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Original im Internet

Vergebung führt zu passender Arbeitsstelle

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 16. November 2020


„Vergib dem Bruder, so soll dir
   vergeben sein!“ Hör Jesu Wort,
o Mensch, es ändert deine Welt,
   macht dir zum Himmel jeden Ort.
(Mary A. Livermore, Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 163, Adapt. und Übers. ©CSBD) 

Obwohl Jesus von unzähligen Menschen verherrlicht wurde, verachteten ihn die Pharisäer, Ältesten und Schriftgelehrten, sodass er schließlich verhaftet und zum Tode verurteilt wurde. Und doch vergab er seinen Verfolgern am Kreuz. Was für ein Vorbild für uns! Und seinem Jünger Petrus sagte er einst, dass er seinem Bruder nicht siebenmal (wie Petrus dachte), sondern „siebzigmal siebenmal“ vergeben müsse (Matthäus 18:22). Jesus zeigte uns auch Liebe und Vergebung in seinem Gleichnis vom Verlorenen Sohn (siehe Lukas 15:11–32). Und das Gebet des Herrn, das er uns lehrte, sagt: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir unseren Schuldigern vergeben“ (Matthäus 6:12).

Die Bibel versichert uns ebenfalls, dass es wichtig ist, Vergebung zu erlangen. Saulus war zum Beispiel ein Mann, dem vieles leid tat. Er hatte die Christen terrorisiert und sich völlig im Recht geglaubt. Doch als er in einer Vision Jesu Stimme hörte, änderte er seine irregeleitete Richtung. Saulus ließ die Verfolgung von Jesu Nachfolgern hinter sich und widmete sein Leben der christlichen Lehre, Heilung und Liebe. Und schließlich änderte er seinen Namen von Saulus in Paulus. Er ließ sich nicht von Reue verfolgen und plagen. Paulus schrieb an die Philipper: „Eines ... sage ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich aus nach dem, was vorn ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, nach dem Siegespreis der himmlischen Berufung durch Gott in Christus Jesus“ (Philipper 3:13, 14). Paulus’ Geschichte hat mich ermutigt, mich auf meinem Weg ebenfalls umzuwandeln und Gelegenheiten wahrzunehmen, mich zu entschuldigen. 

Es war viele Male erforderlich, anderen zu vergeben oder zu fühlen, dass mir vergeben worden war. Die Beispiele von Jesus und Paulus sowie von anderen in der Bibel zeigen, dass solch eine demütige Liebe viel Macht in sich trägt. Die Fähigkeit zu vergeben hat mir zu erkennen geholfen, dass andere auch fähig sein könnten, mir zu vergeben. Zu vergeben und Vergebung zu erlangen bringt viel Freude mit sich. Hier ist ein Beispiel dafür, wie mir Vergebung vor Jahren Segen gebracht hat.

Ich war auf der Suche nach einer Stelle im Verkauf. Auf vier Dinge legte ich Wert: Produkte, die ich überzeugt unterstützen und erklären konnte; ein Unternehmen, das für seine Integrität bekannt war; die Möglichkeit, angemessen entlohnt zu werden, und die Freiheit, in eine andere Abteilung überzuwechseln, falls mich der Verkauf nicht länger interessierte.

Das war ein nützlicher Filter. Doch ich hatte es versäumt, eine Einstellung auszufiltern: Ich hatte Ressentiments in Bezug auf meine alte Stelle, bei der die Geschäftsleitung Entscheidungen getroffen hatte, die ich für unfair hielt. 

Nach Monaten, in denen ich neue Ideen verfolgte und Kontakte pflegte, hatte ich immer noch keine Nische für meine Fähigkeiten gefunden. Eines Abends dachte ich über die Gründe nach, warum ich meine alte Stelle verlassen hatte, und es schlich sich der Gedanke ein: Hätte ich an der Stelle meiner damaligen Vorgesetzten vielleicht dieselben Entscheidungen getroffen? Ich musste zugeben: „Ja, könnte sein.“ Das gab mir zu denken. Ich erkannte, dass ich Selbstgerechtigkeit und Selbstmitleid ablegen musste. Und das befähigte mich zu vergeben, wie ich auch wollte, dass mir vergeben wurde. Ich empfand eine neue Art von Ruhe und Freiheit von Ressentiments. Und mir war deutlich froher zumute.

Ein paar Tage später fiel mir eine Zeitungsanzeige ins Auge. Bis dahin war ich der verbreiteten Meinung gefolgt, dass Stellenangebote in der Zeitung nicht zu guten Jobs führen, sondern dass persönliche Kontakte besser waren. Doch das Unternehmen war in einem anderen Bundesstaat angesiedelt und hatte in meinem nur eine Handvoll Mitarbeiter. Ich hätte daher über meinem Bekanntenkreis nicht von diesem Job gehört. Die Anzeige beeindruckte mich, denn sie war schlicht, klar und unaufgeregt geschrieben (keine überspitzten Behauptungen von einem tollen Gehalt und schicken Büro, wie ich sie in anderen Anzeigen sah). Es ging um eine Stelle im Verkauf in meiner Region, und die Produkte waren einleuchtend und interessant. Als ich mich über das Unternehmen und seine Produkte informierte, hörte ich viel Gutes, beispielsweise, dass die Verkaufsmitarbeiter „sich sehr dafür einsetzen, guten Service zu leisten“. Mein Vater hatte die Produkte ebenfalls verwendet und für gut befunden. Alle Kriterien in meinem „Filter“ wurden erfüllt, und ich war sicher, dass dieser Job gut zu mir passen würde, was dem Unternehmen und den Kunden zugutekam. 

Es gingen mehr als einhundert Bewerbungen ein. Doch ich lauschte auf Gottes Führung und achtete darauf, ehrlich und rücksichtsvoll zu sein, als ich meinen Lebenslauf einreichte, Bewerbungsgespräche führte, Referenzen nannte und Tests machte. Ich wurde eingestellt und verbrachte 17 produktive Jahre dort. Obwohl die Ansprüche hoch waren, wusste ich immer, dass ich meine richtige Nische ausfüllte, und war immer dankbar.

Wenn wir auf geistige Gedanken lauschen, die uns zu mehr Demut und Liebe führen, und dann die nötigen praktischen Schritte unternehmen, sind wir fähig, Gottes Führung umfassender zu folgen und Seine Lehren zu lernen. Und diese Lehren enthalten großen Segen.

Elizabeth Schmidt Irwin
Mount Dora, Florida, Vereinigte Staaten

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