Die Zeit, in der wir leben, ist von Veränderungen gekennzeichnet. Doch es ist manchmal schwer zu bewerten, ob sie gut oder schlecht sind, da es Monate oder sogar Jahre dauern kann, das Ergebnis einzuschätzen.
Das trifft nicht nur auf Länder, sondern auch unser eigenes Leben zu. Mit dieser Art von Unsicherheit zu leben, führt vielfach zu Angst, besonders Zukunftsangst. Wir können die Beständigkeit von Harmonie und Fortschritt in Zweifel ziehen und befürchten, von negativen, destruktiven Einflüssen belastet zu werden.
Furcht zu überwinden ist nicht einfach, da sie auf Tatsachen zu beruhen scheint. Das, was die physischen Sinne wahrnehmen oder die verschiedenen Medien darstellen, scheint auf greifbaren Beweisen von der Macht des Bösen zu beruhen. Doch die Christliche Wissenschaft zeigt, dass das Böse keine Tatsache ist; es ist eine falsche mentale Suggestion, die sich unserem Denken vorstellt. Und wie wir darauf reagieren, wirkt sich auf unseren Gemütszustand und unsere Erfahrung aus.
Die Grundlage der Furcht wird in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift ausgeführt, wo Mary Baker Eddy schreibt: „Furcht war die erste Erscheinungsform des irrigen materiellen Sinnes“ (S. 532). Wie sie erklärt, suchen die materiellen Sinne Ursache und Wirkung in der Materie – in dem, was für die fünf physischen Sinne wahrnehmbar ist. Doch diese Wahrnehmung der Dinge ist nicht verlässlich, wie wir aus so alltäglichen Illusionen wie einer Fata Morgana oder der scheinbar flachen Erde ersehen können.
Mit den materiellen Sinnen nehmen wir Dinge wahr, die wirklich zu sein scheinen, jedoch nichts als Suggestionen sind und von den jeweiligen Gesichtspunkten und Denkprozessen der Menschen einfach unterschiedlich ausgelegt werden. Was dem einen Menschen schlecht erscheint, sieht für einen anderen gut aus. Somit ist der materielle Sinn unbeständig, und das ist die Grundlage seiner illusorischen Natur. Diese Fähigkeit, externe Objekte durch Eindrücke auf körperliche Organe wahrzunehmen, täuscht daher.
Doch es gibt einen Sinn, von dem wir verlässliche Informationen erwarten können, nämlich den geistigen. „Der geistige Sinn“, so lesen wir in Wissenschaft und Gesundheit, „ist eine bewusste, beständige Fähigkeit Gott zu verstehen“ (S. 209). Das Glossar zu diesem Buch definiert Gott so: „Der große Ich bin; der All-Wissende, All-Sehende, All-Wirkende, All-Weise, All-Liebende und Ewige; Prinzip; Gemüt; Seele; Geist; Leben; Wahrheit; Liebe; alle Substanz; Intelligenz“ (S. 587).
Wenn wir das wahrnehmen, was geistig wirklich ist – die vollkommene, unveränderliche Substanz, die von Gott ausgeht –, können wir die Herrschaft über Furcht erlangen. Wir lesen im 1. Johannesbrief: „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus“ (4:18).
Wie ist das möglich? Furcht entsteht aus der trügerischen Suggestion, dass unvollkommene Materie – begrenzt, veränderlich und zerstörbar – die wahre Substanz einer Person, eines Orts oder einer Sache ist. Doch geistiger Sinn übersetzt diesen Eindruck und zeigt uns das, was Gott sieht: Seine gesamte Schöpfung als ewige, unveränderliche und unendliche geistige Ideen, die sich in Harmonie miteinander bewegen. Christus Jesus erklärt es uns folgendermaßen: „Richtet nicht nach dem Schein, sondern richtet ein gerechtes Gericht“ (Johannes 7:24).
Furcht kann die intelligente Tätigkeit des Gemüts, das wir widerspiegeln, niemals beenden.
Korrekt zu richten bedeutet, die Dinge so zu sehen, wie Gott sie erschaffen hat – einschließlich des Menschen (aller Menschen) als Sein Ebenbild, geistig und vollkommen. Wenn wir dieses geistige Ebenbild für uns beanspruchen, dann beanspruchen wir unsere Versöhnung mit Gott. Dieses Vereintsein ist eine Bestätigung unserer Untrennbarkeit vom Guten. Es kann keine Trennung, Scheidung, Entfremdung oder Teilung von Gott geben, der uns in unserer wahren geistigen Identität und Natur aufrechterhält.
Diese Identität ist unverwundbar gegen jegliche Behauptung eines von Gott getrennten Gemüts. Wenn wir glauben, dass der Mensch ein separates, persönliches Gemüt hat, das negativen Gedankenkräften wie Furcht ausgesetzt ist, dann ist das Verständnis der Unendlichkeit und Allumfassenheit des göttlichen Gemüts das Gegenmittel. Das ist ein gerechtes Gericht; es offenbart den wahren, geistigen Zustand des Menschen und zerstört den Glauben des menschlichen Bewusstseins und der menschlichen Erfahrung an eine wirkliche Quelle neben Gott.
Christus Jesus gab uns das Gegenmittel gegen Furcht, als er einmal mit seinen Jüngern in einem Schiff auf dem See von Galiläa war, das vom Sturm hin und her geworfen wurde. Jesus schlief, und als sie ihn aufweckten und um Hilfe baten, schalt er den Wind. Als Ruhe eingetreten war, fragte Jesus seine Jünger: „Warum seid ihr so furchtsam? Wie, habt ihr keinen Glauben?“ (Markus 4:40).
Jesus impliziert hier, dass wir auf Gott und die harmonische Aufrechterhaltung Seiner Schöpfung vertrauen müssen, um Furcht zu überwinden. Unser Vertrauen beruht auf der Tatsache, dass nur wahre Substanz aus Geist kommt und somit keiner Disharmonie ausgesetzt ist. Die Christliche Wissenschaft lehrt, dass materielle Dinge keine wahre Substanz haben, also ist die einzige Auswirkung, die wir erleben können, eine Repräsentation von Leben, Wahrheit und Liebe. Furcht vor allen anderen Auswirkungen verschwindet, wenn wir die Allgegenwart Gottes, des Guten, verstehen.
Eine Möglichkeit, wie Furcht in unser Denken kriecht, besteht durch die Medien. In dem Maße, wie Eindrücke, die durch Fernsehen, Filme und das Internet vermittelt werden, auf einem materiellen Verständnis vom Leben beruhen, sind sie irreführend und schüren Furcht. Doch wir können diese falschen Vorstellungen aus unserem Denken vertreiben, indem wir verstehen, dass das einzig wahre Bild das Bild und Gleichnis Gottes ist. Gott drückt sich selbst durch reine und vollkommene Ideen aus, nicht durch Krankheit, Sünde oder Tod.
Da Gott, Gemüt, alles geistig gemacht hat, müssen wir uns durch augenscheinliche materielle Zustände nicht einschüchtern lassen. Unendliches Gemüt, das nur seine eigene Schöpfung kennt, schließt die Möglichkeit einer anderen Macht aus. Furcht kann die intelligente Tätigkeit des Gemüts, das wir widerspiegeln, niemals beenden.
Durch die getreue Praxis der Christlichen Wissenschaft können die Auswirkungen von Furcht – dem Glauben an eine Abwesenheit Gottes – zerstört werden. Und wir können uns über Gottes heilende Tätigkeit, die beständige Entfaltung des Guten, freuen.
