Als Mrs. Eddy das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, schrieb, hatten sich die materielle Medizin und die Allgemeinheit noch nicht ernsthaft mit der direkten Kontrolle des menschlichen Gemüts über den menschlichen Körper befasst. Doch Mrs. Eddy erkannte sie bereits – und widmete ihr in Wissenschaft und Gesundheit beachtliche Aufmerksamkeit.
Als ich ca. hundert Jahre später anfing, ihre Schriften zu studieren, war das Konzept, dass das Denken unseren Körper regiert, keine so radikale Vorstellung mehr. Daher war ich nicht sonderlich erstaunt oder beeindruckt, bei ihr darüber zu lesen; ich hatte ja bereits davon gehört. Außerdem war ich in meinem Studium der Christlichen Wissenschaft weit genug vorgedrungen, um zu verstehen, dass Heilen in der Christlichen Wissenschaft das Ergebnis von christlicher Erlösung und Erneuerung des falschen, auf Materie beruhenden Denkens ist. Christus Jesus sagte: „[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8:32).
Ich vertraute Mrs. Eddys Weisheit genug, um zu wissen, dass sie guten Grund gehabt haben musste, so häufig im Lehrbuch auf die Beziehung von Gemüt und Körper einzugehen – vielleicht, um sie der allgemeinen Denkart ihrer Zeit zu erklären und denen nahezubringen, die aus unterschiedlichen Sichtweisen an das Studium der Christlichen Wissenschaft herangingen. Ich kritisierte es also nicht, aber mit der typischen Respektlosigkeit der unerfahrenen Metaphysikerin, die ihr Wissen überschätzt, meinte ich, diese relativ menschlichen Betrachtungen überfliegen zu können, und konzentrierte mich darauf, dass in Wirklichkeit das göttliche Gemüt, Gott, alles regiert und dass es kein anderes Gemüt gibt.
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