Mit siebzehn bekam ich auf einmal heftige Ohrenschmerzen. Eines Morgens nach dem Aufwachen fühlte ich ein Stechen im rechten Ohr. Das jagte mir ziemliche Angst ein, doch ich beschloss, wie geplant zur Schule zu gehen.
Ich hatte seit der Kindheit gelegentlich Ohrenschmerzen gehabt, aber noch nie so schlimm. Immer wenn sie auftraten, bat ich meine Mutter, dahingehend zu beten und mir geistige Wahrheitsgedanken zu geben, und dann besserte sich der Zustand immer. Meine Mutter ist Praktikerin der Christlichen Wissenschaft und unterstützt mich in meiner Praxis der Wissenschaft. In meiner Kindheit hatte ich körperliche Probleme durch die Christliche Wissenschaft und mit den Gebeten einer Praktikerin der Christlichen Wissenschaft lösen können. Und ich war mir der Macht Gottes, des göttlichen Gemüts, zu heilen bewusst und mir ihrer sicher gewesen.
Nach einem schmerzhaften Tag in der Schule bat ich meine Mutter wieder um Hilfe. Ich wusste, dass sie für mich betete. An jenem Abend lasen wir zusammen die christlich-wissenschaftliche Bibellektion, und ich beschäftigte mich mit Stellen aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, die sie mir empfohlen hatte. Diese Stellen halfen mir, ein tieferes Verständnis von Gott und mir selbst als Seiner vollkommenen Idee zu erlangen.
Am folgenden Morgen hatte ich weiter Schmerzen, und eine Stelle am Ohr war geschwollen, daher beschloss ich, nicht zur Schule zu gehen. Ich weiß noch, wie ich im Zimmer meiner Mutter war und sie mich tröstete und mir Mrs. Eddys Lied „Weide meine Schafe“ aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft vorsang. Während sie sang, lösten sich alle negativen Gedanken, die Zweifel und Befürchtungen, die mich den ganzen Morgen verfolgt hatten, völlig auf. Es fühlte sich so an, als würde Gott zu mir sprechen, und Seine Engelsgedanken erweckten mich zu der Tatsache, dass Gott Liebe ist (siehe 1. Johannes 4:8).
Ich beschloss, nur das zuzulassen, was über meine Identität als vollkommenes Kind Gottes korrekt ist. Ich wusste, dass mir nichts wehtun konnte, weil Gott Alles-in-allem ist. Außerhalb der Gegenwart der göttlichen Liebe existiert nichts. Ich erkannte mehr von meinem wahren Selbst als diese vollkommene Widerspiegelung Gottes, wo ich bereits frei von dem Traum der Schmerzen war. Die Behauptungen in diesem Traum konnten dem allmächtigen, erhabenen Gott nicht standhalten. Meine Mutter half mir, fest auf der Wahrheit zu bestehen, und innerhalb weniger Tage verschwanden die Schmerzen und die Entzündung.
Ein paar Wochen später hatte ich Schmerzen im linken Ohr und andere Symptome. Ich gestattete der Furcht, die Oberhand in meinem Denken zu gewinnen, und das führte dazu, dass ich um einen Termin bei einer Hals-Nasen-Ohren-Ärztin bat. Bei diesem Termin untersuchte die Ärztin meine Ohren und fragte, ob sie die Flüssigkeit darin ablassen dürfe. Sie erkundigte sich nach meinem Lebensstil, und ich sagte, dass ich sehr gern schwimme und deshalb regelmäßig in einen Sportkomplex ging, wo ich stundenlang im Pool schwamm (ich schwimme seit meiner Kindheit gern). Sie dachte, dass das vermutlich das Problem war. Sie sagte, falls die Symptome zurückkehrten, würde ich mich operieren lassen müssen, um die Blockade zu entfernen. Sie verschrieb mir Medikamente gegen die Schmerzen und die Entzündung und sagte, ich solle wiederkommen, falls es nicht besser wird.
Als wir wieder draußen vor der Praxis waren, fragte mich meine Mutter, was ich tun wollte. Obwohl mir das Ohr immer noch weh tat, sagte ich ihr, dass ich die Medikamente nicht nehmen wollte. Das erschien mir nicht als die richtige Lösung. Ich wusste, dass ein Problem geheilt wird, wenn wir es in unserem Denken angehen und die Furcht vollständig zerstört ist. Also nahm ich mir vor, mich darauf zu konzentrieren, die Furcht vollständig zu zerstören. Meine Mutter sagte, dass Schwimmen mir gestattet, Gottes Eigenschaften wie Beweglichkeit und Eleganz auszudrücken. Schwimmen war nicht mein Feind, und deshalb beschloss ich, nicht zuzulassen, dass mir etwas Angst vor dem Sport macht, den ich so gern mache.
Ich klammerte mich an die Ideen in der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ auf Seite 468 in Wissenschaft und Gesundheit und konzentrierte mich besonders auf diese Zeilen: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie. ... Geist ist Gott und der Mensch ist Sein Bild und Gleichnis. Folglich ist der Mensch nicht materiell; er ist geistig.“ Ich erkannte, dass meine Identität als das Bild und Gleichnis Gottes geistigen und nicht materiellen Gesundheitsgesetzen unterliegt.
Meine Mutter und ich beteten außerdem mit Mrs. Eddys Definition von Ohren auf Seite 585 in Wissenschaft und Gesundheit: „Nicht Organe der sogenannten körperlichen Sinne, sondern geistiges Verständnis.
Jesus bezog sich auf die geistige Wahrnehmung, als er sagte: ‚Ihr habt Ohren und hört nicht?‘ (Markus 8:18.).“ Ich betete darum, klarer zu verstehen, dass Gott überall ist. Außer Gott und Seiner Idee existiert nichts.
Ich bemühte mich, Wache an der Tür meines Denkens zu stehen, der Furcht den Eintritt zu verwehren und nur gute, reine Gedanken von Gott einzulassen. Immer wenn Furcht an meinem Denken anklopfte, durchschaute ich sie als Falschdarstellung meiner geistigen Identität, die keine Macht über mich oder meine Erfahrung als eine göttlich erschaffene Idee hatte. Meine Mutter und ich beharrten fest auf dieser Wahrheitsaussage.
Innerhalb von ein paar Tagen verschwanden die Schmerzen und das Ziehen im Ohr, und ich habe nie wieder an Ohrenschmerzen gelitten. Ich hatte endlich verstanden, dass es keine Lücke zwischen mir und Gott gibt, und somit keinen Platz und keine Gelegenheit für Furcht vor Krankheit. Ich bin eins mit Gott.
Diese Heilung liegt zehn Jahre zurück und ich schwimme auch weiterhin regelmäßig. Ja, Anfang des Jahres bin ich über Monate hinweg vier oder fünf Mal pro Woche schwimmen gegangen, ohne die geringsten Probleme mit den Ohren zu bekommen.
Stefania Passaglia
Buenos Aires, Argentinien und Elsah, Illinois, Vereinigte Staaten
