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Ich bin gern Mutter

Aus der Mai 2016-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Original in Spanisch


Als ich 17 war, fing ich an, mich einsam, enttäuscht und von allen verlassen zu fühlen. Ich dachte, mein Glück sei von anderen abhängig, von der Liebe, die sie mir schenken könnten. Gleichzeitig musste diese Liebe aber so perfekt sein, dass ich nicht enttäuscht sein würde. Ich füllte die Leere, die ich spürte, mit meiner Karriere als Sängerin.

Später heiratete ich, und die Möglichkeit, Kinder zu bekommen, erfüllte mich mit großer Angst. Ich glaubte, dass Kinder mich nicht glücklich machen könnten, sondern dass sie statt wahrer Freude die Belastung einer großen Verantwortung mit sich bringen und mir die Freiheit nehmen würden, meine beruflichen und privaten Ziele zu verfolgen.

Nachdem ich die Christliche Wissenschaft gefunden hatte, änderte sich meine Sichtweise vom Leben und von den anderen Menschen. Ich fing an zu erkennen, dass Gott uns sehr nah ist, dass Er immer gegenwärtig, liebevoll und vollkommen ist. Er ist mein wahrer Vater und meine wahre Mutter, die Quelle meiner Freude und der aller anderen Menschen. Daraufhin wandelten sich die Dinge in meinem Leben nach und nach zum Guten.

Ich wollte mein irriges Konzept über das Muttersein ändern. Durch Gebet verstand ich, dass Mutter zu sein bedeutet, mehr und mehr von derselben Liebe widerzuspiegeln, die Gott zu uns, Seinen Kindern, hat. Es war erforderlich, mein Ego abzuschalten, um zu verstehen, dass ich diesen Ausdruck Gottes von Natur aus widerspiegele.

In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy las ich folgenden Satz: „Liebe, das göttliche Prinzip, ist Vater und Mutter des Universums, einschließlich des Menschen“ (S. 256). Ich beschloss, nichts zu forcieren, sondern darauf zu vertrauen, dass die göttliche Liebe alles Gute für mich entfalten würde, wenn die Zeit dafür gekommen war. Ich vertraute darauf, dass ich Kinder haben würde, wenn ich bereit war, eine liebevolle Mutter zu sein, und keine Angst mehr hatte.

Mutter sein bedeutet, mehr und mehr von derselben Liebe widerzuspiegeln, die Gott zu uns, Seinen Kindern, hat.

Eines Tages fühlte ich mich bewogen, die vier Evangelien noch einmal zu lesen. Sie inspirierten mich sehr. Ich bewunderte besonders Marias Demut und Gottvertrauen, als sie die Engelsbotschaft annahm, dass sie die Mutter Jesu sein werde (siehe Lukas 1:26–38). Gott gab ihr den Mut, sich großen Herausforderungen zu stellen. So musste sie darauf vertrauen, dass ihr Verlobter Josef verstehen würde, dass sie völlig unschuldig und ohne Zutun eines Mannes schwanger geworden war; sie musste ihr Kind an einem äußerst ungewöhnlichen Ort und ohne den Beistand einer Hebamme oder sonstigen Person zur Welt bringen (siehe Lukas 2:7); und später musste sie mit Josef und Jesus nach Ägypten fliehen, um ihrem Kind das Leben zu retten (siehe Matthäus 2:13, 14). Mir wurde bewusst, dass Gott, wenn Er Maria geführt und durch diese Herausforderungen getragen hatte, auch bei mir sein würde. Daher musste ich mich nicht alleingelassen und mit einer Verantwortung belastet fühlen, der ich nicht gewachsen war. Diese Geschichte führte zu geistigem Wachstum und ich verstand, dass Gott Seine Absicht für mich ausführte.

Und als ich später feststellte, dass ich schwanger war, verspürte ich eine ganz besondere Freude und stützte mich vertrauensvoll auf die göttliche Liebe. Während der Schwangerschaft lernte ich, vollständig auf Gott zu vertrauen. Ich war weiter berufstätig und erfreute mich vollkommener Gesundheit, obwohl ich fünf bis sechs Stunden am Tag im Bus zur Arbeit und nach Hause fuhr.

Als die Zeit der Entbindung gekommen war, fuhr ich ins Krankenhaus, und sowie ich im Kreißsaal angekommen war, fing ich an zu beten, um die Furcht zu überwinden, was ganz und gar gelang. Ich vertraute völlig auf Gottes absolute Fürsorge. Die Ärzte sagten, dass ein Kaiserschnitt erforderlich sei. Ich betete weiter und fühlte mich ganz ruhig in der Gewissheit, dass nichts unser wahres geistiges Sein beeinträchtigen konnte, denn das Baby und ich waren im göttlichen Gemüt sicher geborgen und keinerlei materiellen Umständen ausgesetzt, die sich negativ auf uns auswirken könnten. Die Geburt ging problemlos vonstatten und ich war bald in der Lage, meinen Sohn in den Armen zu halten.

