Ich möchte aus zwei Gründen von einer wichtigen Heilung berichten: aus Dankbarkeit und um zu erzählen, was meiner Meinung nach das zügige Eintreten der Heilung bewirkt hat.
Mein Mann und ich besuchten übers Wochenende die Familie, um College- und Schulaufführungen unserer Enkel zu sehen und ins Musical zu gehen.
Als wir uns auf den Weg zum Musical machen wollten, lief unsere eine Hündin zur Hintertür hinaus. Sie wollte nur spielen, doch als ich eilig den Versuch unternahm, sie ins Haus zurückzubringen, rannte sie mich um, sodass ich mit dem Gesicht zuerst auf der Betonterrasse landete.
Meine Tochter kam sofort angelaufen und half mir auf. Wir schlossen die Hündin ins Haus ein und stiegen ins Auto. Mein Kinn war aufgeschlagen und der Kiefer war verrenkt. Ich konnte weder den Mund schließen noch die Zähne zusammenbeißen.
Mein Mann und ich saßen vorn und meine Tochter und eine Freundin, die ebenfalls Christliche Wissenschaftlerin ist, saßen hinten. Als wir losfuhren, sagte jemand liebevoll: „Wir können auch hierbleiben.“
Meine sofortige Reaktion war die feste Antwort: „Nein, wir fahren!“ Ich war absolut überzeugt, dass es richtig war, unseren Plänen zu folgen.
In den Wochen davor hatte ich intensiv über die Tatsache nachgedacht, dass das Universum vollständig ist, und verstand das zunehmend besser. Als göttliche und nicht materielle Schöpfung ist das Universum immer harmonisch und in perfekter Ordnung. Ich war durch das so mächtige Verständnis bewegt worden, dass Gott die Ursache, das Prinzip, dieser Ordnung ist. Und Gottes Universum schließt alle Seine Ideen ein, sodass jede Einzelheit göttlich und harmonisch regiert wird. Zum Beispiel sind die Umlaufbahnen von Mond, Sternen und Planeten Symbole für die Idee, dass sich alles genau da befindet, wo es hingehört.
Diese Klarheit im Gebet hatte mir das Gefühl vermittelt, dass nichts in diesem von Gott regierten Universum dem Zufall überlassen oder am falschen Platz ist. Diese Gebete halfen mir, von der Situation nicht aus der Bahn geworfen zu werden.
Da jeder Mensch augenblicklich Zugang zur geistigen Wahrheit hat, wenn er sich an Gott wendet, fühlte ich mich getröstet und beschützt. Ich konnte die Macht des Christus, der wahren Idee Gottes, spüren – und das, was Mary Baker Eddy die immerwährende göttliche Gegenwart nennt (siehe Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 192). Für mich war es ein Hauch von dem, was die Jünger vom Heiligen Geist empfunden haben müssen, als sie die Macht und Gegenwart Gottes, des Guten, erlebten. Wenn wir bereit sind, ihn zu empfangen, kommt er zu jedem von uns.
Auf der dreiviertelstündigen Fahrt zum Theater waren alle still. Ich spürte die wundervolle Unterstützung der anderen. Als wir ankamen, merkte ich, wie sich mein Denken sanft vom materiellen Anschein einer menschlichen Anstrengung zu der Überzeugung erhob, dass Ordnung und Harmonie für mich und alle anderen gegenwärtig waren. Ich freute mich zu erkennen, dass niemand ausgeschlossen war. Es war eine stetige Gewissheit, in Sicherheit zu sein. Rein körperlich hatte sich bis dahin nichts geändert.
Das Vertrauen auf diese geistige Tatsache vollkommener Ordnung und die Übereinstimmung mit dem Guten waren alles, was ich brauchte. Meine Gedanken drehten sich nicht im Geringsten um den Versuch, eine körperliche Lösung zu finden. Rückblickend sehe ich, dass mir das Inspiration gab. Ich wusste, dass Gott, das Gute, die Herrschaft hatte. Das reichte.
Nach der Pause fing ich an, mich etwas zu entspannen und die Musik mehr zu genießen als zu Anfang.
Dann kam mir ein seltsamer Gedanke: „Wie wär’s mit einem Kaugummi?“ Doch mein nächster Gedanke war: „Das geht doch nicht! Du kannst nicht kauen.“ Ich erkannte den ersten Gedanken als sanfte Führung, steckte ein Stück Kaugummi in den Mund und hörte einfach der Musik zu. Schon bald stellte ich fest, dass ich normal und frei kauen konnte.
Als wir das Theater verließen, dankte ich den anderen drei für ihre Gebete. Ich wusste, dass sie mit ihren eigenen geistigen Wahrheitsgedanken gebetet und damit sehr zu einer heilenden Atmosphäre beigetragen hatten. Beide Kiefer waren wieder korrekt ausgerichtet. Beim Abendessen hörten einige von uns ein leichtes Knacken, als alles weiter an seinen normalen Platz zurückkehrte, ohne dass etwas weh tat. Nun war es wieder wie zuvor. Die Schramme am Kinn dauerte etwas länger, verheilte aber nach kurzer Zeit ebenfalls.
Ein wichtiger Teil dieser Heilung war die Erkenntnis, dass die vorherige gebetvolle Arbeit über Gottes vollkommenes geistiges Universum die Heilung sehr unterstützte.
Zurückblickend waren wir uns einig, dass die Heilung im Grunde direkt zu Beginn stattfand, als wir den schnellen Entschluss fassten, unsere Pläne nicht zu ändern. In diesem Fall wies die Weigerung, unsere Pläne zu ändern, auch die Suggestion von Hilflosigkeit oder Verletzung zurück.
Durch das Studium der Christlichen Wissenschaft lernen wir, dass wir sehr wirksam in unserer Behandlung sind, wenn wir sofort alles zurückweisen, was Gottes Allheit und Allgegenwart leugnet. Die Bibel lehrt: „Verständige dich schnell mit deinem Gegner, während du noch mit ihm auf dem Weg bist“ (Matthäus 5:25).
Ich werde immer dankbar für die Tatsache sein, dass wir die gottgegebene, von Gott ausgehende Autorität haben, alles zurückzuweisen, was dem göttlichen Gemüt unbekannt ist, und auf die bereitgestellte Führung zu lauschen und ihr zu gehorchen. Dann stellt sich die Heilung ganz natürlich unter Beweis. Es ist so ein Geschenk Gottes, diese völlig natürliche, von Liebe erfüllte Fürsorge zu bezeugen.
Dieser Artikel erschien ursprünglich am 31. Juli 2017 im Internet.
Übersetzt aus dem Christian Science Journal, Ausgabe Juli 2017
