Viele Menschen empfinden Reichtum als Sicherheit. Doch wir lesen in den Sprüchen: „Bemühe dich nicht, reich zu werden ... Lass deine Augen nicht auf das fliegen, was du nicht haben kannst; denn es macht sich Flügel wie ein Adler und fliegt zum Himmel hinauf“ (23:4, 5).
Können wir Reichtümer so bewachen, dass sie nicht fortfliegen? Ja! Allerdings müssen wir erst verstehen, was sie wirklich sind.
Christus Jesus hat gelehrt, dass dauerhafter Reichtum nichts mit materiellen Dingen zu tun hat. Er sagte: „Sammelt euch ... Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen“ (Matthäus 6:20).
Himmlische Schätze haben die Substanz des Geistes; sie sind moralische und geistige Eigenschaften wie Güte, Freundlichkeit, Vertrauen, Geduld, Weisheit, Selbstregierung und Liebe. Sie können weder verfallen noch entwendet werden.
Als Kinder Gottes, die Er zu Seinem Ebenbild erschaffen hat, besitzen wir die Eigenschaften – den Reichtum – des Geistes bereits kraft Widerspiegelung. Doch wir können Gott und Seine Schöpfung nicht mit den materiellen Sinnen wahrnehmen; wir brauchen den Christus, die geistige Idee, um die Gegenwart und Substanz des unendlichen, geistigen Guten zu erkennen. Durch das Verständnis, das die Christliche Wissenschaft der Menschheit vermittelt, sammeln wir die Schätze des Himmels, um sie zu nutzen.
Wir investieren in diese Schätze, indem wir moralische und geistige Eigenschaften leben, und stellen fest, dass sie fortwährend Dividenden bringen. Unser geistiges Wachstum und Wohl zeigt sich dadurch, dass unsere menschlichen Bedürfnisse gestillt werden. Jesus demonstrierte dies, indem er eine große Menschenmenge mit ein paar Broten und Fischen speiste und eine benötigte Geldsumme im Maul eines Fisches fand.
Es ist wichtig für uns, den Unterschied zwischen wahrem und falschem Reichtum zu erkennen. Die Welt will uns weismachen, dass Sicherheit in Geld, Aktien und Grundbesitz verankert und Glück in sinnlichen Vergnügungen zu finden ist. Doch alles Materielle oder Sinnliche unterliegt Verfall und Verlust.
Geistige Schätze können nicht zerstört werden. Allerdings müssen wir unser Verständnis und unsere Demonstration dieser Schätze vor all dem schützen, was sie uns entwenden will. Wir müssen uns vom Christus, von göttlicher Wahrheit, über Ignoranz, Verschwendung, Zügellosigkeit, Wut, Stolz und der Liebe zu materiellen Vergnügungen hinausheben lassen.
Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, lehrt uns im Kirchenhandbuch, wie man seinen finanziellen Reichtum schützt. In Artikel XXIV, „Obhut über das Kirchenvermögen“, lesen wir: „Gott fordert, dass Weisheit, Wirtschaftlichkeit und brüderliche Liebe alle Vorgehensweisen der Mitglieder der Mutterkirche, der Ersten Kirche Christi, Wissenschaftler, kennzeichnen“ (S. 77).
Gott fordert Weisheit
Es ist natürlich weise, sich über Finanzen, Kredite, Schulden, das Budgetieren, Investieren usw. zu informieren, ebenso wie es sinnvoll ist, unser berufliches Handwerkszeug, den Umgang mit einem Computer und das Führen eines Haushalts oder Geschäfts zu lernen. Doch menschliche Weisheit, Mittel und Wege können uns nicht vor Unehrlichkeit oder Betrug oder dem aggressiven Materialismus schützen, der uns einreden will, unsere Ressourcen durch unsinnige Anlagen oder irrationale Ausgaben zu erschöpfen. Wir brauchen die Weisheit, die Gott uns schenkt. Lassen Sie uns demütig genug sein, Gott um die Führung zu bitten, die wir für unsere alltäglichen Angelegenheiten brauchen. Und wenn wir einen Fehler machen, hilft Gott uns, den richtigen Weg zu finden und voranzugehen.
Vor einigen Jahren sah ich in einer lokalen Sparkasse Werbung für hochverzinsliche Pfandpapiere. In dem Glauben, dass Sparkassen sicher sind, erwarb ich zwei Pfandpapiere, ohne erst Gott um Führung zu bitten oder auch nur eine Fachperson zu konsultieren. Es stellte sich heraus, dass sich das Unternehmen, dem die Sparkasse gehörte, die lockeren Vorschriften zunutze gemacht hatte, um sich auf Kosten anderer zu bereichern. Wie Tausende anderer Menschen besaß ich nun fast wertlose Pfandpapiere. Der Geschäftsführer des Unternehmens landete dafür im Gefängnis.
Nach dieser Erfahrung wandte ich mich an Gott und betete sowohl um mehr Weisheit bei Geldanlagen als auch um ein besseres Verständnis von Versorgung. Durch das, was ich in der Christlichen Wissenschaft lernte, verstand ich, dass ich das Gute niemals verlieren konnte, denn Gott, die Quelle alles Guten, segnet Seine Schöpfung ohne Unterbrechung. Wir lesen in der Bibel: „Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem es keinen Wechsel und auch nicht den Schatten einer Veränderung gibt“ (Jakobus 1:17).
