.“ (Hiob 42:2) Es war schön zu sehen, dass man die Christliche Wissenschaft bei allen möglichen Problemen im Leben anwenden kann, sogar bei Problemen wie diesem. Ich bin auch meiner Oma sehr dankbar, weil sie sehr viel Erfahrung mit der Christlichen Wissenschaft hat und immer bereit ist mir zu helfen, meine Fragen zu beantworten und mir mehr über die Christliche Wissenschaft beizubringen.
Insgesamt hat diese Erfahrung mein Vertrauen in Gottes Hilfe gestärkt.
Ich bin Malvins Großmutter. Als ich hörte, dass er der Einzige in seiner Klasse war, der keinen Praktikumsplatz gefunden hatte, war ich zuerst schockiert und ärgerlich. Ich dachte, diese Situation sei sehr unfair, denn Malvin ist ein sehr guter Schüler. Aber mir wurde schnell klar, dass Ärger nichts heilt, und ich habe mich im Gebet an Gott gewandt. Ich erinnerte mich an Mary Baker Eddys Worte im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit: „Liebe ist unparteiisch und universal in ihrer Anwendbarkeit und in ihren Gaben.“
Ich muss hier erwähnen, dass alle Schüler ein Foto mit ihrer Bewerbung einsenden mussten. Mein Enkel sieht etwas anders aus als alle seine Klassenkameraden: Er ist halb-afrikanisch und trug damals eine sehr ungewöhnliche Frisur. Ich fragte mich, ob die Leute wohl Vorurteile gegen ihn hegten, als sie sein Foto sahen. Aber diese Erklärung, dass Liebe „unparteiisch und universal“ ist, macht es ganz klar, dass Gott alle Seine Kinder gleich lieb hat, egal was für eine Hautfarbe oder Frisur sie haben.
Ich habe mit Malvin über diese Gedanken gesprochen und wir haben uns gefreut, dass wir alle von unserem himmlischen Vater-Mutter Gott geliebt und versorgt werden. Ich war dann sehr dankbar für den interessanten Praktikumsplatz, den er nach unserem gemeinsamen Gebet erhalten hat. Wir sind so dankbar, dass man die Christliche Wissenschaft auf jedes Problem anwenden kann.