Gott stellt uns liebevoll alle Werkzeuge bereit, die wir brauchen, um unsere Gebete zu kräftigen. Christus Jesus erkannte das und sagte: „Alles, was der Vater hat, das gehört mir“ (Johannes 16:15).
Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, erwähnt drei dieser Werkzeuge – Hoffnung, Glauben und Verständnis – häufig zusammen. Auf Seite 125 des Lehrbuchs der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, schreibt sie beispielsweise: „Wenn das menschliche Denken von einer Stufe des bewussten Schmerzes und der bewussten Schmerzlosigkeit, des Leides und der Freude zu einer anderen übergeht – von Furcht zur Hoffnung und vom Glauben zum Verständnis –, dann wird die sichtbare Manifestation schließlich der von Seele und nicht vom materiellen Sinn regierte Mensch sein.“
Hoffnung öffnet uns für die Aussicht, zu erleben, dass Gott gut und die Liebe ist. Sie kann zur dunkelsten Zeit ein Leuchtfeuer sein, das uns den Weg zu Besserung und Fortschritt weist. Hoffnung ist die Erwartung einer Lösung und die Vorahnung einer Heilung.
Glauben ist Vertrauen auf Gottes Gegenwart und Einfluss. Im wahren Glauben liegen Beständigkeit und Festigkeit des Denkens sowie Hingabe an Gottes erhabene Autorität. Glaube ist die Zuversicht auf die Macht Gottes, zu handeln, zu heilen und umzuwandeln.
Ein Römischer Hauptmann bat Jesus einst, seinem Knecht zu helfen, der unter Lähmung und starken Schmerzen litt (siehe Matthäus 8:5–13). Jesus erbot sich, hinzukommen, doch der Hauptmann sagte: „Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach kommst; aber sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund.“
Jesus war erstaunt über die Antwort des Mannes und sagte zu den Umstehenden: „Wahrlich, ich sage euch: Solchen Glauben habe ich selbst in Israel nicht gefunden!“ Der Knecht war zur selben Stunde geheilt. Was für ein wundervolles Beispiel für Hoffnung und Glauben gleichermaßen!
Verständnis ist ein klares Erfassen der Wahrheit Gottes sowie von Gottes geistiger, ewiger Schöpfung. Es ist die nachvollziehbare Erkenntnis dessen, was wirklich, gut, liebevoll und wahr ist. Verständnis ist die Überzeugung von geistigen Tatsachen. Jesus sagte: „[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8:32). Die Wahrheit auf diese Weise zu verstehen, ist von unschätzbarem Wert für Menschen, die beten, denn es befähigt sie uneingeschränkt, Missverständnisse über Gott und Gottes Schöpfung auszuräumen, einschließlich der falschen Vorstellung, dass eine solche inkorrekte Sichtweise Schaden hervorrufen könnte.
Mrs. Eddy erklärt in Wissenschaft und Gesundheit: „Verständnis ist eine Eigenschaft Gottes, eine Eigenschaft, die die Christliche Wissenschaft von Mutmaßung trennt und Wahrheit endgültig macht“ (S. 506). Das ist sehr ermutigend. Wenn Verständnis, Hoffnung und Glauben mit dem Gehirn verknüpfte Eigenschaften wären, würden sie immer Begrenzungen unterliegen. Doch das sind sie nicht. Gott ist die Quelle von Verständnis, Glauben und Hoffnung. Jede und jeder Einzelne von uns wurde erschaffen, um alle Eigenschaften Gottes wiederzugeben. Jede einzelne Qualität Gottes ist sicher in uns allen verankert und bereit, praktiziert und ausgedrückt zu werden.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Hoffnung, Glauben und Verständnis sich in der Praxis der Christlichen Wissenschaft vereinen. Manchmal glauben Menschen, dass geistiges Verständnis Hoffnung und Glauben unnötig macht. Sie scheinen irgendwie Hoffnung mit der Grundschule, Glauben mit der Mittelstufe und Verständnis mit der Oberstufe zu vergleichen und zu meinen, dass sie alles vergessen können, was sie in der Grundschule und Mittelstufe gelernt haben, wenn sie in die Oberstufe gekommen sind.
Doch wie ein Flugzeug beide Flügel braucht, um fliegen zu können, schwingt sich die geistige Qualität des Verstehens auf den Flügeln von Hoffnung und Glauben in die Höhe. Als Erstes wird Gebet dadurch veranlasst, dass man voll Hoffnung auf Gott schaut. Echtes Vertrauen auf Gott verleiht dem Gebet Kraft und eine Grundlage. Und schließlich bringt Verständnis das Gebet zu Logik und einem Abschluss.
Ich weiß noch, wie mir klarer wurde, dass Verständnis, Glaube und Hoffnung notwendige Bestandteile von Gebet sind, das heilt und umwandelt. Auf einer Reise, um eine wichtige Präsentation zu halten, bekam ich eine Erkältung. Eine Stunde später kamen die Symptome einer Lebensmittelvergiftung hinzu.
In dem Moment, wo ich mich im Gebet an Gott wandte, fühlte ich, wie sich Hoffnung in mir regte. Meine Hoffnung darauf, dass Gott das Gute ist, stützte sich auf etwas, das unendlich höher war als menschliche Emotionen. Ich bezog mich auf Hoffnung als einer machtvollen Eigenschaft Gottes. Als ich Hoffnung aktiv akzeptierte, wurde mein Glaube augenblicklich stärker. Und wie bei Hoffnung wusste ich, dass mein Glaube gottgegeben war und dass das, was ich empfand, durch Glauben gestützt wurde.
Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit: „Der Glaube sollte seine Grenzen erweitern und seine Grundlage festigen, indem er sich auf Geist anstatt auf Materie stützt“ (S. 430). Anstatt mich also auf dem auszuruhen, was ich persönlich wusste, ließ ich Gott, göttlichen Geist, meine Gedanken lenken und meine Sichtweise stärken. Die Bibel sagt, wir reden „nicht mit Worten, die von menschlicher Weisheit gelehrt sind, sondern mit Worten, die der Heilige Geist lehrt“ (1. Korinther 2:13).
Aufgrund dessen fing ich an zu erkennen, dass Gott absolut vollkommen ist. Ich verstand, dass der einzig mögliche Zustand für mich, das Ergebnis und der Nachkomme des Geistes, ein Dasein als Widerspiegelung von Gottes vollkommener, unveränderlicher Natur ist. Diese Erkenntnis schloss meine Gebete ab; darin zeigte sich Gottes Ausdruck des Verständnisses in mir. In dem Moment, als ich mir meiner Vollkommenheit in Gott bewusst war, merkte ich, dass alles in Ordnung war, und ich war geheilt. Ich hatte weder eine Erkältung noch eine Lebensmittelvergiftung. Ich ging meinen Aufgaben nach, und meine Präsentation war sehr gut und freudig.
Hoffnung auf, Glauben an und das Verständnis von Gott als dem überfließenden Guten und der überfließenden Liebe spenden wirksam Trost. Wir können selbst beweisen, dass wir unser Bewusstsein von der Allgegenwart Gottes, des Guten, erweitern, indem wir diese gottgegebenen geistigen Eigenschaften nutzen.
