Das Konzept von Kirche hat sich in den letzten zweitausend Jahren in den unterschiedlichsten Formen gezeigt – als Hauskirchen in den Jahrzehnten nach Jesu Himmelfahrt, als christliche Versammlungen in den Katakomben Roms, als monumentale europäische Kirchengebäude, deren Erbauung Hunderte von Jahren dauerte, als Megakirchen, besonders in Südkorea, Brasilien und den Vereinigten Staaten, sowie als Online-Gottesdienste während der Pandemie.
Online-Gottesdienste haben in den letzten Jahren Millionen von Menschen den Zugang zur Kirche ermöglicht. Doch wie wird die Kirche des 21. Jahrhunderts aussehen? Und ist es möglich, dass Fragen über Versammlungsorte, die Art von Gebäude und ob man persönlich oder online zusammenkommt, zweitrangig hinter grundlegenderen Fragen darüber sind, wie sich Kirche in unserem Herzen anfühlen wird?
Das letzte Kapitel von Paulus’ mitreißendem Brief an die Römer setzt sich vornehmlich aus freundlichen, persönlichen Grüßen zusammen – an Priszilla und Aquila, die für Paulus „ihr Leben riskiert haben“ (16:4), an Maria, „die viel für uns gearbeitet hat“ (16:6), an Rufus und seine Mutter, an Nereus und seine Schwester und andere mehr. Die Zuneigung und Anteilnahme von Paulus und seinen Mitarbeitern diesen verschiedenen Mitgliedern der christlichen Gemeinde in Rom gegenüber verdeutlichen, wie gut Kirche sein kann: eine reiche, offene Gemeinschaft des Herzens. Doch diese Gemeinschaft ging über beachtliche menschliche Freundlichkeit hinaus und gründete sich auf eine alle einschließende Theologie, die Gottes Erlösung als etwas sieht, das jeden umfängt, denn Gott, Geist, erklärt, dass wir alle Gottes Kinder sind.
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