Das Gute, das Gott bereitstellt, ist geistig und kann niemals verlorengehen oder gestohlen werden. Schlechte Entscheidungen und kriminelles Verhalten sind Bestandteile des Traums des materiellen Lebens sowie materieller Intelligenz und Substanz, und wir können aus diesem Traum erwachen. Christus, die wahre Idee von Gott, erweckt uns zu der geistigen Tatsache von Gottes Versorgung und unserer Vollkommenheit als Seine Kinder.
Während der nächsten ein, zwei Jahre wandte ich mich konsequent an Gott. Als ich lauschte und voranging, füllte Inspiration vom Christus sanft die Lücke in meinem Verständnis von Versorgung, bis ich klarer verstand, dass Gott, Geist, alles gibt und dass ich alles habe, was Gott gibt. Emotional und finanziell war alles in Ordnung.
Gott fordert Wirtschaftlichkeit
Wirtschaftlichkeit ist der weise Umgang mit Ressourcen. Ein wesentlicher Vorteil dabei, Gottes Forderung von Wirtschaftlichkeit zu erfüllen, ist, dass wir damit Selbstbeherrschung demonstrieren, und das ist eine der Früchte des Geistes. Wahre Selbstregierung zu üben schützt uns vor den irdischen Impulsen des Eigenwillens und der Selbstbelohnung. Sie schließt Güte, Mäßigung bzw. Maßhalten sowie Selbstlosigkeit in sich. Durch die Unterjochung des materiellen Sinnes und sterblichen Willens sind wir frei, unsere wahre Individualität als die Töchter und Söhne Gottes, des unendlichen Geistes, zu erkennen und zum Ausdruck zu bringen.
Wirtschaftlichkeit ist außerdem ein Ausdruck der Nächstenliebe. Wenn wir maßhalten, sind wir frei von Gier und können unser Denken nach außen auf unsere Mitmenschen richten.
Gott fordert brüderliche Liebe
Weise und wirtschaftlich zu sein und andere in Übereinstimmung mit Gottes Führung zu lieben macht uns nicht arm. Großzügigkeit schützt und erhöht unsere Sicherheit und unser Wohl in jeder Hinsicht. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Geben im Dienst unseres Schöpfers macht uns nicht arm, ebenso wenig bereichert uns Zurückhalten“ (S. 79).
Unser Geben muss durch Weisheit und Wirtschaftlichkeit regiert werden, um wahrhaft fruchtbar und nützlich zu sein. Dafür setzte Mrs. Eddy sich ein. „Wenn man nur auf Ansuchen oder Bittschriften von Fremden hin gibt, läuft man Gefahr, in falscher Richtung zu arbeiten. ...
‚Die Liebe ist langmütig und freundlich‘, aber Nächstenliebe muss von Weisheit regiert werden, sonst ist es verlorene Liebesmüh, und das Geben wird herzlos“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 231).
Als ich begann, die Praxis der Christlichen Wissenschaft in Vollzeit auszuüben, bemühte ich mich, weise und wirtschaftlich mit Geld umzugehen. Einmal bat eine Organisation, die ich sehr schätzte, um eine große Spende für ein besonderes Projekt. Meine Liebe weckte den Wunsch in mir, eine Spende zu machen, für die ich nicht vorgesorgt hatte. Ich bat Gott um die Weisheit zu wissen, ob und wie viel ich spenden sollte. Beim Beten kam mir eine Summe in den Sinn. Ich war sicher, dass Gott das bereitstellen würde, was ich gerne spenden wollte, und überwies das Geld. Am Ende des Jahres stellte ich fest, dass mein Einkommen so gestiegen war, dass alle meine Ausgaben einschließlich dieser zusätzlichen Spende gedeckt waren.
Menschenliebe in Form von Philanthropie kann einschließen, Zeit und Geld im Dienst Gottes und des Menschen zu geben, doch sie ist in erster Linie ein Ausdruck von Liebe, Freude, Frieden, Freundlichkeit, Hoffnung, Glauben, Selbstbeherrschung – den Früchten des Geistes. Mrs. Eddy schrieb: „Güte und Menschenliebe beginnen mit Arbeit und hören nie auf zu arbeiten. Nur was wir tun, ist von Bedeutung, und das jeweils Beste ist nicht zu gut, es ist zugleich Sparsamkeit und Fülle“ (ebd., S. 203).
In der Christlichen Wissenschaft haben wir Gottes Forderung von Weisheit, Wirtschaftlichkeit und brüderlicher Liebe, um unsere Reichtümer – unsere geistigen Ressourcen bzw. Schätze im Himmel – zu schützen und zu erhöhen, nicht nur, damit sie sich nicht Flügel machen und davonfliegen, sondern damit wir, die Kirche Christi, Wissenschaftler, und die ganze Menschheit gedeihen und in Richtung Geist vorankommen können.
