Als ich jung war, besuchte ich ein Internat für Christliche Wissenschaftler, was ich in vieler Hinsicht hilfreich fand. Doch während die meisten Schüler die höhere Schule abschlossen und viele schöne Erinnerungen mitnahmen, waren meine Umstände alles andere als angenehm. Ich war eine körperliche Beziehung eingegangen, die außer Kontrolle geraten war, und bat Leute um Hilfe, die, so dachte ich, helfen konnten. Stattdessen hatte ich das Gefühl, ihre einzige Reaktion war Schock und Enttäuschung. Das hatte ich nicht gewollt. Die Schule forderte meine Eltern auf, mich abzuholen, und zwei Tage später wurde ich verwiesen. Ein paar Monate später erhielt ich die Gelegenheit, zurückzukehren. Doch da besuchte ich bereits eine andere Schule, wo ich dann blieb. Das war der Anfang einer sehr schweren Zeit. In der neuen Schule wurde ich schlimm gemobbt, und ich unternahm einen Selbstmordversuch.
Damit war es mit meiner Liebe und Hingabe zur Christlichen Wissenschaft vorbei. Ich ging nicht mehr zur Sonntagsschule und wandte mich von Menschen ab, die ich mein Leben lang gekannt hatte. Ich erklärte meinen Eltern, dass die Christliche Wissenschaft aus meinem Leben verbannt war. Sie waren enttäuscht, stützten mich aber.
Dann ging mein Leben in eine ganz andere Richtung, und mit Anfang zwanzig wurde eine muskuloskeletale Krankheit bei mir diagnostiziert. Ich hatte mehr oder weniger ständig Schmerzen und nahm allerlei Medikamente zu deren Linderung ein. Ungefähr drei Jahre nach der Diagnose ging ich zu einer Selbsthilfegruppe, um emotionale Unterstützung zu erhalten, und traf auf Menschen, die seit zwanzig oder dreißig Jahren mit dieser Krankheit lebten. Als ich hörte, wie diese Leute im Rollstuhl über Operationen und andere Behandlungen sprachen, dachte ich, dass es einen besseren Weg geben musste. Die Krankheit konnte nicht mein ganzes restliches Leben bestimmen.
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