Über mehrere Tage hinweg hatte ich immer häufiger ein Problem mit einer Körperfunktion. Es schien eine Blockade oder Fehlfunktion vorzuliegen.
Da ich die Angst überwinden musste, es handele sich um einen lebensbedrohlichen Zustand, fing ich an zu beten. Ich hatte gelernt, dass es bei Heilung in der Christlichen Wissenschaft nicht darum geht, einen körperlichen Zustand zu beheben (oder ein Problem mit begrenzten Finanzen, einen persönlichen Konflikt, Einsamkeit usw.), sondern darum, falsches Denken darüber zu korrigieren, wer und was wir als Gottes Schöpfung wirklich sind.
Der Mensch, die wahre, geistige Identität von uns allen, ist nicht eine Kombination aus materiellen, organischen Strukturen und Funktionen. Als Bild und Gleichnis Gottes, des Geistes, bin ich geistig, vollständig und bestehe nur aus harmonischen Eigenschaften. Wir alle haben ein gottgegebenes, von Gott regiertes Leben, das Er erhält und kräftigt, sodass es unseren Zweck erfüllt, Ihn zu verherrlichen.
Tagelang beschäftigte ich mich gedanklich mit diesen geistigen Wahrheitsinhalten, aber ich war frustriert, als es kaum Fortschritte bei der Heilung zu geben schien. Ich betete eifriger und bekräftigte, wer ich bin und was meine Aufgabe ist. Ich unterstützte auch weiterhin meine Zweigkirche Christi, Wissenschaftler, und diente unter anderem als Leser in den Gottesdiensten. Ich begann, bei dieser Arbeit mehr Freude zu empfinden, und lernte meine Kirche und ihre Mitglieder mehr zu schätzen, da ich deutlicher sah, dass wir alle Liebe zum Ausdruck brachten und uns gegenseitig in unserem geistigen Wachstum unterstützten.
An einem Sonntag konzentrierte ich mich beim Lesen auf das Gute, das durch den Gottesdienst strahlte – die Lieder, die Lesungen, das Solo, das Gebet usw. – und vergaß mich selbst.
Mary Baker Eddy schreibt: „Wir sollten unseren Körper vergessen, indem wir uns auf das Gute und die Menschheit besinnen“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 261) und: „... solange wir das richtige Ideal haben, ist das Leben lebenswert und sorgt Gott für unser Leben“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 166).
In den nächsten Tagen besserte sich mein Zustand stetig, und bald war die normale Funktion wieder vollständig hergestellt.
Mir ist klar, dass der eigentliche Kern der Heilung darin bestand, eine korrektere Sichtweise von mir selbst zu erlangen, dass ich kein physisches, endliches Selbst bin, sondern ein vollständiger Ausdruck Gottes, Seine vollkommene Schöpfung. Daraufhin spiegelte mein Körper diese wahre, geistige Sicht meines Lebens und meines Daseinszwecks wider.
Michael Post
Grand Blanc, Michigan, Vereinigte Staaten
