Ich lebe hoch in den Bergen. Einige sind über 4200 m hoch! Mein Lieblingsberg – den ich von meinem Fenster aus sehen kann – sieht aus wie ein Elefant. Ich habe ihm sogar einen Spitznamen gegeben: Ellie.
Ich liebe diesen Berg. Er bewegt sich nie. Er verlässt mich nie. Selbst wenn er mit gelbem Herbstlaub oder tiefem Winterschnee bedeckt ist, bleibt er in Wirklichkeit völlig unverändert.
Mein Berg erinnert mich an Gott. Gott ändert sich nie. Er verlässt uns nie. Er ist immer Liebe. Und Gott ist ewiglich gut.
Und noch etwas, das sich nie verändert, ist dies: Wir können jederzeit Gottes Gegenwart bei uns fühlen. Gottes Gegenwart kann sich wie die Umarmung einer Mutter oder die schützenden Arme eines Vaters anfühlen. Sie kann uns auch wie Führung vorkommen. Wenn wir nicht wissen, was wir tun sollen, ist Gott hier bei uns und gibt uns genau die Ideen, die wir für den nächsten Schritt brauchen. Wir können Gottes Antworten selbst in den schwierigsten Umständen hören. Seine Fürsorge für uns ist immer bei uns, egal was passiert.
Als ich in der vierten Klasse war, hatte ich eine Gelegenheit, diesen Gedanken umzusetzen. Meine Mutter hatte ein Kirchenamt und musste früh in der Kirche sein. Sie fuhr mit dem einen Auto hin und meine Geschwister und ich fuhren mit unserem Vater im anderen.
Eines Sonntags blieb ich nach der Sonntagsschule noch, um mit meiner Lehrerin zu reden. Ich merkte gar nicht, wie die Sonntagsschule und die Kirche immer leerer wurden. Als ich nach draußen ging, war kein Auto mehr auf dem Parkplatz. Und der Parkplatz um die Ecke war auch völlig leer. Meine Eltern waren beide ohne mich abgefahren!
Da ich gerade eine wundervolle Sonntagsschulstunde gehabt und noch mit meiner Lehrerin geredet hatte, bekam ich keine Angst. Ich blieb ganz ruhig und lauschte auf Ideen. Sollte ich versuchen, nach Hause zu laufen? Die Antwort war „Nein“. Sollte ich bei jemandem klingeln und um Hilfe bitten? Die Antwort war „Nein“. Beide Antworten waren völlig klar. Ich wusste, dass Gott bei mir war, auch wenn sich alles andere unklar anfühlte. Gottes Führung würde mich nicht verlassen.
Dann kam mir ganz sanft der Gedanke, mich einfach auf die Stufen vor der Kirche zu setzen und zu warten. Ich konnte die Zeit dazu nutzen, all das Gute zu sehen, das um mich herum da war: wunderschöne Bäume und Blumen, Sonnenschein, Radfahrer und fröhliche Familien.
Güte und Dankbarkeit erfüllten mich weiterhin. Ich war dankbar für die Sonntagsschule und meine Lehrerin. Ich war dankbar, dass ich Gott kannte und dass Er immer für mich sorgt. Gott würde mich nie verlassen. Er würde mich auch nie vergessen oder im Stich lassen. Ich würde immer bei Gott sein, umarmt und sicher.
Schon bald fuhr mein Vater vor. Er hatte gedacht, ich sei mit meiner Mutter mitgefahren. Und meine Mutter dachte, dass ich im Auto meines Vaters sei. Uff! Ich freute mich sehr, ihn zu sehen, und stieg ein.
Und ich war dankbar, dass ich so ruhig, friedvoll und ohne Angst hatte bleiben können, weil ich gewusst hatte, dass mein ewiger Vater-Mutter-Gott hier bei mir war. Genauso, wie Gott immer bei dir ist.