Ich danke Gott herzlich für die Inspiration, von einer körperlichen Heilung und einem Problem zu berichten, das durch wahre Nächstenliebe gelöst werden konnte.
Die körperliche Heilung trug sich 1998 in Soyo (Provinz Zaire, Angola) zu. Ich war von Luanda, wo ich als staatlicher Lehrer tätig war, in diese kleine Stadt versetzt worden. In Luanda hatte ich in der informellen Gruppe Christlicher Wissenschaftler von Hoji ya Henda, die heute Zweite Kirche Christi, Wissenschaftler, Luanda ist, Sonntagsschulunterricht gegeben.
Eines Nachts wachte ich mit Schmerzen in der Brust auf und konnte kaum atmen. Es gelang mir auch nicht zu beten. In dem Augenblick fielen mir die freundlichen Worte ein, die die Sonntagsschüler mir bei meinem Abschied von Luanda mit auf den Weg gegeben hatten. Sie hatten gesagt, dass Gott uns segnet und geborgen hält. Ich spürte mich vollkommen von der Zärtlichkeit, Liebe und Reinheit dieser Kinder umfangen, und die geistigen Wahrheiten ihrer Worte berührten mich tief. Nach kurzer Zeit waren alle Symptome verschwunden und ich schlief in aller Ruhe wieder ein. Ich habe nie wieder mit solchen Symptomen zu tun gehabt.
Die zweite Erfahrung trug sich im September des vergangenen Jahres zu, als ich in Südafrika war. Ich war in einem Hotel abgestiegen und konnte eines Morgens meinen Pass nicht mehr finden. Eine sorgfältige Suche in meinem Zimmer ergab, dass er nicht da war. Ich konnte mir nicht erklären, wie der Pass verschwunden sein könnte.
Ich wandte mein Denken sofort Gott zu und wies aggressive mentale Suggestionen zurück, die mir einreden wollten, dass das enorme Konsequenzen haben würde, denn ich war fünf Stunden vom nächsten angolanischen Konsulat entfernt, mein Englisch ist nicht sehr gut, und ich brauchte den Pass ständig, zum Beispiel, um Geld zu wechseln. Ein weiteres Argument war, dass einige junge Leute, die ich am Tag davor in einem Restaurant kennengelernt hatte und die sehr nett gewesen waren, den Pass gestohlen haben könnten. Nachdem ich gebetet und somit mein Denken beruhigt hatte, informierte ich die Angestellten an der Rezeption darüber, was passiert war. Die Nachricht verbreitete sich schnell unter den anderen Hotelgästen. Mary Baker Eddy versichert uns jedoch in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Das ruhige und erhobene Denken oder das geistige Erfassen hat Frieden“ (S. 506).
Als die anderen Gäste sich über die Situation erkundigten, antwortete ich liebevoll, dass jedes Problem eine Lösung hat und dass mir nichts meinen Frieden nehmen kann.
Wodurch hatte ich so viel Sicherheit, Ruhe und Klarheit? Das kam von meinem Gebet auf der Grundlage eines geistigen Verständnisses, wie wir es in der Christlichen Wissenschaft lernen. Ich strebte von ganzem Herzen danach, dem südafrikanischen Volk mit Liebe zu begegnen. Ich war absolut davon überzeugt, dass alle Menschen in meiner Umgebung Kinder Gottes waren, also meine Brüder und Schwestern. Dadurch erkannte ich, dass es keinem von ihnen möglich sein war, meinen Pass oder sonst etwas unerlaubt an sich zu nehmen, denn Gott hat uns alle nach Seinem Ebenbild geschaffen, und daher bringen wir alle die Natur des göttlichen Prinzips, der göttlichen Wahrheit und der göttlichen Liebe zum Ausdruck. Durch diese Überlegung wurde jede Möglichkeit verneint, dass ich Ressentiments gegen die Person hegen konnte, die diesen Diebstahl begangen hatte. Ich war mit einem tiefen Gefühl der Güte erfüllt und mein Herz floss über mit Liebe. Diese Überlegungen – die mir halfen, so wunderbar ruhig zu sein – gründeten sich auf zwei Bibelgeschichten, die mir in dieser Situation einfielen.
Bei der ersten ging es um den Propheten Elisa, der durch sein Gebet zu Gott vor einem Angriff der syrischen Armee beschützt war. Es gelang ihm, sie gefangen zu nehmen und nach Samarien zu bringen (siehe 2. Könige 6:8–23). Dort fragte ihn der König von Israel, ob er sie töten solle. Der Prophet trug dem König auf, ihnen etwas zu essen und zu trinken zu geben und sie nach Syrien zurückzuschicken, und genau das passierte auch. Und „seitdem kamen streifende Rotten der Syrer nicht mehr ins Land Israel“. Elisa erkannte wahrscheinlich die wahre Unschuld dieser gefangenen Soldaten, die doch Gottes Kinder waren. Ich beschloss, keine Rache gegen die Person zu üben, die meinen Pass gestohlen hatte, sondern dankbar und liebevoll zu reagieren, wenn ich ihn zurückbekam.
Die zweite Bibelgeschichte handelt von dem Propheten Elia, der die Propheten Baals tötete und dem Volk zu der Erkenntnis verhalf: „Der Herr ist Gott“ (siehe 1. Könige 18:17–40). Am Anfang dieser Geschichte fragt Elia das Volk: „Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten?“ Ich gelangte zu der Überzeugung, dass der Gott, auf den ich vertraute, der einzige Gott, die göttliche Liebe, erhaben ist und dass Seine Macht die sogenannten Götter der sterblichen Vorstellung zerstört, die behaupten, dass Seine Kinder Diebe und Verbrecher sein können. Gott schuf alle Seine Kinder nach dem Ebenbild der Liebe – rein, vollständig, ehrlich. Die Liebe, die mich geborgen hält, hält alle Menschen geborgen, und die Liebe, die mich erhält, erhält alle Menschen. Daher kann ein Gotteskind ein anderes weder bestehlen noch schädigen. Ich war völlig davon überzeugt, dass Liebe den Irrtum überwinden würde.
Auf der Grundlage dieser Überlegungen schlief ich tief und fest. Am folgenden Morgen rief ich eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft an und bat sie, mir durch Gebet zu helfen. Als ich am Ende des Tages von der Universität, wo ich Forschungsuntersuchungen an Süßkartoffeln durchführte, zurück ins Hotel kam, lief mir die Frau von der Rezeption freudig mit meinem Pass in der Hand entgegen und sagte mir, die Putzfrau habe ihn unter dem Bett gefunden. Ich stellte diese Aussage nicht in Frage, obwohl ich wusste, dass ich unterm Bett nachgesehen hatte. Ich dankte nur Gott von ganzem Herzen.
Eine Woche später zog ich in eine von der Universität gemietete Wohnung, wo ich bis Ende November wohnte. In der Zeit hatte ich die Gelegenheit, das Hotel und die Angestellten zu besuchen. Angeregt durch die Liebe, die ich zu ihnen allen spürte, behandelte ich sie alle ausnahmslos liebevoll wie meine Brüder und Schwestern.
Wie gut ist es doch zu wissen, dass Gott Liebe ist. In Wissenschaft und Gesundheit steht: „Das lebenswichtige Element der Christlichen Wissenschaft, ihr Herz und ihre Seele, ist Liebe“ (S. 113). Es ist wundervoll, diese erhabene Wahrheit in unserem Alltag zu wissen und zu beweisen.
Francisco Afonso, Uige
