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Original im Internet

Die unmittelbare Folge christlich-wissenschaftlichen Lebens

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 17. August 2020

Übersetzt aus dem Christian Science Journal, Ausgabe August 1895


Eine unmittelbare Folge christlich-wissenschaftlichen Lebens muss bessere, höhere und reinere Menschlichkeit sein. Sofern wir die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift sowie die anderen Schriften und Anweisungen unserer Lehrerin und Führerin Mary Baker Eddy nicht missverstanden haben, ist dies wahr. Nur durch vorangehende verbesserte menschliche Voraussetzungen ist es uns möglich, einen geistigen Status zu erreichen. Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit, Demut, Sanftmut, Nächstenliebe, Anteilnahme der richtigen Art – sie alle tragen zu wahrer Menschlichkeit bei, und wo sie fehlen, herrscht Mangel an Christlichkeit und Spiritualität.

Viele der Lehren Jesu richteten sich an eine bessere und höhere Menschlichkeit. Setzt man seine Aufforderungen, unseren Nächsten zu lieben, im menschlichen Leben um, so werden sie ganz sicher zu idealen menschlichen Umständen führen, auch wenn sie letztlich auf den geistigen Stand abzielen. Doch wie soll dieser geistige Stand erreicht werden, wenn nicht durch die schrittweisen Entwicklungsprozesse, die verbesserte und ständig höhere menschliche Zustände mit sich bringen? Frohere und harmonischere irdische Umfelder müssen Vorboten des Himmels sein.

Einer der erbärmlichsten Zustände der Selbsttäuschung oder Selbsthypnose ist jener, der zu der Überzeugung führt, man könne durch eine plötzliche intellektuelle oder mentale Umwandlung oder rein verbale Erklärung alle materiellen Hürden beiseite räumen und in einem Sprung die materiellen Fesseln ablegen und geistige Freiheit erlangen. Mit solchem wird Zorn für den Tag des Zorns aufgehäuft (siehe Römer 2:5). In Jesu Lehren und in denen von Wissenschaft und Gesundheit wird nichts mehr betont als dieser Punkt. Das Opfer dieser Selbsttäuschung muss früher oder später von seinem irrig errichteten Podest herabsteigen, zum Ausgangspunkt zurückkehren und, durch Läuterung und allmähliches Wachstum vom Sinn zur Seele, den Berg geistiger Errungenschaften erklimmen. Sich einzubilden, dass man den Gipfel erreicht hat, während man noch nicht einmal am Fuß des Berges steht, ist wahrhaftig ein Irrglaube. Doch das heißt nicht, dass man sich kein hohes geistiges Ziel setzen darf – selbst die schwindelnde Höhe, die durch Jesu bemerkenswerte Äußerung dargestellt wird: „Darum sollt ihr vollkommen sein, so wie euer Vater im Himmel vollkommen ist“ (Matthäus 5:48). Diese Vollkommenheit ist der Höhepunkt – weder der erste noch ein Zwischenschritt –, und sie wird nur erreicht, indem wir dem dornigen Weg des Meisters folgen.

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