Die Bibel enthält viele Berichte davon, wie menschliche Bedürfnisse allein dadurch gestillt wurden, dass die Menschen sich im Gebet an Gott gewandt hatten. Dazu gehören Nahrung und Unterkunft, die Heilung von Krankheit sowie Schutz vor Gefahr. Diese Erfahrungen decken eine Vielzahl an Völkern, Orten, Regierungsformen und Jahrhunderte ab. Was haben sie außer Gott und Gebet alle gemein?
Ich habe in meinem Studium der Christlichen Wissenschaft festgestellt, dass die Gemeinsamkeit Christus ist, den Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft als „die wahre Idee, die das Gute verkündet“ beschreibt, „die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewusstsein spricht“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 332). Diese göttliche Botschaft existierte vor Christi Jesu Zeit und existiert noch heute. Gottes Wahrheit und Liebe berichtigen die Lüge der Sterblichkeit – die Lüge von Leben und Wahrheit in der Materie –, sodass die bereits präsente geistige Harmonie erkannt werden kann.
Jesus demonstrierte nachvollziehbar, dass es wirksam und verlässlich ist, eine materielle Lüge aufzudecken und zu berichtigen, um das menschliche Erleben zu erheben und zu verbessern. Er schnitt das Gebet, die Bekräftigung geistiger Tatsachen, auf den jeweiligen Bedarf zu. Doch die Wahrheit, die in den einzelnen Fällen erklärt wurde – die Wahrheit über Gott und Seine beständige Fürsorge –, blieb immer gleich. Und auch das Resultat blieb immer gleich: Eine Lüge über Gottes Schöpfung wurde zerstört, und die menschliche Erfahrung passte sich an die unsterbliche Wahrheit an, dass die Menschheit ausschließlich von Gott regiert wird.
Wir können in unserer Praxis der Christlichen Wissenschaft Lügendetektoren sein und Lügen ausräumen, die uns in unserem Bewusstsein vorgaukeln, Wahrheit zu sein. Wir erkennen die Lüge, indem wir klar erkennen, dass jede Disharmonie, wie auch immer sie sich darstellen mag, niemals die Wahrheit über Gottes immer harmonische Schöpfung sein könnte, die die Bibel als geistig und gut beschreibt. Dann ersetzen wir die materielle Lüge durch die geistige Realität.
Mary Baker Eddy schreibt über Jesus: „Unser Meister bestätigte, als er das Wesen des Satans als einen Lügner von Anbeginn definierte, die gänzliche Machtlosigkeit, ja Nichtsheit des Bösen; also ist eine Lüge, da sie ohne tatsächliche Grundlage ist, eine bloße Falschheit; geistig und buchstäblich ist sie nichts“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 108).
Wie ermutigend ist es zu wissen, dass das Böse nichts ist – es ist gar nicht in Gottes Schöpfung enthalten. Daher ist das Böse nichts Mysteriöses, Beängstigendes oder Dauerhaftes – es ist eine Lüge über Gott und Seine Schöpfung, ein irriges Konzept.
Natürlich gibt es Zeiten, in denen es schwierig sein kann, die Nichtsheit einer Lüge zu erkennen – wenn ein Problem besonders bedrohlich, aufsehenerregend oder hartnäckig erscheint. Aber wenn wir eine Lüge als das sehen, was sie ist, dann hat sie nichts, worauf sie sich stützen kann. Es gibt keine Intelligenz oder Macht, die eine Lüge erschaffen, nähren oder aufrechterhalten kann. Sie hat keinerlei Grundlage, denn Gott ist der einzige Schöpfer und die einzige Ursache. Wahrheit wiederum schließt jeden Aspekt der göttlichen Allmacht ein, die sie aufrechterhält. Wir können zuversichtlich die Herrschaft der Wahrheit über jede Lüge behaupten, da Wahrheit Gott, alles und somit allgegenwärtig, ist.
Ich hatte unlängst eine Erfahrung, bei der ich durch ein vehementes, anhaltendes Beharren auf Wahrheit, zusammen mit einem ruhigen Verständnis von der Nichtsheit jeder Lüge, Heilung erlebte. Nach dem Abendessen mit meiner Familie ging ich nach draußen, um den Grill wegzuräumen. Mir war nicht aufgefallen, dass er noch an war und während des gesamten Abendessens weiter erhitzt wurde. Als ich den Rost anfasste, verbrannte ich mir die Hand und hatte augenblicklich starke Schmerzen.
Ich erklärte energisch und laut das, was ich über Gottes Schöpfung, mich eingeschlossen, als wahr wusste – dass wir beständig in Harmonie bewahrt und konsequent in der göttlichen Liebe beschützt sind. Die Schmerzen ließen schnell nach, als ich mich mental von dem körperlichen Erscheinungsbild und dem Eindruck einer verbrannten Hand fernhielt und meine ganze Aufmerksamkeit den geistigen Tatsachen schenkte. Ich beherzigte folgende Anweisung in Wissenschaft und Gesundheit: „Die göttliche Wissenschaft, die sich über die physischen Theorien erhebt, schließt die Materie aus, löst Dinge in Gedanken auf und ersetzt die Objekte des materiellen Sinnes durch geistige Ideen“ (S. 123).
Anstelle dessen, Fleisch im Konflikt mit heißem Metall zu sehen, fragte ich mich, welche Gedanken im Konflikt standen. Die materielle Überzeugung behauptet, dass ein Unfall möglich ist, der zu Schmerzen führt und den Prozess einer Genesung erfordert. Sie enthält die Suggestion, dass eine Lücke im Schutz von Gottes Schöpfung vorhanden sein und dass meine Harmonie unterminiert werden könnte.
Ich betete, um zu erkennen, was Gott, das göttliche Gemüt, über diese Situation wusste. Da Gott Geist ist, musste Seine Kontrolle über die Situation genau das Gegenteil der materiellen Lügen sein, die hier als Fakten präsentiert wurden. Es gibt keine Möglichkeit eines Unfalls, wenn ein unendliches, liebevolles Gemüt jede Handlung steuert. Schmerzen existieren in der Allheit der göttlichen Harmonie nicht, und die Materie hat keine Intelligenz, um Disharmonie zu erleben. Und da Unfälle und Schmerzen für Gott unmöglich sind, besteht kein Grund für einen Genesungsprozess von etwas, das in Wirklichkeit nie stattgefunden hat. Die göttliche Liebe, die ihre gesamte Schöpfung umfasst, lässt Unfälle und Disharmonie nicht zu. Ihr Schutz weist keine Lücken auf.
Erleichterung kam, als ich die Lüge erkannte und fest und energisch in dem verwurzelt blieb, was ich als wahr erkannt hatte. Innerhalb einer Stunde waren alle Schmerzen verschwunden, und als ich an jenem Abend zu Bett ging, war nur noch eine geringfügige Verfärbung zu sehen, die am folgenden Morgen gänzlich verschwunden war.
Ob eine unharmonische Situation zu erfordern scheint, dass wir die Wahrheit über die vollkommene Schöpfung Gottes, des Geistes, laut rufen oder still auf Gott lauschen, um die göttliche Wahrheit zu hören und die Lüge aufzudecken – wir können darauf vertrauen, dass die vollkommene Liebe, Gott, immer bereitsteht, um unsere Bedürfnisse zu stillen. Unsere Zuversicht kann immer darauf ausgerichtet sein, dass Wahrheit noch nie daran gehindert wurde, die Lügen der Sterblichkeit zu vertreiben und Harmonie ans Licht zu bringen.
