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Original im Internet

Zu Weihnachten gehört der Christus

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 19. Dezember 2022


Ich weiß noch, wie eine Lehrerin in der Grundschule das Wort Weihnachten an die Tafel schrieb. Dann erläuterte sie, wie mit der Kommerzialisierung von Weihnachten das Wort „Christus“ aus „Christmas“ (Weihnachten) mehr und mehr gestrichen wird und damit auch die eigentliche Bedeutung von Weihnachten. Ich habe im Verlauf meines Lebens oft daran zurückgedacht und mich gefragt: „Habe ich bei diesem Fest den Christus im Blick?“

Und dann habe ich mich bewusst daran erinnert, was wirklich im Mittelpunkt steht, wenn wir Jesu Geburt feiern. Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Jesus war der höchste menschliche Begriff vom vollkommenen Menschen.“ Und sie erklärt weiter: „Er war untrennbar von Christus, dem Messias – der göttlichen Idee Gottes außerhalb des Fleisches. Das befähigte Jesus, seine Herrschaft über die Materie zu demonstrieren. Engel verkündeten den Weisen der alten Zeit diese zweifache Erscheinung, und Engel flüstern sie, durch den Glauben, dem hungernden Herzen in jedem Zeitalter zu“ (S. 482). Christus stellt somit das vollkommene geistige Sein des Menschen dar.

Als geistige Sucherin strebe ich dem Christus so nach wie die drei Weisen. Ich bin bestrebt, die Herrschaft des geistigen Sinnes über das materielle Verständnis vom Selbst zu demonstrieren. Das Aufdämmern des Christus im Bewusstsein findet täglich statt. Immer wenn wir der Führung der Wahrheit folgen und auf geistige Intuition statt auf das Zeugnis der materiellen Sinne eingehen, bezeugen wir das Erscheinen des Christus.

Doch wir müssen aufnahmebereit für die Engelsbotschaften sein, die das Kindlein – unser neu erwachtes Bewusstsein von Gottes Gegenwart – vor dem herodischen Einfluss materiellen Denkens beschützen. Wir lesen im Matthäusevangelium, dass Gott den drei Weisen im Traum befahl, „nicht wieder zu Herodes zurückzukehren“, nachdem sie zu dem Ort geführt worden waren, „wo das Kind war“. Der Bericht in der Bibel geht weiter: „Da erschien ein Engel des Herrn dem Josef im Traum und sprach: ‚Steh auf und nimm das Kind und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten und bleibe dort, bis ich es dir sage; denn Herodes will das Kind suchen, um es umzubringen‘“ (siehe Matthäus 2:1–13).

Es hat den Anschein, als stehe der Widerstand gegen die Wahrheit jederzeit bereit, um das aufstrebende geistige Denken zu zerstören, doch macht er unser Weihnachten besonders gern lächerlich. Statt dass die Menschen die Gegenwart von Liebe fühlen, breitet sich während der Weihnachtszeit häufig besonders das Gefühl von Ferne und Einsamkeit aus. Statt Frieden zu empfinden, fühlen sie sich durch die hinzugekommenen Ansprüche der Weihnachtszeit nur gehetzt. Statt Freude zu haben, fühlen sie Mangel – Mangel an Zeit oder Geld, um ihre Erwartungen zu erfüllen.

Als ich vor Jahren neu in der Christlichen Wissenschaft war und kleine Kinder und wenig Geld hatte, lernte ich durch eine sehr einfache Erfahrung etwas sehr Wichtiges: dass ich die Behauptung, etwas könne den Christus, die Manifestation Gottes, des Guten, in meiner Weihnachtszeit zerstören, nicht akzeptieren muss. Ich wohnte in einem kleinen Bergdorf und musste eine Stunde eine verschneite Bergstraße hinabfahren, um Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Ich hatte mir genau überlegt, wie ich auf der einzig möglichen Fahrt Geschenke finden könnte, die für meine begrenzten Mittel erschwinglich waren. Als ich wieder nach Hause kam, stellte ich fest, dass ein Geschenk fehlte.

Ich fühlte mich so dumm, nicht besser aufgepasst zu haben! Dann kam mir eine Engelsbotschaft, die sagte, dass der Mensch kein Sterblicher ist, der Fehler macht. Ich bekräftigte, dass jede Idee des Gemüts göttliche Intelligenz widerspiegelt und dass ich daher zu den richtigen Schritten geführt werden würde, um dieses Geschenk wiederzufinden. Ich wusste ferner, dass jede Idee Gottes als Widerspiegelung der Wahrheit nur Integrität zum Ausdruck bringen kann.

