Über einen Zeitraum von zwanzig Jahren, angefangen nicht lange nach der Volljährigkeit, erlebte ich alle paar Jahre die Symptome eines milden Herzinfarkts. Jedes Mal erklärte ich die Wahrheit über mich selbst, Tatsachen, die ich durch mein Studium der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte: dass ich nicht materiell bin, sondern geistig und somit keinem materiellen Zustand ausgesetzt; dass Gott mich liebt, dass Er allmächtig und immer bei mir ist und mich in Seinem Reich sicher behütet; dass mein Leben rein ist, von Gott erschaffen wurde und regiert wird und nicht beschädigt oder belastet sein kann; dass jeder Anspruch sterblicher Disharmonie eine Illusion sein musste, denn „alle Dinge sind durch ihn [Gott] gemacht, und ohne ihn ist nichts gemacht, was gemacht ist“ (Johannes 1:3); dass ich nie von Gott getrennt sein kann, der Leben ist und allen Raum erfüllt; dass Gott das einzige Gemüt ist und ich daher nicht an etwas glauben muss, was Gott nicht kennt; dass Gottes Idee keinem materiellen Gesetz der Vererbung, Zeit oder Begrenzung unterliegt, da „Gottes Gesetz ... in drei Worten enthalten [ist]: ‚Ich bin Alles‘; und dieses vollkommene Gesetz ist stets gegenwärtig, um jeden Anspruch eines anderen Gesetzes zurückzuweisen“, wie Mary Baker Eddy schreibt (Nein und Ja, S. 30).
Da ich mich auf diese Wahrheitsgedanken stützte, hatte ich während der Vorfälle selten Angst. Ich war sicher, dass Gott bei mir war und dass ich diese Illusion durchschauen konnte und würde. Jedes Mal verschwanden die Symptome innerhalb weniger Stunden und ich konnte mein normales aktives Leben wiederaufnehmen.
An einem Donnerstag spürte ich die Symptome wieder und betete. Diesmal ließen sie nicht nach und waren heftiger als ich sie je erlebt hatte. Ich fing an, mich zu fürchten, und bat am Freitag einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft, mit mir zu beten. Er legte mir diesen Satz von Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift ans Herz: „Es gibt nur einen Schöpfer und nur eine Schöpfung“ (S. 502). Ich verstand das so, dass Geist, Gott, der einzige Schöpfer ist und dass die gesamte Schöpfung, mich eingeschlossen, geistig und ausschließlich gut sein muss. Es gibt kein „materielles Ich“, das sich auf das geistige ausrichten muss. Es gibt nicht ein geistiges Ich, das vollkommen ist, und dann ein materielles, unvollkommenes Ich in einer Art Paralleluniversum, das geheilt werden muss. Es gibt nur ein wahres Ich für jeden von uns, das geistige und vollkommene, und der Glaube an ein materielles Ich muss aus unserem Bewusstsein verschwinden. Wir können das tun, indem wir uns der Gegenwart der Liebe bewusst sind und uns ganz von ihr erfüllen lassen.
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