Als der Junge neun Monate alt war, konnte ich die Macht von Gebet in der Christlichen Wissenschaft erneut unter Beweis stellen. Ich bekam eine Grippe und das Kind wurde ebenfalls krank. Meine Familie bestand darauf, den Kleinen zum Arzt zu bringen, also stimmte ich zu, um sie zu beruhigen. Der Arzt verschrieb zur Vorsicht ein Antibiotikum, das ich dem Kind allerdings nie gab. Ich wusste, dass das nicht die Lösung für die Situation war. Ich fing an, Stellen aus Wissenschaft und Gesundheit zu lesen, konnte mich aber nicht so auf den Text konzentrieren wie sonst und spürte auch die Sicherheit nicht, die ich sonst immer hatte. Daher kaufte ich mir weitere christlich-wissenschaftliche Literatur – darunter den Herold der Christlichen Wissenschaft, denn ich erfuhr gern von den Erfahrungen anderer und freute mich zu lesen, wie andere Leute sich auf diese Wissenschaft gestützt hatten, um die verschiedensten Probleme zu lösen.

Als ich mehr Zeit damit verbrachte, diese Bücher und Zeitschriften über die Christliche Wissenschaft zu lesen und mit den darin enthaltenen Gedanken zu beten, nahmen die Symptome, die mich mehrere Tage lang belastet hatten, deutlich ab. Außerdem erlangte ich nach und nach das absolute Gottvertrauen wieder, das mir gefehlt hatte.

In der Zeit überstand mein Sohn einen Sturz aus dem Bett unverletzt. Mit absoluter Ruhe erkannte ich, dass mein Gebet mit bewirkt hatte, diesen göttlichen und unfehlbaren Schutz des Kindes zu ermöglichen. Mit großer Dankbarkeit Gott gegenüber betete ich weiter. 

Ich habe gelernt, vollkommen auf Gott zu vertrauen.

Die Probleme schienen aber nicht enden zu wollen, denn mein Sohn hatte keinen Appetit mehr. Erst war ich ganz verzweifelt, doch als ich betete, erlangte ich die Gewissheit, dass nichts meinem Kind die angemessene Stärkung vorenthalten kann. Eine Stunde später bot ich dem Kleinen etwas zu essen an und er aß es mit Freuden. Die Grippesymptome verschwanden ebenfalls vollständig.

Mary Baker Eddy schreibt: „Die Liebe einer Mutter kann sich von ihrem Kind nicht abwenden, weil die Mutterliebe Reinheit und Beständigkeit einschließt, die beide unsterblich sind. Deshalb besteht die mütterliche Liebe weiter – unter welchen Schwierigkeiten auch immer“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 60). Meine Vorstellung vom Muttersein hat sich vollständig verändert. Heute sehe ich mit Freuden, wie sehr ich mich ebenfalls verändert habe. Ich bin viel geduldiger, mitfühlender und großzügiger geworden. Ich habe jetzt zwei Kinder – die besten Geschenke, die ich je erhalten habe. Meiner Meinung nach gibt es keine stärkere menschliche Zuneigung als die Liebe eines Menschen zu seinen Kindern.

Mutter zu sein, hat mich zu geistigem Wachstum angeregt. Ich fühle mich abgerundeter, äußerst zufrieden und kompetent. Ich habe aufgehört, nur egoistisch für mich selbst zu leben, und stelle heute die Kinder in den Mittelpunkt. Sie bereichern mein Leben. Mutterschaft lässt geistige Eigenschaften, die wir zuvor nie erlebt haben, durch uns hindurch scheinen, indem wir selbstlose Liebe dadurch ausdrücken, dass wir andere umsorgen. Es ist unmöglich, enttäuscht zu sein, wenn wir eine so reine, unschuldige und wahre Liebe in unseren Kindern erkennen, dass wir durch das Gute und die Freude, die wir in ihnen sehen, ein größeres Verständnis von Gott, der göttlichen Liebe, erlangen.

Ich habe gelernt, Kinder aus tiefstem Herzen als die „Repräsentanten von Leben, Wahrheit und Liebe“ zu lieben, die sie wahrhaftig sind (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 582). Wenn ich meine Kinder in diesem Licht sehe, erkenne ich Gott und Seine Liebe besser, und ich kann sagen: „Wie lieblich bist Du, mein Herr!“

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