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Original im Internet

Ein schrittweises Verständnis der Christlichen Wissenschaft

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 26. Juni 2023


In meinem ersten Studienjahr musste ich ein Pflichtseminar in Humanwissenschaft belegen. Bei einem Vortrag über Platon zeigte der Professor auf zwei Stühle vorn im Seminarraum. Ein Stuhl war in gutem Zustand, der anderen hatte ein kaputtes Bein.

Der Professor verwies auf den Stuhl mit dem kaputten Bein und sagte, dass wir uns so etwas nicht vorstellen, wenn wir an einen Stuhl denken. Wir stellen uns einen heilen Stuhl mit vier Beinen vor. Dann erklärte er, dass die Wirklichkeit dieses Stuhls laut Platon die Idee davon ist und nicht die physische Form.

Das erinnerte mich an etwas, das ich mehrere Monate vor diesem Seminar gehört hatte. Ich war mit einem jungen Mann befreundet, dessen Eltern Christliche Wissenschaftler waren. Mir kamen ihre religiösen Einstellungen seltsam vor. Doch dieser Vortrag machte mir etwas verständlich, was sie über Gottes Schöpfung als geistig und nicht materiell gesagt hatten und dass sie mit Gottes Gesetz der Harmonie und Vollkommenheit übereinstimmt. Wenn ich an Gottes Gesetzgebung dachte, dann kam sie mir vor wie das Gesetz der Schwerkraft, das wir zwar nicht sehen können, dessen Wirkung wir jedoch fühlen.

Einige Monate später war ich bei meinem Freund zu Hause und redete mit seiner Schwester, einer Teenagerin, die zusammen mit ihren Eltern die Kirche besuchte. Sie fasste die Christliche Wissenschaft und ihre wichtigsten Ideen für mich zusammen. Obwohl ich Schwierigkeiten hatte, manche dieser Konzepte mit meinem Alltag in Übereinstimmung zu bringen, leuchteten mir andere langsam ein.

Kurze Zeit später bemerkte ich, dass mehrere Warzen am Handgelenk und auf einer Handfläche, die fast ein Jahr lang dort gewesen waren, vollständig verschwunden waren! Ich hatte mehrere topische Medikamente verwendet, um diese hässlichen Warzen loszuwerden, doch sie hatten nicht geholfen.

Obwohl ich diese Erfahrung nicht vergaß, vergingen noch mehr als zehn Jahre, bevor ich anfing, die Christliche Wissenschaft zu studieren und zu praktizieren. Erst wandte ich das, was ich lernte, nur zögerlich an, fühlte aber, wie die Samen der Wahrheit in meinem Bewusstsein aufgingen. Und wenn ich an die Allgegenwart und Güte Gottes dachte, erlebte ich Heilungen.

Die größte Herausforderung kam, als ich alleinerziehend war, nur wenig Geld hatte und einen Job brauchte. Ich fing an, eine Zweigkirche der Christlichen Wissenschaft zu besuchen und hilfreiche Gespräche mit einer Praktikerin der Christlichen Wissenschaft zu führen.

Sie wies mich auf diese Stelle in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift hin: „Schritt für Schritt werden jene, die Ihm vertrauen, feststellen: ‚Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten‘“ (Mary Baker Eddy, S. 444). Genau das lernte ich – Gott Schritt für Schritt zu vertrauen.

Obwohl ich einen Magisterabschluss hatte, fehlte mir Arbeitserfahrung, daher schrieb ich mich bei einem College ein, um meine Kenntnisse in einem bestimmten Bereich aufzufrischen. Nach einem Semester bekam ich eine Stelle bei einem angesehenen Unternehmen. Die gesamte Erfahrung war eine Demonstration meines Vertrauens auf Gott aufgrund dessen, was ich aus der Bibel und Mrs. Eddys Schriften lernte.

Ja, bevor mir der Job angeboten wurde, hatte ich mit folgender Bibelstelle gebetet: „Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch die Erneuerung eurer Gesinnung, damit ihr prüfen könnt, was der gute, wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist“ (Römer 12:2). Das half mir zu erkennen, dass ich mein Denken von Sorgen über eine trübe Zukunft in Zuversicht in Gottes Gegenwart, Macht und Güte ändern konnte.

Ich bin so dankbar, dass ich die Christliche Wissenschaft seit über vierzig Jahren studiere und anwende. Die Liste der Heilungen, die ich erlebt habe, ist sehr lang, daher möchte ich hier nur zwei erwähnen.

Eines Tages fiel mir auf, dass ich mit einem Auge nur noch unscharf sah. Ich bat einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft um metaphysische Behandlung, bekam aber große Angst, weil ich zur Arbeit und auch sonst fahren musste.

Ich ging zu einem Augenarzt, der mir sagte, ich bräuchte einen Hirnscan, und mich an einen Spezialisten überwies. Als ich dem Praktiker von der Empfehlung des Augenarztes erzählte, versuchte er nicht, mich davon abzuhalten, medizinische Behandlung in Anspruch zu nehmen. Allerdings fragte er mich, wohin das meiner Meinung nach führen würde und wie viele Aufnahmen und Scans ich wohl machen lassen müsse.

Seine Bemerkung brachte mich zum Lachen, und ich erkannte die Unsinnigkeit, mich dem Ungewissen zuzuwenden, anstatt mich auf Gottes sichere und vollkommene Lösung zu stützen, die direkt vor mir lag. Ich verließ mich hinsichtlich der Heilung von ganzem Herzen an Gott.

Nach ca. zwei Wochen innigen Gebets wachte ich eines Morgens auf und dachte, dass die Sonne, die ins Zimmer schien, viel heller war als sonst. Da wusste ich, dass ich geheilt war, und ich kann seitdem völlig klar sehen. Ich lernte, dass geistiges Heilen nichts damit zu tun hat, Materie in Ordnung zu bringen, sondern alles als den vollkommenen und vollständigen Ausdruck Gottes, des geistig Guten, zu erkennen.

Ein paar Jahre später bemerkte ich einen Knoten in einer Brust. Ich versuchte zu beten, hatte aber große Angst. Eine Freundin merkte, dass etwas nicht stimmte, und fragte, was los sei. Da erzählte ich ihr von meiner Situation. Ihr Mann war Onkologe, und er machte einen Termin für eine Untersuchung für mich. Ich betete weiter, und obwohl ich beschloss, die Untersuchung machen zu lassen, hatte ich keine Angst mehr, als der Tag gekommen war. Nach der Untersuchung war ich nicht überrascht zu hören, dass der Arzt nichts festgestellt hatte. Der Knoten war verschwunden und kehrte nie wieder. Beide Heilungen liegen mehr als zwanzig Jahre zurück.

Diese und viele andere Erfahrungen haben mir geholfen, das Konzept des völlig geistigen Seins in einer scheinbar physischen Welt besser zu verstehen. Für mich geht es darum, unser Denken jeden Augenblick zu prüfen, um Gottes Wirklichkeit der Güte und Harmonie zu sehen und nicht vom materiellen Sinn abgelenkt zu werden. Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit: „Es gibt nur einen Weg zum Himmel, zur Harmonie, und Christus in der göttlichen Wissenschaft zeigt uns diesen Weg. Er besteht darin, keine andere Wirklichkeit zu kennen – kein anderes Bewusstsein vom Leben zu haben – als das Gute, Gott und Seine Widerspiegelung, und sich über die sogenannten Schmerzen und Freuden der Sinne zu erheben“ (S. 242).

Jetzt verstehe ich den Zusammenhang zwischen Studium und Praxis der Christlichen Wissenschaft und einem Leben voll Harmonie und Heilung.

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