Ich war nicht im Geringsten an Religion interessiert. Das war nichts für mich – dachte ich jedenfalls. Doch ein Vorfall änderte meine Sichtweise und machte mich mit der heilenden Macht der Christlichen Wissenschaft bekannt.
Damals arbeiteten mein Mann und ich beide im medizinischen Bereich, und da wir auf dem Feld des „Heilens“ tätig waren, hatte eine Verwandte uns ein Abonnement auf den Christian Science Sentinel geschenkt, eine der englischen Schwesternzeitschriften des Herolds. Die Zeitschrift war jeweils ungelesen im Papierkorb gelandet, weil ich sie nicht bestellt hatte, doch als ich erfuhr, dass sie ein Geschenk war, beschloss ich, mir ein paar Ausgaben anzusehen. Von den Artikeln über geistiges Heilen in jeder Ausgabe verstand ich nur wenig, aber die Heilungszeugnisse leuchteten mir ein. Jedes berichtete von einem Problem aus dem richtigen Leben und erzählte dann, wie der Verfasser zu Gott gebetet hatte und geheilt worden war. Wow! Das kam mir ziemlich erstaunlich vor, besonders angesichts meines beruflichen Wissens.
Die Zeitschrift war jeweils ungelesen im Papierkorb gelandet.
Und dann erlebte ich es selbst: Eines Abends erlitt ich beim Kochen mit geschmolzenem Zucker schlimme Brandwunden an der Hand. Die Schmerzen waren furchtbar, doch als ich die Hand unter kaltes Wasser hielt, tat es etwas weniger weh. Ich bat meinen Mann, einen Arzt, um Hilfe, doch weil er in der Pathologie tätig war, schrieb er nicht regelmäßig Rezepte. Das kalte Wasser half etwas, also beschlossen wir, nicht noch abends einen Kollegen von ihm um Hilfe zu bitten, sondern zu warten. Ich stellte ein Wasserbad neben das Bett, wachte aber während der Nacht mit klopfendem Schmerz in der Hand auf. Das Wasser war nicht mehr kalt und ich bekam Angst. Ich wollte meinen Mann wecken, aber er schlief so fest, dass ich nicht das Herz hatte, ihn zu stören. Da fielen mir diese Heilungszeugnisse im Sentinel ein.
Ich fragte mich mitten in den Schmerzen: „Wie haben diese Leute gebetet?“ Was müsste man Gott bitten oder von Ihm wissen, um die Art von Heilung zu erfahren, die die Zeugnisgeber beschrieben? In dem Moment wandte ich mich von ganzem Herzen an Gott, um etwas in Betracht zu ziehen, wovon ich keine Kenntnis hatte. Es dauert viel länger, diese innere Fragestellung zu beschreiben, als sie zu denken, doch die tiefe Überlegung bewirkte einen sofortigen Wechsel von klopfenden Schmerzen zu absoluter Freiheit. Die Schmerzen nahmen nicht langsam ab – sie waren weg! Ich wusste nichts über die Christliche Wissenschaft, und doch hatte ich ihre nützliche Auswirkung erlebt. Wie war das möglich? Ich hätte es nicht geglaubt, wenn ich es nicht selbst erlebt hätte.
Doch jetzt bin ich besser mit den grundlegenden Ideen der Christlichen Wissenschaft vertraut, die sich auf die Bibel gründen und in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, der Gründerin der Christlichen Wissenschaft, erklärt werden. Und ich erkenne Parallelen zu meiner Erfahrung in verschiedenen Stellen der Bibel, zum Beispiel, als Mose näher hinschaute und sah, dass ein Busch in Flammen war, jedoch nicht verzehrt wurde (2. Mose 3:1–4). Als er sich diesem erstaunlichen Bild zuwandte, betrachtete er etwas ihm völlig Neues – und dieses Umdenken hatte enorme Auswirkungen: Er war in der Lage, die Kinder Israel aus Ägypten zu führen und ihnen die heilende Macht Gottes zu beweisen!
Auch andere Stellen in der Bibel handeln davon, unseren Blick auf etwas Neues zu richten oder ganz umzudenken. Im Buch Jesaja lesen wir beispielsweise: „Wendet euch zu mir, dann werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und sonst keiner“ (Jesaja 45:22). Und in Sacharja lesen wir: „Wendet euch zu mir, spricht der Herr Zebaoth, dann will ich mich euch zuwenden“ (1:3). All die Heilungen, die Jesus bewirkte und die im Neuen Testament vermerkt sind, beruhten auf dieser veränderten Perspektive.
Ich wusste nichts über die Christliche Wissenschaft, und doch hatte ich ihre nützliche Auswirkung erlebt.
Mrs. Eddy erklärt dieses Phänomen in Wissenschaft und Gesundheit folgendermaßen: „Schau vom Körper weg in Wahrheit und Liebe hinein, in das Prinzip aller Glückseligkeit, Harmonie und Unsterblichkeit. Halte das Denken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, und du wirst diese in dem Verhältnis erleben, wie sie dein Denken beschäftigen. ... Wenn man so intensiv in etwas anderes vertieft ist, dass man sich vom Körper abwendet und ihn vergisst, spürt der Körper keinen Schmerz“ (S. 261).
Wenn ich auf meine Erfahrung zurückblicke, dann erkenne ich, dass ich mich vom körperlichen Problem abwandte, um Gott zu betrachten. Obwohl ich es damals nicht wusste, war der tiefe Wunsch, mehr über Gott zu wissen oder zu verstehen, ein einfaches Gebet. Und es wurde erhört, bevor ich überhaupt begriff, dass ich betete!
Seitdem lese ich täglich in der Bibel und studiere Mrs. Eddys Schriften auf der Suche nach wertvollen heilenden Wahrheitsgedanken über Gott und Seine vollkommene Widerspiegelung, den Menschen. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass der Mensch in vollkommener Harmonie mit dem All-Guten, Gott, Geist, ist. Wenn wir uns von dem sterblichen Bild von uns selbst und anderen abwenden, um zu erkennen, was Gott geschaffen hat, erleben wir Heilung.
Wenn Sie diesen Artikel also lesen oder sich anhören, dann wenden Sie sich quasi einer Denkweise zu, die Sie möglicherweise noch nicht kennengelernt haben. Diese Betrachtung eines geistigeren Verständnisses vom Leben wird Ihnen genauso Segen bringen wie es bei mir der Fall war. Das Ergebnis mag etwas anders aussehen, doch Sie werden die nützlichen Resultate erleben! Mrs. Eddy sagt am Anfang von Wissenschaft und Gesundheit: „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen“ (S. vii). Probieren Sie es selbst – schauen Sie genauer hin. Sie haben nichts zu verlieren und alles zu gewinnen!
Karen McCoy
