Als eher stiller und selbstständiger Mensch hatte ich Herausforderungen immer auf eigene Weise mit eigener Kraft gemeistert. Ich setzte mich außerdem sehr unter Druck, um in verschiedenen Bereichen meines Lebens Höchstleistungen zu erbringen. Doch mein Selbstvertrauen geriet schnell ins Wanken, beispielsweise wenn jemand etwas in einem bestimmten Ton sagte oder Bemerkungen über meine Arbeit machte. Ich hatte ständig Angst davor, zu versagen – mich lächerlich zu machen, das Falsche zu sagen usw.
All das spitzte sich unlängst zu einer Krise zu. Seit einer Beförderung vor mehreren Monaten leite ich ein Team aus dreizehn Statistikern, dem ich bis dahin angehört hatte. Durch eine Neuorganisation des Unternehmens war das Team einer anderen Abteilung zugeordnet worden, wo es mehr Verantwortung trägt. Meine größte Herausforderung war, eine Möglichkeit zu finden, die Mitglieder des Teams zu unterstützen und ihnen zu helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten, während wir uns alle auf neue Arbeitsweisen einstellten.
Ich fühlte mich in vieler Hinsicht unzulänglich, dieses Team zu leiten. Mir fehlte das nötige Selbstvertrauen, um wirksam und hilfreich zu sein. Ich musste beispielsweise in der Lage sein, außerhalb des Teams und auf einer höheren Unternehmensebene als bisher ein gutes Netzwerk aufzubauen, und so etwas hatte mir immer viel Angst gemacht. Ich war befangen – voller Sorge, als unfähig oder uninformiert zu erscheinen oder abgelehnt, ausgeschlossen, blamiert oder lächerlich gemacht zu werden. In der Vergangenheit hatten mich Veranstaltungen zum Networking sowie Cocktailpartys zum Weinen gebracht.
Der Wendepunkt kam, als ich am ersten Teil eines Leadership-Trainings teilnahm, das mich jeden Tag in Aufruhr brachte. Alle meine seit Jahren aufgestauten Ängste kamen hoch, als ich über Dinge sprach, die durch meine unabhängigen und eigenständigen „Bewältigungsmechanismen“ begraben worden waren. Glücklicherweise sollte ich direkt danach einen langersehnten Urlaub antreten und wusste, dass ich die Zeit nutzen konnte, um Abstand zu gewinnen und mithilfe der Christlichen Wissenschaft eine Lösung zu finden.
Seit ich einige Jahre zuvor angefangen hatte, regelmäßig zur Kirche zu gehen, hatte ich gelernt, dass Gott allmächtig, allwissend und immer für mich da ist. Doch ich hatte immer noch keine echte Zuversicht, dass Gott durch mich wirken kann und dass das Richtige siegen wird, wenn ich die göttliche Wahrheit akzeptiere und mich Gott füge. Ich wusste, dass ich vor einer Wahl stand – weitermachen wie bisher oder das starke Gefühl persönlicher Verantwortung loslassen und mich auf eine Zukunft einlassen, in der ich Hilfe von Gott annehmen würde.
Ich beschloss, eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft um Hilfe zu bitten, und begann einen E-Mail-Dialog mit ihr. Auf ihren Vorschlag hin las ich das erste Kapitel in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy: „Gebet“. Eine Stelle, die mich sehr ansprach, war: „Sollen wir das göttliche Prinzip aller Güte bitten, Seine eigene Arbeit zu tun? Seine Arbeit ist getan und wir brauchen uns die Regel Gottes nur zunutze zu machen, um Seinen Segen zu empfangen, der uns befähigt, unsere eigene Erlösung zu erarbeiten“ (S. 3).
Die Praktikerin half mir außerdem zu erkennen, dass ich meine Zuversicht auf Gott und Seine Fähigkeit stützen und verstehen musste, dass ich alle Eigenschaften Gottes ausdrücke, darunter Güte, Intelligenz und Kraft. Sie wies mich darauf hin, dass Gott zu verherrlichen unser wahrer Zweck bei allem ist, was wir tun, und wenn uns das klar ist, kann keine Angst aufkommen, wir würden etwas falsch machen.
Als ich danach zur Arbeit zurückkehrte, bemerkte ich eine große Veränderung. Ich konnte mich jetzt als vollkommene Tochter Gottes sehen und darauf vertrauen, dass mein Vater-Mutter-Gott mich führt, tröstet, inspiriert, beschützt und versorgt. Es gab keinen Grund für Angst oder den kleinsten Glauben daran, dass ich etwas anderes als der Ausdruck von Gottes Macht und Kraft bin. Ich fühlte mich wie ein neuer Mensch – nun äußerte ich mich regelmäßig auf Besprechungen, stellte Fragen, lächelte mehr, half dem Team in größerem Maß, war entspannter usw.!
Das Ausmaß der Veränderung zeigte sich sogar noch stärker während des zweiten Teils des Leadership-Trainings, der eine Woche später stattfand. Der Kursleiter sprach mich nach nur einer Stunde an, wie diese Veränderung möglich gewesen war – er sah einen völlig anderen Menschen vor sich. Ich erklärte, dass ich Hilfe von einer Praktikerin der Christlichen Wissenschaft erhalten, die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit studiert, Artikel im Sentinel gelesen und mir Zeit für metaphysische Arbeit genommen hatte. Er fragte mich, ob ich bereit sei, der restlichen Gruppe davon zu erzählen. Erst war ich unsicher, doch nachdem ich einigen Teilnehmern individuell davon erzählt und positives Feedback erhalten hatte, willigte ich ein, der ganzen Gruppe davon zu berichten.
Das trug sich am letzten Tag des Kurses zu. Ich erzählte den anderen, wie ich durch die Christliche Wissenschaft Veränderung erfahren konnte – nämlich indem ich mich als Gottes Kind, vollkommen und vollständig erkannt hatte. Außerdem erklärte ich, dass ich angefangen hatte, nicht nur mich selbst, sondern alle Menschen als Kinder Gottes zu sehen, die von der göttlichen Liebe regiert werden. Ich glaube, dass die anderen in dem Kreis ebenfalls von dieser Umwandlung berührt wurden – einige stellten hinterher Fragen und erzählten, wie sehr es sie inspiriert hatte.
Ich bin so dankbar für diese heilende Umwandlung und dass ich dadurch andere auf wirklich liebevolle, unterstützende und inspirierende Weise leiten kann. Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit: „Das höchste Gebet ist nicht einfach ein Gebet des Glaubens; es ist Demonstration“ (S. 16).
Maggie Wenham