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Original im Internet

Wahrhaft bereit sein

Aus der April 2025-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 18. März 2024 im Internet.


Unmittelbar vor seiner Kreuzigung war Jesus verständlicherweise über die Zukunft des Christentums und die entmutigende Richtung besorgt, in die es sich zu entwickeln schien. Nahezu alle seine Nachfolger waren kurz davor, sich von ihm abzuwenden, einschließlich sämtlicher Jünger mit Ausnahme von Johannes.

So viele beeindruckende Dinge hatten sich in den vorangegangenen drei Jahren abgespielt. Jesus und seine Nachfolger hatten miterlebt, wie die Macht Gottes Erwachsene und Kinder geheilt und manche sogar von den Toten auferweckt hatte. Sie hatten erlebt, wie Gottes Macht Menschenmengen gespeist, Stürme gestillt und die Behauptung von Geistesgestörtheit umgekehrt sowie Jesus befähigt hat, auf dem Wasser zu wandeln.

Alles war so gut gelaufen. Und als Jesus dann nach Jerusalem gekommen war, hatten die Menschen aus Dankbarkeit und Freude gejubelt und Palmenwedel geschwenkt. Seine gesamte Botschaft von Gottes beständiger Liebe und der konstanten Gegenwart von Gottes Vollkommenheit in Seiner Schöpfung schien wirklich in den Menschen Fuß zu fassen.

Doch mehrere Tage nach Jesu Ankunft in Jerusalem fingen die Menschen aufgrund von gesellschaftlichem und politischem Druck an, Jesus und seiner Botschaft den Rücken zu kehren. Der Druck war so stark, dass sogar sein Jünger und Freund Petrus leugnete, Jesus zu kennen.

Am Abend vor seiner Kreuzigung betete Jesus in tiefer Verzweiflung: „Vater, wenn du willst, dann nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ Und der Bericht fährt fort: „Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. Und er rang mit dem Tod und betete heftiger. Aber sein Schweiß wurde wie Blutstropfen, die auf die Erde fielen“ (Lukas 22:42–44).

Jesus hatte Gottes Macht, ihn zu retten, bereits bewiesen, als Menschenmengen mehr als einmal versucht hatten, ihn umzubringen. Seine Verzweiflung hatte also möglicherweise weniger mit seiner eigenen Zukunft, sondern mit seiner Sorge um die Zukunft des Christentums zu tun.

Doch letztendlich überließ Jesus nicht nur sein Leben Gott und Gottes Willen, sondern auch alles, was das Christentum betraf. Und genau das bewegte das Christentum voran und gewährleistete, dass dessen Lehren für alle Zeiten für die Menschheit bewahrt werden würden.

Mary Baker Eddy, die Verfasserin des bahnbrechenden Buches Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, erklärt Jesu selbstloses Gebet in Gethsemane folgendermaßen: „Als das menschliche Element in ihm mit dem göttlichen rang, sagte unser großer Lehrer: ‚Nicht mein, sondern Dein Wille geschehe!‘, das heißt, lass nicht das Fleisch, sondern den Geist in mir verkörpert sein. Das ist das neue Verständnis von geistiger Liebe. Es gibt alles für Christus, oder Wahrheit, hin“ (S. 33).

Alles für Gott hinzugeben, der Wahrheit, Liebe und Geist ist, bedeutet, all unsere eigenen wohlmeinenden Pläne und Wünsche aufzugeben. Es bedeutet, wahrhaft bereit zu sein, Gott zu vertrauen und Seiner liebevollen Führung zu folgen, egal wie unerwartet sie auch sein mag. Gott führt Seine Absicht aus, und die aus menschlicher Sicht verwirrenden, unmöglichen oder sogar irrigen Elemente können wichtige Bestandteile in der umfassenden Logik und dem Ablauf der Ereignisse sein.

Hätten Sie oder ich den Fortschritt des Christentums an die Gefangennahme, Folterung und Kreuzigung Jesu gebunden? Sicherlich nicht. Und Gott auch nicht. Doch angesichts der Feindschaft der Welt gegen den Christus, die Wahrheit über Gott, die Jesus zu überbringen hatte, war dies der Weg, der zu Jesu  Auferstehung und glorreicher Himmelfahrt und der gesicherten Zukunft des Christentums führte.

Sogar Jesus hatte damit gerungen, wie Gottes ungewöhnlicher Wille und Plan umgesetzt werden würde. Er bat Gott, den „Kelch“ von ihm zu nehmen, der ihm bevorstand. Und doch fügte er sich. Können wir bei der Betrachtung des heutigen Fortschritts des Christentums Jesu Beispiel folgen und Gottes liebevollen Verlauf der Ereignisse deutlich werden lassen, auch wenn diese auf eine Art und Weise geschehen, die wir nicht voraussehen? Wir meinen vielleicht, wirklich zu wissen, was richtig und angemessen ist. Dagegen ist nichts einzuwenden. Gott wird uns helfen, über begrenzte persönliche Sichtweisen hinauszuwachsen. Denken Sie an den Engel, der zu Jesus kam, um ihn zu stärken. Derselbe stärkende Trost von Gott ist heute für uns da.

Ist Gott von gesellschaftlichem, politischem und kulturellem Druck, der dem Christentum feindlich gesinnt ist, eingeschüchtert? Die Christliche Wissenschaft lehrt, dass sich Gott heute ebenso wenig einschüchtern lässt, wie zu Jesu Zeiten. Gott führt Jahrhundert für Jahrhundert die Entwicklung und den Fortschritt von allem voran, was Jesus der Welt gegeben hat.

Jesus betete für uns alle und verhieß uns die Beständigkeit von Gottes liebevoller, heilender Macht zusammen mit einem völlig klaren, anwendbaren Verständnis davon durch den Tröster. Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Mit den Worten des Johannes: ‚Er wird euch einen andern Tröster geben, der für immer bei euch bleiben wird.‘ Unter diesem Tröster verstehe ich die Göttliche Wissenschaft“ (S. 55).

Etwas so Wertvolles wie die ewige Entfaltung des wissenschaftlichen Christentums muss natürlich von großer Wichtigkeit für Gott sein. Eigenwillen mag uns vorübergehend blind für Gottes Ziele und Führung machen. Doch wenn wir in Jesu Fußstapfen treten, geben wir alle vorgefassten Meinungen hinsichtlich des Weges voran auf. Wissenschaft und Gesundheit erklärt: „Wir können keine Gefäße füllen, die schon voll sind. Sie müssen erst geleert werden. Lasst uns den Irrtum bloßlegen. Wenn dann die Winde Gottes wehen, werden wir uns nicht fest in unsere Lumpen hüllen“ (S. 201).

Allein Gottes – nicht menschlicher – Wille kann das wissenschaftliche Christentum voranführen. Wollen wir auf Knien im Gebet danach streben, so demütig und freudig offen für Seinen Willen zu sein wie Jesus dies war?

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