Ich rief das Geschäft an, in dem ich das Geschenk gekauft hatte, sowie den Laden, den ich als Nächstes aufgesucht hatte. Sie hatten es beide nicht. Dann fiel mir ein, dass ich mich auf eine Bank gesetzt hatte, bevor ich in das letzte Geschäft gegangen war, und da muss es herausgefallen sein, als ich ein paar Dinge umgetütet hatte. Es gab viele Suggestionen, die versuchten, meine Freude zu zerstören: dass ich das Geschenk nie wiedersehen würde, dass unsere Mittel einen Neukauf des Gegenstands nicht zuließen, und selbst wenn, war nicht genug Zeit vor Weihnachten, um noch einmal in die Stadt zu fahren.

In den darauffolgenden Tagen fühlte ich mich beim Lesen der Bibellektion aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft, als würde ich von einer sterblichen Sichtweise der Ereignisse weggeführt. Die Lektion enthielt folgende Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit: „Unfälle sind Gott oder dem unsterblichen Gemüt unbekannt, und wir müssen die sterbliche Grundlage der Vorstellung verlassen und uns mit dem einen Gemüt vereinen, um die Vorstellung von Zufall in die richtige Auffassung von Gottes unfehlbarer Führung umzuwandeln und dadurch Harmonie hervorzubringen“ (S. 424). Unfälle können auch Missgeschicke wie meines einschließen. Ich verstand, dass Engelsbotschaften mich davon wegführten, an Mangel zu glauben. Das Geschenk sollte dem Empfänger Freude bringen. Freude ist eine geistige Eigenschaft, derer der Mensch nicht beraubt werden kann. Da Gott unsere einzige Quelle des Guten ist, wusste ich, dass niemand auf Materie angewiesen ist – ob Geld oder ein Geschenk –, um die wahre Freude von Weihnachten zu erleben.

Die Lektion enthielt außerdem diesen Bibelvers: „Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem es keinen Wechsel und auch nicht den Schatten einer Veränderung gibt“ (Jakobus 1:17). Ich verstand, dass das Geschenk als Ausdruck von Liebe gekauft worden war. Gott, Liebe, ist der Urheber von Liebe, also ist Liebe ein „vollkommenes Geschenk“. Es konnte keinen Wechsel geben, keinen Verlust des Ausdrucks der Liebe oder der Freude des Gebens oder des Empfangens. Ich fühlte echten Frieden und große Freude und machte mir keine Sorgen mehr über das Geschenk.

Als mein Mann an jenem Abend die Post mitbrachte, war ein Päckchen mit dem Geschenk dabei; es war in der Stadt aufgegeben worden, in der ich eingekauft hatte. Das Päckchen hatte weder einen Absender noch eine Erklärung. Es war offenbar von keinem der Geschäfte geschickt worden. Erst war ich überrascht, wie jemand hatte wissen können, wem das Päckchen gehörte, doch dann fand ich den Kassenbon, auf dem meine Anschrift enthalten war.

Ein verlorenes Päckchen mag angesichts der großen Herausforderungen, die viele Menschen zu Weihnachten meistern müssen, gering erscheinen. Doch das Verständnis, das ich aus dieser Erfahrung gleich zu Anfang meines Werdegangs als Christliche Wissenschaftlerin erlangt habe, hat mir als Stütze gedient, die mir bei schwierigeren Herausforderungen sehr geholfen hat. In den seitdem vergangenen Jahren war ich mehrfach geneigt zu meinen, meine Freude hinge davon ab, dass ein bestimmter Umstand oder die Einstellung einer anderen Person sich änderte. Ein paar Mal war die schwierigste Zeit zu Weihnachten gewesen, wenn Familienbeziehungen gespannt, Kinder krank oder in dem Jahr gerade ein Elternteil gestorben war. Doch diese einfache Erfahrung mit ihrer Lehre, auf die Engelsbotschaften zu lauschen, die uns zu einer erleuchteteren Sichtweise führen, kann uns oftmals befähigen, den Einfluss der Christus-Macht zu fühlen, die berichtigt und herrscht.

Wenn traurige Gedanken versuchen, sich während der Feiertage bei Ihnen einzuschleichen, lauschen Sie auf die Engel, die Ihnen von Ihrer geistigen Einheit mit Gott, dem Guten, berichten. Erkennen Sie die ewige Gegenwart des Christus an, der beständig in Ihrer Erfahrung aktiv ist. Damit feiern Sie die wirkliche Freude der Weihnacht – indem Sie sich weigern, den Christus an Weihnachten außer Acht zu lassen.

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