Die Erfahrung, von der ich hier berichten möchte, trug sich zu, kurz nachdem ich damit begonnen hatte, mich intensiv mit der Christlichen Wissenschaft zu befassen.
Meine Mutter, die seinerzeit schon Mitglied einer Zweigkirche Christi, Wissenschaftler, in unserer Stadt war, hatte mir oft dabei geholfen, meine Schwierigkeiten zu überwinden, indem sie für mich betete. Ich verspürte aber das Bedürfnis, mir die Wirksamkeit von Gebet selbst zu beweisen, und das anzuwenden, was ich bei meinem Studium der Christlichen Wissenschaft lernte.
Ich hatte als Lehrerin im öffentlichen Schuldienst gearbeitet und war die letzten Jahre bis zu meiner Pensionierung in einer Nebenstelle der Schulbehörde tätig, die sich ganz in der Nähe meiner Wohnung befand. Eines Tages musste ich auf die Hauptstelle, um mir dort eine Bescheinigung über meine Dienstjahre ausstellen zu lassen, damit ich eine Rente beantragen konnte. Da ich vollzeitbeschäftigt war, bat ich meinen Vorgesetzten, mir den Nachmittag freinehmen zu dürfen, und er willigte ein.
Ich verließ das Büro am frühen Nachmittag, so gegen 14 Uhr. Die Hauptstelle des Schulamts befand sich ziemlich weit entfernt. Ich fuhr mit dem Bus und musste einmal umsteigen. Als ich ankam, gab es eine längere Wartezeit, ehe sich jemand meiner annehmen konnte. Aber zu guter Letzt waren alle meine Unterlagen gesichtet und die Dienstjahre wurden mir angerechnet.
Um 17 Uhr, zu Dienstschluss, verließ ich das Amt, sehr zufrieden mit dem Ergebnis meines Besuchs. Allerdings graute mir bei dem Gedanken, zur Hauptverkehrszeit in überfüllten Bussen den Heimweg antreten zu müssen. Als ich eine kurze Treppe hinunterlief, knickte ich plötzlich mit dem Fuß um und „landete“ auf dem Gehweg. Eine Passantin half mir auf. Ich bedankte mich bei ihr und rannte dann zum Bus, der sich gerade näherte. Die Bushaltestelle war gute 50 Meter entfernt und beim Laufen begann der Fuß zu schmerzen.
Im Bus fand ich einen Sitzplatz und ich fing an zu beten. Ich dankte Gott dafür, dass Er mich auf dem ganzen Weg gesegnet hatte – zum Beispiel in Bezug auf mein Anliegen, das gerade so wunderbar gelöst worden war. Ich wusste, dass nichts die göttliche Wahrheit daran hindern konnte, zum Ausdruck gebracht zu werden – das hatte ich ja schon den ganzen Tag über beweisen dürfen.
Als ich umsteigen musste, konnte ich allerdings nur mit Mühe auftreten. Ich betete weiter und bestand darauf, dass Unfälle und deren Folgen in Gottes Allgegenwart nicht vorkommen. Wir können nicht aus Gottes Gegenwart, die uns stets führt, herausfallen. In dem Moment vermittelten mir meine Gebete die Gewissheit, dass Gott mein Begleiter war und mich sicher nach Hause geleiten würde.
Ich versuchte, die Furcht, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte, abzuschütteln. Ich hielt daran fest, dass Gott mich geistig und vollkommen erschaffen hatte. Nichts konnte etwas an dieser Tatsache ändern oder die Freude darüber trüben, dass der Behördengang so harmonisch verlaufen war. Dieser harmonische Ausgang war ja das Resultat meiner Gebete gewesen, und als ich mir dies wieder ins Bewusstsein rief, beruhigte ich mich. Ein Gefühl völliger Gewissheit von der Allheit des Guten kam über mich und umgab mich wie ein warmer Mantel.
Von der Bushaltestelle aus bis nach Hause lagen noch drei Häuserblöcke Fußmarsch auf einer abschüssigen Straße vor mir. Als ich es geschafft hatte, dankte ich Gott und beschloss, meiner Familie gegenüber den Vorfall nicht zu erwähnen. Weil der Fuß stark geschwollen war, zog ich gleich meine Hausschuhe an, und die Schwellung fiel niemandem auf. Während ich das Abendbrot zubereitete, betete ich im Stillen weiter und lobte Gott. In jener Nacht schlief ich gut und als ich am andern Morgen aufwachte, war mein Fuß völlig in Ordnung – er tat weder weh, noch war er geschwollen. Überglücklich pries und dankte ich Gott für Seine Gnade.
Frohgemut ging ich dann die acht Häuserblöcke zur Arbeit. Diesen Weg legte ich viermal am Tag zurück, und der Fuß „äußerte keine Klagen“.
Wenn ich an diese schnelle Heilung zurückdenke, kommt mir der folgende Bibelvers in den Sinn: „Gott aber sei Dank, der uns allezeit den Sieg gibt in Christus ...“ (2. Korinther 2:14). Diese Erfahrung war ein Beweis für den Sieg des Geistes über die Materie.
Alcidema Franco Bueno Torres, São Paulo
