Eines Morgens wachte ich mit Schmerzen im Unterleib auf. Ich ignorierte sie, weil ich viel zu tun hatte, und erwartete, dass sie von selbst verschwinden würden. Das taten sie aber nicht, und am nächsten Tag wusste ich, dass heilendes Gebet vonnöten war. Wie schon oft gab ich mir selbst eine Behandlung in der Christlichen Wissenschaft. Dazu gehörte anzuerkennen, dass Gott der einzige Schöpfer ist und dass ich als Ebenbild Gottes, des Geistes, erschaffen bin, was bedeutet, dass ich geistig und vollkommen bin. Diese grundlegende Wahrheit des Seins bedeutet, dass nichts meine Vollkommenheit und Gesundheit als Gottes Schöpfung beeinträchtigen kann.
Doch als die Schmerzen nicht verschwanden, sondern schlimmer wurden, forderten mehrere negative Suggestionen Einlass in mein Denken – darunter sogar beängstigende Szenarien von lebensbedrohlichen Krankheiten. Ich war etwas überrascht, denn ich dachte, dass ich die allgemein verbreiteten Bilder und Beschreibungen von Krankheiten ziemlich wirksam aus meinem Denken heraushielt.
Als ich zu beten versuchte, drängten sich mir diese angsteinflößenden Gedanken über Krankheit immer weiter auf. Es war, als würde sich jemand über meine Gebete lustig machen – als wäre ich auf einer Bühne, wo ein unverschämter, aggressiver Zuschauer ständig dazwischenruft. Um Heilung zu finden, musste ich diese aggressiven Suggestionen zum Schweigen bringen.
Dabei half mir eine Stelle aus der Bibellektion jener Woche mit dem Thema „Liebe“ aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft: „Der Geliebte des Herrn wird sicher bei ihm wohnen; immer wird er ihn beschirmen und wird zwischen seinen Schultern wohnen“ (5. Mose 33:12). Das erinnerte mich daran, wie ich als kleines Kind mit meinem Vater geschwommen bin und dabei zwischen seinen Schulterblättern saß. Es fühlte sich an wie ein großer, sicherer Ort, wo mir nichts zustoßen konnte. Diese Erinnerung half mir zu verstehen, dass Gott mein göttlicher Vater ist und dass Er mich liebt und versorgt; ich wohne zwischen Seinen Schultern, wo ich vor Gefahren geschützt und sicher bin.
Diese Zusicherung befähigte mich, die negativen Szenarien zurückzuweisen und aus meinem Denken zu verbannen. Dann betete ich den Tag über weiter, um mir der Wirklichkeit besser bewusst zu werden, dass ich ein geistiger und harmonischer Ausdruck Gottes bin – denn das ist für alle Menschen wahr. Als ich zu Bett ging, war ich mir nur noch meiner Einheit mit der göttlichen Liebe bewusst; die Schmerzen verschwanden und sind nie zurückgekehrt.
Nach dieser Erfahrung wurde ich zu einem Satz im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, geführt: „Wenn du den Zeugen, der gegen deine Verteidigung auftritt, zum Schweigen bringst, zerstörst du den Augenschein, denn die Krankheit verschwindet“ (S. 417).
Ich verstand, dass genau das passiert war: Als ich die Suggestionen, die sich meinem Gebet in den Weg stellten, zum Schweigen brachte, wurden die Symptome zerstört und der Krankheitszustand verschwand. Diese Heilung verdeutlichte, dass der Zustand zusammen mit seinen sogenannten Beweisen nie mehr als ein falscher Zeuge war – ein Lügner, der durch die Wahrheit ganz einfach zum Schweigen gebracht wurde.
Ich bin so dankbar für die Christliche Wissenschaft, die uns die Wahrheit des harmonischen, geistigen Seins gegeben hat. Welche Lüge auch versucht, uns Angst einzuflößen oder zu täuschen, die Wahrheit zeigt uns, was wirklich ist und uns befreit, genau wie unschuldige Menschen vor Gericht freigesprochen werden. Wenn die Wahrheit unserer Unschuld und Vollkommenheit offenbart ist, lautet das Urteil Gesundheit und Freiheit – und der Fall wird abgewiesen!
Joel Magnes
Vancouver, Washington, Vereinigte Staaten