Ich möchte berichten, wie die Christliche Wissenschaft unserer Familie geholfen hat, Trauer und das Gefühl von Verlust zu überwinden, als ein geliebter Verwandter starb.
Die ganze Familie war tief betrübt über den Tod dieses Angehörigen. Dann besuchten uns einige Mitglieder unserer Zweigkirche Christi, Wissenschaftler, zu Hause. Wir tauschten Gedanken über die Unsterblichkeit des Menschen als Gottes Kind und die unendliche Fortdauer von Leben aus, das Gott ist. Wir bekräftigten außerdem die geistige Tatsache, dass es nie eine Situation geben kann, die sich nicht unter Gottes Regierung der Liebe befindet. Wir erkannten, dass Gottes Liebe bei jedem Menschen weilt, einschließlich meines Bruders und der Menschen, die kamen, um der Familie ihre Anteilnahme zu bekunden.
Nach dem Besuch dieser Kirchenmitglieder fühlte sich meine Familie getröstet und in den Armen der göttlichen Liebe geborgen, die uns aus der Trauer heraushob.
Am folgenden Abend kamen viele Menschen aus der Nachbarschaft, um ihr Beileid auszusprechen. Dies fand überwiegend friedlich statt, doch eine Gruppe junger Leute fing nach kurzer Zeit an, einige Familienmitglieder laut zu beschimpfen. Sie drohten, Steine auf unser Dach zu werfen und die Stühle zu zerschlagen, auf denen sie saßen.
Die Situation wurde brenzlig, doch meine Familie wusste, dass eine heftige Reaktion nicht hilfreich sein würde. Wir beschlossen, uns im Gebet an Gott zu wenden und ernsthaft anzuerkennen, dass es nur ein Gemüt, Gott, gibt und niemand außerhalb dieses Gemüts sein kann.
Mary Baker Eddy, die Führerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Wir sollten gründlich verstehen, dass alle Menschen ein Gemüt, einen Gott und Vater, ein Leben, eine Wahrheit und eine Liebe haben. In dem Verhältnis, wie diese Tatsache sichtbar wird, wird die Menschheit vollkommen werden, der Krieg wird aufhören und die wahre Brüderlichkeit des Menschen wird begründet werden“ (S. 467).
Diese Stelle vermittelt deutlich, dass Gott, das göttliche Gemüt, das einzige Gemüt ist und somit das Gemüt aller, einschließlich dieser jungen Leute aus der Nachbarschaft. Und da Gott das einzige Gemüt ist, kann es in Wirklichkeit keine Konflikte oder Meinungsverschiedenheiten geben.
Das Vorgehen dieser jungen Leute war zwar nicht liebevoll, doch die Tatsache, dass sie gekommen waren, konnten wir als deutlichen Ausdruck von Liebe sehen. Und diese Liebe kann niemals in Hass umgewandelt werden, denn das Gute kann niemals Böses hervorbringen. Wir waren sicher, dass Gottes Liebe das ganze Universum erfüllte und dass niemand Eigenschaften ausdrücken kann, die denen von Gott entgegenstehen: die Freude, andere zu trösten, sowie Anteilnahme und Frieden.
Und schließlich waren wir bestrebt, diese Wahrheitsaussage zu verstehen: „Wir aber haben Christi Gesinnung“ (1. Korinther 2:16). Manchmal sind wir versucht zu glauben, dass „wir“ nur ein kleiner Kreis ist – dass nur Christliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Christi Gesinnung bzw. Gemüt haben. Doch jeder hat das Gemüt des Christus. Niemand kann Gottes Gesetze umgehen, und Christus ist der einzig wahre Einfluss. Mrs. Eddy bekräftigt: „Christus ist die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewusstsein spricht“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 332).
Da das der Fall ist, kann das wahre Sein eines jeden von uns nicht durch Gedanken des Hasses, der Disharmonie und des Konflikts beeinflusst werden. Daher war es unmöglich, etwas mitzuerleben, das nicht mit der geistigen, gottgegebenen Identität dieser jungen Leute übereinstimmte.
Meine Familie und ich beteten ca. eine Stunde zusammen. Wir hielten unser Denken erhoben und achteten nicht mehr darauf, was die pöbelnde Gruppe von sich gab. Im Gegenteil, wir waren sicher, dass Gott keinerlei Element des Konflikts erschaffen hat und dass Seine Schöpfung vollständig, göttlich vollkommen ist. In Wissenschaft und Gesundheit wird erklärt: „... dieses Gemüt erschafft weder ein Element noch ein Symbol der Disharmonie und des Verfalls“ (S. 503).
Schon bald zeigte sich der Erfolg dieses Gebets! In den Stunden, die folgten, wurde es sehr ruhig. Die beiden Ältesten in der Gruppe kamen und entschuldigten sich aus ganzem Herzen bei meinem Vater für die Störung, und sie hoben fröhlich die Stühle auf und stellten sie an ihren richtigen Platz. An jenem Abend und am Tag der Beerdigung erlebten wir keine Störungen mehr.
Es ist wirklich sehr wichtig, täglich zu bestätigen, dass das göttliche Gemüt, Liebe, die einzige Quelle aller Gedanken ist. Diese Wahrheit hat eine universale Reichweite und ermöglicht es uns, folgende machtvollen Worte aus dem „Täglichen Gebet“ im Handbuch Der Mutterkirche besser zu begreifen: „... und möge Dein Wort die Liebe der ganzen Menschheit bereichern und sie regieren!“ (Mary Baker Eddy, S. 41).
Ich bin tief dankbar für die grenzenlose Liebe Gottes, des göttlichen Gemüts. Ich bin außerdem sehr dankbar für Mary Baker Eddy, die der Menschheit durch das Licht der Lehre der Bibel – und besonders der von Christus Jesus – die Christliche Wissenschaft überbracht hat, deren Lehre im Alltag sehr nützlich ist.
Emmanuel Tekila
Kinshasa, Demokratische Republik Kongo
