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Original im Internet

Die Freude, auf Gott zu lauschen

Aus der September 2023-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 17. Oktober 2022 im Internet.


Hören wird im Allgemeinen als der physische Vorgang beschrieben, Geräusche mit dem Ohr wahrzunehmen. Lauschen dagegen wird allgemein so verstanden, dass man aufmerksam und aufnahmebereit ist, während man etwas hört. Wir hören vielleicht jemanden sprechen, lauschen aber nicht auf dessen Worte – wir passen nicht auf. Bei meinem Erforschen der Christlichen Wissenschaft interessiert mich, wie sich dies auf das Lauschen von Gottes inspirierten Anweisungen beziehen lässt.

Der Prophet Jesaja versichert uns, dass wir Gottes Rat hören können: „Deine Ohren werden hinter dir her das Wort hören, wenn ihr nach rechts oder nach links geht: ‚Dies ist der Weg; den geht!‘“ (Jesaja 30:21). Wenn wir Gottes Botschaft wirklich empfangen möchten, werden wir die geistige Autorität solch einer Führung erkennen, ob sie hörbar ist oder in unserem Denken auftaucht.

Natürlich müssen wir aufpassen und sie befolgen, wenn wir solch eine Führung von Gott hören. Jesus warnt davor, unsere guten Vorsätze, Gottes Führung zu folgen, nicht durch Ablenkungen aus den Augen zu verlieren. In einer Metapher von einem Landwirt, der versucht, Nutzpflanzen in den Dornen anzubauen, erklärt Jesus: „Bei dem aber unter die Dornen gesät wurde, das ist der, der das Wort hört, und die Sorge dieser Welt und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und es wird unfruchtbar“ (Matthäus 13:22).

Andere Ablenkungen, die uns vom Weg abbringen können, selbst wenn wir auf Führung lauschen wollen, sind vielleicht emotionale Einflüsse, zum Beispiel Selbstrechtfertigung, Selbstmitleid, Wut oder Neid. Sie können Inspiration von Gott übertönen. Wenn wir lernen, diese störenden Einflüsse zurückzuweisen, wird es uns besser gelingen, Gottes Stimme zu hören und den Weg voran zu erlauschen.

Mary Baker Eddy schreibt in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, wie man das tut: „Die Christliche Wissenschaft gebietet dem Menschen die Triebe zu meistern – Hass mit Freundlichkeit im Zaum zu halten, Lust durch Keuschheit, Rache durch Nächstenliebe zu besiegen und Betrug durch Ehrlichkeit zu überwinden. Ersticke diese Irrtümer in ihren Anfängen, wenn du nicht ein Heer von Verschwörern gegen Gesundheit, Glück und Erfolg unterhalten willst“ (S. 405).

Ich habe festgestellt, dass Furcht ebenfalls eine Verschwörerin sein kann, die uns davon abhält, Gottes Führung zu hören. Eines Nachmittags ließ eine Freundin mich auf ihrer Araber-Stute Molika reiten, um ihr Bewegung zu verschaffen. Zwischen den Mais- und Sojafeldern meiner Freundin war ein breiter Grasstreifen, der pfeilgerade und sehr lang war. Das energiegeladene Pferd war hocherfreut, draußen zu sein, und schon bald galoppierten wir durch das Gras. Vor Begeisterung wurde Molika immer schneller. Es fühlte sich sehr schnell an. Ich versuchte, die Zügel anzuziehen, doch sie hatte kein Interesse, langsamer zu werden. Ich hatte eindeutig keine Kontrolle, und nun musste ich die Wahl treffen: alarmiert sein oder nicht.

Als die Furcht zunahm und schrie: „Tu etwas!“, wies ich die Panik zurück und wandte mich im Gebet an Gott. Mir kam die oben erwähnte Stelle von Jesaja über das Wort „hinter dir her“ – diesmal in Form eines mentalen Austauschs. Ich hörte eine klare Anweisung, nach vorn zu schauen. In der Ferne konnte ich sehen, dass eine Baumreihe am Ende der Felder eine Art Mauer bildete. Dann kam die Frage: „Was passiert, wenn Molika bei diesen Bäumen ankommt?“ Ich überlegte und sagte: „Oh. Sie wird langsamer werden und dann anhalten.“

Dieses ganze Zweigespräch spielte sich in einer Zehntelsekunde ab, und ich dachte, wie gnädig Gott war, dass Er mir frühzeitig zeigte, wie Er Molika und mich beschützte. Mit dankbarer Erleichterung nahm ich Gottes Beruhigung an und entspannte mich, um den Ritt zu genießen. Und wie erwartet nahm das Pferd Schrittgeschwindigkeit an, als wir den Bäumen näherkamen. Nachdem sie ausgiebig hatte laufen können, kooperierte sie nun wieder vollständig.

Als ich Jahre später an diesen Ritt zurückdachte verstand ich, dass die körperlichen Sinne uns manchmal vielleicht den Eindruck verleihen, wir säßen auf einem durchgegangenen Pferd. Doch das, was man nicht mit den körperlichen Sinnen sehen kann, sondern mit dem geistigen Sinn, offenbart, dass wir bereits in Sicherheit sind. In der Situation mit dem Pferd meiner Freundin wurde mir mein Schutz offenbart, als ich auf Gottes Botschaft lauschte, die dem widersprach, was die körperlichen Sinne und meine eigene von einer irrigen Grundlage argumentierende Vernunft mir sagten.

Wenn es in unserem Leben etwas gibt, das sich anfühlt, als ginge es jetzt oder jede Sekunde mit uns durch, können wir uns weigern, vom Augenschein hypnotisiert zu sein, so überzeugend das auch sein mag, und stattdessen auf Gottes geistige Botschaften lauschen. Gottes Liebe gibt uns die Inspiration und die Fähigkeit, uns mental von der Konfusion der körperlichen Sinne ab- und dem zuzuwenden, was Gott uns über Seine unveränderlichen Gesetze des Guten zeigt, die den Menschen und das Universum regieren.

Der geistige Sinn führt uns über das physische Drama hinaus, und aus dieser höheren Sichtweise erkennen wir klarer die geistigen und praktischen Gesetze der Harmonie und der göttlichen Ordnung, die bereits alles unter Kontrolle haben. Diese Gesetze regieren uns – unser Leben und unsere Beziehungen; sie zeigen uns, wie wir am besten erreichen, was wir zu tun haben, und stellen eine klarere Perspektive bereit, wenn wir uns in einer unangenehmen Situation befinden. Der geistige Sinn offenbart entweder die Lösung oder zeigt den Weg dorthin auf. Das ist die Freude zu lernen, aufmerksamer und besser auf Gottes allgegenwärtige Führung zu lauschen.

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