Mein erster Job war im Lektorat einer Frauenzeitschrift, wo ich Faktenchecks durchführte. Ich musste die Daten, Anschriften, Namen und Ereignisse in jedem Artikel überprüfen. Diese Fakten waren oft für die Substanz einer Story unerlässlich.
In einer Wissenschaft wie Astronomie oder Geologie sind Fakten sogar noch wichtiger. Die Wissenschaft des Christentums enthält das, was ihre Entdeckerin, eine Sucherin nach Wahrheit des 19. Jahrhunderts namens Mary Baker Eddy, als „die geistigen Tatsachen des Seins“ bezeichnet (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 312).
Einmal faszinierte es mich, den Begriff „große Tatsache“ in ihren Schriften zu finden. Mrs. Eddy schreibt in ihrem Hauptwerk Wissenschaft und Gesundheit in ihrer Unterweisung, wie man heilt: „Bestehe mit Nachdruck auf der großen Tatsache, die alles umfasst: dass Gott, Geist, alles ist und dass es keinen außer Ihm gibt“ (S. 421).
Im selben Kapitel mit der Überschrift „Die Praxis der Christlichen Wissenschaft“ schreibt sie: „Die große Tatsache, dass Gott alles liebevoll regiert, niemals etwas anderes als Sünde bestraft, ist dein Standpunkt, von dem du ausgehen und die menschliche Furcht vor Krankheit zerstören musst“ (S. 412).
Für mich dienen die Worte „die große Tatsache“, auf die Mrs. Eddys Schriften etliche Male Bezug nehmen, als eine Art Punktstrahler, der uns auf Wahrheitsgedanken hinweist, die grundlegend für diese Wissenschaft und wesentlich für deren Demonstration beim Heilen sind. Ich habe festgestellt, dass sich diese Worte oft auf die Natur Gottes als dem einen und einzigen Sein, allmächtig und allgegenwärtig, beziehen.
Mrs. Eddy teilt ferner große Tatsachen über den Menschen mit – die wahre Identität eines jeden. Zum Beispiel hier: „Die große geistige Tatsache muss ans Licht gebracht werden, dass der Mensch vollkommen und unsterblich ist, nicht sein wird“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 428). Wie beruhigend ist es, dass das Konzept der Vollkommenheit des Menschen keine Theorie, sondern eine Tatsache ist, die wir durch unseren gottgegebenen geistigen Sinn erkennen können.
Das ist das Wundervolle an den Wahrheitsaussagen über das geistige Sein in den Schriften der Christlichen Wissenschaft. Sie sind keine philosophischen Abstraktionen, sondern demonstrierbare Fakten. Sie sind so beweisbar wie mathematische Grundsätze. Diese geistigen Wahrheitsaussagen formen eine Grundlage für aufrichtiges Gebet zu unserem liebevollen Vater-Mutter-Gott und werden in harmonischen menschlichen Umständen manifestiert, indem wir die aktive Gegenwart Gottes, des Guten, sich in unserem Denken behaupten lassen.
Eine christlich-wissenschaftliche Behandlung – ein spezifisches Gebet für einen selbst oder eine andere Person – beinhaltet die ehrliche Bestätigung grundlegender Aussagen über Gott und über den zu Seinem Ebenbild erschaffenen Menschen. Eine Behandlung enthält außerdem eine neue Art, das Böse zu betrachten. Mrs. Eddy gibt uns eine „große Tatsache“ über das Böse, die dessen scheinbarer Macht und scheinbarem Einfluss die Luft nimmt. „Es hat niemals einen Augenblick gegeben, wo das Böse wirklich war“, schreibt sie. „Diese große Tatsache, die auf allen Irrtum zutrifft, bringt eine weitere und noch herrlichere Wahrheit mit sich: dass das Gute allerhaben ist“ (Nein und Ja, S. 24). Auf der Grundlage der Tatsache von Gottes Wesen als unendlich gut hinterfragt wirksames Gebet die Wirklichkeit jeglicher Opposition gegen das Gute und betont die Verbreitung, Aktivität und Vorrangigkeit des Guten.
Diese metaphysischen Fakten fassen große Tatsachen in Worte, die in der Bibel vorrangig sind, wie zum Beispiel: „Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist Herr allein“ (5. Mose 6:4) und „Gott sprach: ‚Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich; sie sollen herrschen‘“ (1. Mose 1:26). Hunderte Jahre später machte uns Paulus auf die Koexistenz dieses einen Gottes mit Seiner wertvollen Schöpfung, dem Menschen, aufmerksam, als er an die Römer schrieb: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur, uns von der Liebe Gottes zu scheiden vermag, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (Römer 8:38, 39). Mrs. Eddy versichert uns, dass diese grundlegenden und unsterblichen Tatsachen zu verstehen unmittelbare und deutliche Wirkungen am Körper hervorruft (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 370) und das besiegen können, was sie die „Dreiheit der Irrtümer“ (siehe S. 122) – Sünde, Krankheit und Tod – nennt, wodurch jede Situation geheilt werden kann.
Ich habe bei einer Erfahrung selbst gelernt, klar zwischen Tatsache und Falschheit zu unterscheiden. Bei der Hausarbeit machte ich eines Tages eine abrupte Bewegung, die sofort Schmerzen im Kreuz verursachte. Immer wenn ich mich hinsetzte, hinlegte oder aufstand, hatte ich starke Muskelkrämpfe im Rücken.
Als ich eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft um Hilfe durch Gebet bat, sagte sie fest: „Diese Krämpfe enthalten keine einzige Tatsache über Sie. Materie ist etwas, das wir anfechten und als falsch leugnen müssen; sie ist nicht wahr.“ Sie wies darauf hin, dass Heilung darin besteht, unsere bereits bestehende, von Gott verliehene Vollkommenheit zu offenbaren. Und sie wies mich auf einen mit Tatsachen angefüllten Absatz in Mrs. Eddys Buch Vermischte Schriften 1883–1896 hin, aus dem hervorgeht, dass das Gute unendlich ist und das Böse somit nicht behaupten kann, eine Existenz oder Macht zu haben (siehe S. 259). Ich verstand, dass ich mir nicht des Bösen bewusst sein kann, wenn ich mir des Guten bewusst bin.
In den darauffolgenden Tagen konzentrierte ich mich darauf, diese geistigen Tatsachen im Denken zu bewegen. Bei meinem gezielteren Forschen und Beten war mir folgende Idee besonders hilfreich: „Die wissenschaftliche Anschauung vom Sein ... untergräbt die Grundlagen der Sterblichkeit, des physischen Gesetzes, sprengt deren Ketten und befreit die Gefangenen, indem sie den Gebundenen die Türen öffnet“ (Vermischte Schriften, S. 101). Für mich standen Ketten in dieser Situation für den Glauben an ein Geflecht aus Muskeln, Sehnen und dem Rückgrat. Innerhalb von zwei Wochen war ich von diesen Ketten – dem Gefühl einer Verletzung – befreit und konnte mich wieder schmerzlos und frei bewegen. Nur einmal hatte ich in den darauffolgenden 25 Jahren ein Problem mit dem Rücken, und auch dann wurde es schnell geheilt.
Führen Sie Faktenchecks durch und beschäftigen Sie sich mit den großen Tatsachen in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit – der unleugbaren, demonstrierbaren Wahrheit von Gott und Seiner geliebten Schöpfung. Behandeln Sie sie wie einen Schatz. Denken Sie regelmäßig über sie nach. Damit können wir falsche Eindrücke aus unserem Alltag löschen und die wahren Sichtweisen unseres vollständig geistigen, allharmonischen Seins unterstreichen.
