Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer
Original im Internet

FÜR JUNGE LEUTE

Von Anorexie geheilt

Aus der April 2025-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 14. Oktober 2024 im Internet.


In der Oberstufe standen Körperimage und ein Schönheitsideal bei mir sehr im Vordergrund. Ich verbrachte viel Zeit damit, mich mit anderen Mädchen zu vergleichen. Daraus entwickelte sich das Gefühl, ich müsse abnehmen, um dem zu entsprechen, was ich für attraktiv hielt. Ich aß weniger, trieb Sport, um mehr Kalorien zu verbrennen, und verfolgte meinen „Fortschritt“ mithilfe einer Waage.

Obwohl ich sehr abmagerte und mich deutlich sichtbar selbst in Gefahr brachte, war mir das egal. Ich sah mich weiterhin negativ und prüfte mein immer schmaleres Spiegelbild auf Schönheit.

Vor diesen Veränderungen hatte ich immer gern in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy gelesen und die Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft besucht. Doch als sich diese gestörten Verhaltensweisen fortsetzten, wurde mir mein geistiges Wachstum weniger wichtig. Ich fühlte immer mehr Gleichgültigkeit gegenüber Gott, der Christlichen Wissenschaft und der Kirche. Es kam mir vor, als ginge es unaufhaltsam bergab mit mir.

Meine Eltern merkten im Lauf der Zeit, dass sich meine Essgewohnheiten geändert hatten und dass mein Körper ungesund aussah. Obwohl ich die Gedanken, die die Anorexie hervorriefen, für mich behielt, war mir klar, dass meine Eltern mich unterstützten, indem sie täglich für mich beteten. Sie kauften auch die Nahrungsmittel, die ich zu essen bereit war, brachten mich zur Sonntagsschule und ermunterten mich, Gott um Heilung zu bitten.

Nachdem ich diesem unguten Verhalten eine Weile nachgegangen war, wurde ich schließlich zurück dazu geführt, in der Bibel zu lesen und damit einhergehend in Wissenschaft und Gesundheit zu forschen. Das, was ich in Wissenschaft und Gesundheit las, führte die geistige Bedeutung der Bibel aus und half mir, den Bezug der darin enthaltenen Ideen zu meinem Alltag zu erkennen.

Das erste Kapitel im ersten Buch Mose in der Bibel gefiel mir besonders. Es beschreibt unsere geistige Identität – wer wir wirklich sind – folgendermaßen: „Und Gott sprach: ‚Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich; sie sollen herrschen über die Fische im Meer, über die Vögel unter den Himmeln, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere, die auf der Erde kriechen.‘ Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Und Gott segnete sie“ (Vers 26–28).

Als ich mich mit diesen Versen auseinandersetzte, verstand ich, dass ich die Hoffnung gehegt hatte, mein Körper würde mir meine Identität zeigen oder etwas hinsichtlich meiner Identität bestätigen. Doch diese Hoffnung ging von Anfang an ins Leere, denn wir sind zu Gottes Ebenbild erschaffen. Die Bibel sagt uns, dass Gott Geist ist, also sind wir das Ebenbild des Geistes. Das bedeutet, dass unsere wahre Identität geistig ist und nie durch das erkannt oder bewertet werden kann, was wir im Spiegel sehen.

Ich fing an zu erkennen, dass dieses geistige Bild die wahre und einzige Darstellung von dem ist, wer ich bin. Und dann fiel mir eines Tages diese Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit ins Auge und half mir, diese Idee sogar noch klarer zu verstehen: „Nun vergleiche den Menschen vor dem Spiegel mit seinem göttlichen Prinzip, Gott. Nenne den Spiegel göttliche Wissenschaft und den Menschen die Widerspiegelung. Dann beachte, wie genau, der Christlichen Wissenschaft zufolge, die Widerspiegelung ihrem Original gleicht“ (S. 515–516). Geist ist mein Original, also bin und tue ich als Ebenbild oder Widerspiegelung des Geistes nur das, was Geist ist und tut. Ich bin fehlerfrei, weil Geist fehlerfrei ist. Ich bin gut, weil Gott nur gut ist. Auch wenn ich es damals nicht in Worte fassen konnte, verstehe ich jetzt, dass ich anfing, dieses neue Konzept von mir als das Ebenbild des göttlichen Geistes und nicht als körperliches Wesen zu begreifen.

Ich fing an, schöne geistige Eigenschaften von Gott zu identifizieren, aus denen ich mich zusammensetze. Dazu gehören grenzenlose Freude, Anteilnahme, Vertrauen und Intelligenz. Außerdem verstand ich, dass diese geistigen Eigenschaften immer gleichbleibend sind – im Gegensatz zu körperlicher Schönheit. Und obwohl ein Ausdruck von Freude sich durch ein Lächeln ausdrückt, lassen sich geistige Eigenschaften nicht durch einen Blick in den Spiegel messen.

Durch meine Gebete und meine Beschäftigung mit der Bibel und dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft wurde ich zunehmend zufrieden und dankbar, mich als Gottes Widerspiegelung zu erkennen. Ich ging auch wieder gern zur Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft.

Meine fixe Idee, Zufriedenheit in meinem Spiegelbild zu finden, verschwand von selbst und damit auch alle ungesunden Verhaltensweisen. Als ich mir keine Sorgen mehr machte, was ich aß, kehrte mein normales Körpergewicht zurück.

Seitdem sind sechs Jahre vergangen, und an dieser Heilung ist nichts zu rütteln. Heute koche ich gern, ich liebe Eis und gehe Skifahren und Laufen, weil es mir Spaß macht.

Nun verstehe ich, dass meine intensive Beschäftigung mit der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit der wichtigste Schritt war, mein Denken und Verhalten, die mit Anorexie einhergingen, zu überwinden und dauerhaft zu heilen. Meine gesamte Sichtweise hat sich geändert, und mein Leben füllte sich mit einer neuen Liebe zu Gott, mir selbst und meinen Mitmenschen. Ich habe außerdem viel Freude daran, meine gottgegebenen schönen Eigenschaften im Alltag auszudrücken. Ich bin für immer dankbar für diese Heilung.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / April 2025

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.