Gehörst du zu den Ich-gehe-vor-Leuten? Wenn man mir diese Frage als 15- bis 25-Jährigem gestellt hätte, wäre die Antwort nein gewesen. Schließlich liebte ich Gott – sehr sogar! Ich versuchte, Gott an erste Stelle zu setzen. Doch auf subtile Weise ging es immer noch sehr darum, was ich wollte. Ich tat nichts wirklich Schlimmes. Doch hier und da probierte ich, mit Sachen durchzukommen, die nicht wirklich gut waren, einfach weil ich dachte, es wäre lustig. Und keiner kam dabei zu Schaden, also warum nicht?
Im College nahm ich eines Abends an einer solchen unerlaubten, wenn auch „harmlosen“ Aktivität teil. Wir spielten Fangen in einem Gebäude, wo es nicht erlaubt war, doch wir waren sicher, dass wir weglaufen konnten, falls eine Sicherheitsperson auftauchen sollte. Ich sprang auf jemanden zu, um ihn zu fassen, und stieß mit dem Knie gegen eine spitze Metallecke. Ich versuchte aufzustehen, konnte das Knie aber kaum belasten, und es tat sehr weh. Ich verabschiedete mich aus dem Spiel und humpelte langsam zu meinem Wohnheim zurück.
Noch schlimmer war, dass ich gerade dabei war, ein Stück für die jährliche Tanzproduktion zu choreografieren – was für eine tolle Gelegenheit! Doch jetzt konnte ich kaum laufen, geschweige denn, tanzen. Und ich wusste nicht, ob ich über die Verletzung beten konnte, denn schließlich war das ja passiert, als ich etwas Verbotenes tat. Konnte ich wirklich beten, wenn ich Gott nicht an erste Stelle gesetzt hatte?
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