Samstags habe ich immer Reitstunde. Im Moment reite ich ein Pferd, das Aya heißt. Aya ist sehr lieb und freundlich.
Neulich kratzte ich nach dem Unterricht ihre Hufe aus. Zum Auskratzen von Pferdehufen nimmt man einen Hufkratzer und holt damit Steinchen, Matsch und Dreck aus dem Huf heraus. Die Hinterbeine des Pferdes sind schwerer zu säubern als die vorderen, denn sie strecken sich nicht so einfach aus wie die Vorderbeine. Und es lastet mehr Gewicht auf den hinteren als auf den vorderen Beinen.
Mitten beim Auskratzen verlor ich das Gleichgewicht und ließ Ayas Huf los. Sie platzierte ihn unwissend direkt auf meinen Fuß und ließ ihn dort. Pferde sind sehr groß und natürlich sehr, sehr schwer. Deshalb tat es weh. Und es war unangenehm, denn ich dachte: „Oh, nein! Was mache ich denn jetzt?“ Da wandte ich mich um Hilfe an Gott!
Mein erster Gedanke, als ich Gott im Gebet zuhörte, war, dass ich eine vollkommene Schöpfung Gottes bin, also konnte Aya mir nicht weh tun. Wenn du vollkommen im Wörterbuch nachschaust, findest du bestimmt Begriffe wie: fehlerfrei, rein, das exakte Maß. Ein vollkommenes Geschöpf Gottes ist etwas, das weder verletzt noch beschädigt werden kann. Das habe ich von meiner Sonntagsschullehrerin gelernt, und es hilft mir immer, mich selbst so zu betrachten.
Nach diesem Gebet kam mir der Gedanke, Aya einfach zu sagen: „Bitte nimm den Huf von meinem Fuß.“ Aya hob gehorsam ihren Huf an und ich bedankte mich und klopfte ihr lobend den Hals. Es ist ungewöhnlich für sie, so zu reagieren, daher war ich sehr dankbar. Und ohne Schmerzen oder Beschwerden machte ich mich fröhlich auf den Weg und dankte und lobte Gott.