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Original im Internet

Für Kinder

Schau genauer hin

Aus der August 2017-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 1. August 2017 im Internet.
Übersetzt aus dem Christian Science Sentinel, Ausgabe 12. September 2016


Eines Morgens kam ein neues Mädchen in unsere Klasse. Sie hieß Rosie, war groß, hatte olivfarbene Haut und graue Augen. Wie der rothaarige und sommersprossige Jack sah sie anders aus als wir anderen. Deshalb fingen meine Freunde und ich an, sie zu hänseln.

Doch eine Person sah Rosie mit anderen Augen an als wir. Meine Mutter bemerkte, wie hübsch sie war. Das überraschte mich total! Aber meine Mutter war Künstlerin und kannte sich mit Schönheit aus.

Ihre Bemerkung rüttelte mich wach. Ich begriff, dass ich Dinge anders sehen musste, indem ich über das hinausging, was meine Augen sahen. Ich musste Rosie ganz neu betrachten − und mich auch −, nämlich geistiger.

In der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft hatte ich viele Verse aus der Bibel gelernt, die mir die richtige Richtung zeigten. Als ich betete und Gott um Hilfe bat, war ich nicht weiter überrascht, als mir diese Worte auf neue Weise klar wurden: „Als ich noch ein Kind war, redete ich, wie Kinder reden, dachte, wie Kinder denken, und urteilte, wie Kinder urteilen. Doch als Erwachsener habe ich abgelegt, was kindlich ist“ (1. Korinther 13:11, Neue Genfer Übersetzung). Dieser Vers half mir bei der Erkenntnis, dass ich die Verantwortung für meine Taten übernehmen und bereit sein musste, mich zu ändern. Das war möglich, indem ich darauf hörte, was Gott mir über die anderen Kinder in meiner Klasse sagte.

Als Nächstes dachte ich an das neunte Gebot. Dort heißt es, dass wir keine falsche Zeugenaussage über andere machen dürfen (siehe 2. Mose 20:16). Man darf also nichts über andere erfinden. Gehört dazu nicht auch, sich über sie lächerlich zu machen? Augen-, Haar- und Hautfarbe, wie wie gehen und sprechen, haben nichts mit dem zu tun, wer wir wirklich sind. Denn in Wahrheit sind wir Gottes Kinder, Seine Ideen, nicht materiell, sondern völlig geistig. Das, was uns also wirklich ausmacht, sind unsere Eigenschaften: Liebe, Freundlichkeit, Sanftmut, Freude. Diese Eigenschaften sind nicht mit den Augen sichtbar, doch wir können sie im Herzen fühlen, denn sie sind wirklich, geistig und ewig. Gott ist ihr Ursprung und Er drückt sie alle in jedem Seiner Kinder individuell und schön aus.

Eine wahre Zeugenaussage zu machen bedeutet, andere als Gottes Kinder zu sehen. Und alles, was Gott ist, sind Seine Kinder als Widerspiegelung ebenfalls. Das Kind der Wahrheit ist ehrlich. Das Kind der Liebe ist sanftmütig und weitherzig. Das Kind der Seele drückt Schönheit und Freude aus.

Ich verstand, dass ich der ganzen Klasse helfen konnte, wenn ich meine oberflächliche Sichtweise von jedem durch die Tatsachen der Seele ersetzte. Das würde mir helfen, sie so zu sehen, wie Gott sie sah.

Und wie konnte ich mich so sehen, wie Gott mich sah? Ich wusste, dass ich das auch machen musste, doch hatte ich ein schlechtes Gewissen wegen meines Verhaltens. Folgende Stelle munterte mich wieder auf: „[Die Liebe] verhält sich nicht taktlos“ (1. Korinther 13:5, Neue Genfer Übersetzung). Dieser Vers machte mir bewusst, dass Gott mich selbstlos und liebevoll gemacht hatte. Also spiegele ich das Gute wider! Es ist ein Teil von mir. Je mehr ich mich selbst so sah, desto einfacher war es, entsprechend zu handeln.

Ich beschloss, als Erstes wahre Zeugenaussagen zu machen. Und dann? Ich musste mir ein Herz fassen, doch dann erzählte ich meinen Freunden, dass ich Rosie in neuem Licht sah. Wir beschlossen, mit ihr zu spielen und zu essen. Keiner war mehr gemein zu ihr. Wir wurden Freunde.

Das war ein schönes Ende einer Geschichte, die nicht so gut anfing. In dem Jahr lernte ich nicht nur, netter zu meinen Klassenkameraden zu sein, sondern auch, wie wichtig es ist, andere nicht nach dem Augenschein zu beurteilen. Gott hilft uns, Leute mit anderen Augen zu betrachten und sie so zu sehen, wie sie wirklich sind.

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 1. August 2017 im Internet.
Übersetzt aus dem Christian Science Sentinel, Ausgabe 12. September 2016

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